Krisengipfel für den Wald

In Zeiten der verstärkten Aufmerksamkeit für den Klimawandel gerät auch der deutsche Wald in den Fokus. Hitze, Trockenheit, Waldbrände und Käferbefall machen Forsten zunehmend zu schaffen. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat für September einen Krisengipfel angekündigt und will eine halbe Milliarde Euro zur Verfügung stellen. Im Vorfeld übergaben die Unions-Forstminister der Länder in Moritzburg bei Dresden Klöckner einen Masterplan, wie die Wälder vor dem Kollaps bewahrt werden können. Der Plan soll in den nächsten vier Jahren 800 Millionen Euro kosten. Die Länder sollten zusätzliche Finanzmittel beisteuern. Noch mehr Geld hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) von der Regierung gefordert: mindestens 1,5 Milliarden Euro. Wenigstens eine Milliarde Euro soll in ein Programm zum Umbau von Nadelforsten hin zu naturnahen Laubmischwäldern fließen, sagte BUND-Chef Hubert Weiger in Berlin. Zusätzlich würden 500 Millionen Euro zur Unterstützung privater Waldbesitzer gebraucht. Weiger begrüßte das geplante Treffen im September, warnte aber vor einem „Show-Gipfel". Nur der Kampf gegen die Klimakrise könne Wälder retten. Die FDP-Bundestagsfraktion forderte unterdessen eine Task Force zur Waldrettung: „Laut Bundeswaldinventur sind mehr als 100.000 Hektar nachhaltig geschädigt. Unser Patient gehört endlich in die Hände von Experten."