In „Angel Has Fallen" gerät Secret-Service-Agent Banning in Verdacht, einen Anschlag auf den US-Präsidenten verübt zu haben.
Ein Geheimagent im Dienste seiner Regierung – da denkt jeder Cineast selbstverständlich an James Bond. Aber längst hat 007 starke Konkurrenz in den Kinos bekommen. So boxt sich Jason Bourne in fünf Filmen ebenfalls als Geheimagent durch die Welt und machte Hollywood-Beau Matt Damon zum Superstar. Tom Cruise hat inzwischen schon sechsmal als Ethan Hunt eine „Mission Impossible" erfolgreich möglich gemacht. Und auch Keanu Reeves kann sich über eine erfolgreiche Actionfilm-Reihe freuen. Seit 2014 hat er als Auftragskiller John Wick dreimal die Knarre ausgepackt. Noch relativ neu im Team der Testosteron-Heros ist Mike Banning. Erstmals hat der ehemalige US-Army-Ranger im Jahr 2013 für die US-Regierung sein Leben aufs Spiel gesetzt („Olympus Has Fallen"). In „London Has Fallen" rettet Banning erst den US-Präsidenten und dann die ganze westliche Welt vor einem pakistanischen Terroristen. Nun macht Banning das Film-Triple komplett und tritt in „Angel Has Fallen" erneut ins Rampenlicht. Der dritte Teil der „Fallen"-Reihe ist wieder adrenalingeladenes Kino voller Überraschungen und ein bombastisches Vergnügen für alle Actionfans.
Die Handlung: Mike Banning (Gerard Butler) ist ein loyaler Mann des Secret Service, dem wichtigsten Team zum Schutz des US-Präsidenten. Nachdem Banning schon zweimal in seiner Karriere den Landesboss gerettet hat, nimmt er sich Zeit, einen Gang herunterzuschalten und über eine Versetzung in den Innendienst nachzudenken. Doch alles ändert sich nach einem Routineeinsatz: Bei einem groß angelegten Anschlag auf Präsident Trumbull (Morgan Freeman) stirbt fast das gesamte Secret-Service-Team – nur Mike Banning überlebt und ist plötzlich der Hauptverdächtige. Während der Präsident schwer verletzt im Koma liegt, wird Banning von seinen Kollegen und dem FBI durchs Land gejagt und muss beweisen, wer die wahren Drahtzieher sind. Ein rasantes Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Immerhin gilt es für Banning, im Alleingang eine Verschwörung aufzudecken.
Immer loyal beim Schutz des Chefs
Der Polit-Thriller „Angel Has Fallen" ist ein geradlinig, straff organisiertes Abenteuer, das von Anfang bis Ende fesselt. Visuell hervorragend bietet auch die Geschichte ein paar überraschende Wendungen, die zusätzlich für Spannung sorgen. Gerald Butler (49 Jahre alt) macht seine Sache gut als Actionheld auf der Schwelle zum Ruhestand und hat durch die „Fallen"-Reihe seine etwas ins Abseits geratene Karriere noch einmal mächtig Auftrieb gegeben.
Butler war im Jahr 2006 durch die Comic-Verfilmung „300" zum Leinwand-Helden geworden, konnte in „P.S. – Ich liebe Dich" (2007) eine romantische Seite zeige und in „Der Kautions-Cop" (2010) eine vernünftige Komödie vorlegen. So richtig aber startete Butler als Superstar nicht mehr durch, bis er eben in 2013 und 2016 mit den ersten zwei „Fallen"-Filmen für erste Bond-Konkurrenz sorgte.
Ein richtig guter Cast
Jedoch hat Gerald Butler weder die erotische Ausstrahlung noch die fragile Stärke von 007-Star Daniel Craig und auch „Angel Has Fallen"-Regisseur Ric Roman Waugh kann noch nicht auf eine beeindruckende Karriere als Action-Macher blicken. So kommt es, dass „Angel Has Fallen" sich unverblümt an vergleichbaren Filmen bedient. Da gleichen die (zugegeben sehr aufwendigen) Actionszenen jenen aus der „Mission Impossible"-Reihe und in Sachen differenzierter Schauspielkunst kann Butler als Banning noch etwas von Keanu Reeves oder Matt Damon lernen.
Würde sich Banning aber rein körperlich messen mit seinen Kollegen, müssten diese allerdings kräftig was einstecken. Keiner lässt die Fäuste so schnell sausen wie der gefallene Engel. Da ist es gar nicht tragisch, dass „Angel Has Fallen" nicht ernsthaft mit einem James-Bond-Film konkurrieren kann –
vor allem, weil der Film einen richtig guten Cast hat: Morgan Freeman verkörpert den US-Präsident und Jada Pinkett Smith spielt FBI-Agent Thompson. Richtig gut ist die Idee, Leinwand-Ikone Nick Nolte zu besetzen. Der inzwischen 78-jährige Kino-Star der 80er-Jahre („Nur 48 Stunden" und „Zoff in Beverly Hills") gibt als Bennings Vater mit wucherndem Zauselbart dem Film eine gehörige Wendung.