Ein Schlaganfall kann sich durch viele Symptome äußern, jedoch gibt es einige charakteristische. Da jeder Schlaganfall als Notfall zu betrachten ist, müssen auftretende Symptome sofort im Krankenhaus abgeklärt werden, also der Notruf über die Telefonnummer 112 (oder in den Bundesländern Bayern und Saarland über die örtliche Rufnummer 19222) alarmiert werden. Dies ist unabhängig davon, ob ein oder mehrere Zeichen beobachtet werden.
Zu den Symptomen gehören:
- Schwindel mit Gangunsicherheit
- Sehstörungen
- Sprach-, Sprachverständnisstörung
- Sehr starker Kopfschmerz
- Lähmung, Taubheitsgefühl
Bis der Rettungsdienst eintrifft, sollte man versuchen, den Betroffenen zu beruhigen und gegebenenfalls beengende Kleidung zu lockern. Man sollte ihm keine Getränke oder Medikamente geben: Eine durch den Schlaganfall ausgelöste Schluckstörung kann zu schwerem Verschlucken führen. Sollte der Betroffene bewusstlos sein, muss er in die stabile Seitenlage gebracht werden. Wenn Atmung und/oder Herzschlag aussetzen, muss sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen werden.
Die Symptome eines Schlaganfalls können auch Hinweis für eine vorübergehende Durchblutungsstörung sein, müssen aber immer ernst genommen werden, da jede Minute entscheidend sein kann. Auf keinen Fall sollte gewartet werden, bis sie sich wieder gebessert haben.
Jeder Schlaganfall ist ein Notfall
Ein Schlaganfall entsteht, wenn ein Blutgefäß im Gehirn oder ein hirnversorgendes Gefäß im Halsbereich „verstopft" ist oder „platzt". Damit ist der Blutstrom in diesem Bereich unterbrochen. Die Gehirnzellen werden nicht ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt und können absterben.
Rund um das betroffene Hirnareal befinden sich Zellen, die nicht sofort zerstört werden. Sie sind zunächst nur in ihrer Funktion gestört. Diese Zellen gilt es, durch schnelles Handeln zu retten. Dadurch können die (geistigen und körperlichen) Folgen des Schlaganfalls begrenzt oder vermieden werden.
Verschiedene therapeutische Verfahren müssen schnellstmöglich nach dem Schlaganfall eingeleitet werden. So kann zum Beispiel die sogenannte Thrombolyse – ein medikamentöses Verfahren zur Auflösung eines Blutgerinnsels bei einem Hirninfarkt – nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen nur etwa bis zu viereinhalb Stunden nach Auftreten der ersten Symptome durchgeführt werden.
Aber: Vorher muss festgestellt werden, was der Grund des Schlaganfalls ist, denn bei einer Hirnblutung kommen andere Verfahren zum Zug als bei einem Hirninfarkt. Nicht alle Krankenhäuser haben die notwendigen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten. Die Betroffenen müssen daher zur Behandlung in ein spezialisiertes Zentrum gebracht beziehungsweise verlegt werden. Daher gilt: Jeder Schlaganfall ist ein Notfall!
Quelle: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe