Der VW Golf hat nicht von ungefähr der Kompaktklasse den Namen gegeben: Er stellt die Messlatte dar, an der sich sämtliche Mitbewerber messen müssen – und die liegt auch nach der siebten Generation hoch.
Das Aushängeschild der Marke Volkswagen war schon immer ein technologischer Vorreiter. Das zeigte der Golf 7 erneut bei seinem letzten Facelift: Er ist der erste Kompaktwagen, dessen Infotainment-System sich mit Gesten steuern lässt. Gleiches gilt für die Sicherheitssysteme, die bereits im Konzern erprobt sind und größtenteils aus dem Mittelklassemodell Passat stammen wie der Stauassistent und die automatische Notfallbremse.
Das gilt aber auch für die Antriebe des Golf und ganz besonders für den 1,5 Liter großen Benziner mit Zylinderabschaltung, der mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) kombiniert ist und 150 PS leistet. Schon nach wenigen Kilometern über enge, kurvenreiche Straßen ebenso wie auf der Autobahn sind wir überzeugt: Hier ist alles stimmig. Besonders begeistert uns die Fahrdynamikregelung (DCC), die den Wagen einen Zentimeter tiefer legt und per Knopfdruck die Wahl zwischen den Einstellungen „Eco", „Normal", „Sport" und einem selbst gewählten Setup ermöglicht. Sie macht aus einem braven, sehr komfortabel rollenden Golf bei Druck auf die „Sport"-Taste ein außerordentlich agiles Auto.
Doch der Golf ist nicht nur ein Technologieträger, er macht obendrein immer noch eine bemerkenswert gute Figur. Dabei bekennt sich der Wagen mit präzisen Kanten, gerader Dachlinie und stämmiger C-Säule durchaus zur Stiltradition seiner Vorgänger. Die durchgehende Fläche zwischen Dach und hinterem Radhaus und auch die Linie oberhalb der Fenster, die von der A-Säule bis zum Dachkantenspoiler verläuft, sind unverwechselbare Kennzeichen. Und dann die Lichtsignatur der Scheinwerfer, die die untere Chromleiste des Kühlergrills verlängert und die Front optisch verbreitert: Das sieht einfach gut aus. Ganz nebenbei profitiert auch die Aerodynamik von der Dynamik des Designs: Ein cw-Wert von 0,27 beim BlueMotion ist ein Topwert.
Der Golf VIII steht bereits in den Startlöchern
Technologie und Design treffen sich auch bei den Voll-LED-Scheinwerfern, die aber leider erst in den höheren Ausstattungslinien serienmäßig zum Umfang zählen. Bei den Basismodellen bekommt der Kunde immer noch Halogenscheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht. Nur bei den Rückleuchten sind Voll-LEDs Serie für alle Versionen.
Innen erreicht der Golf mit seinem flüsterleisen Innenraum nahezu Oberklasseniveau. Gleiches gilt für die Verarbeitung und die Haptik des Interieurs. Vom Schminkspiegel bis zur Kofferraumabdeckung, die unter den Ladeboden gelegt werden kann: Hier wirkt alles bis ins letzte Detail optimiert. Im Golf fühlt man sich sofort zu Hause und findet zudem intelligente, benutzerfreundliche Technik vor wie das Navi, das auf Annäherung reagiert und so einfach wie ein Smartphone zu bedienen ist.
Die Serienausstattung schließlich, die mit einer Multikollisionsbremse zur Abmilderung von Folgeunfällen, einem Touchscreen und einer Klimaanlage einiges zu bieten hat, kann sich sehen lassen. Assistenzsysteme wie die automatische Distanzregelung (ACC), ein selbsttätig lenkender Parkassistent, die automatische Fernlichtregelung, der Berganfahrassistent und weitere technische Innovationen bis hin zur bereits erwähnten adaptiven Fahrwerksregelung DCC setzen für das Segment Maßstäbe.
Allerdings müssen ja auch so schon für den getesteten 1.5 TSI mit der Highline-Ausstattung 29.950 Euro auf den Tisch gelegt werden. Übrigens: Die achte Generation des Kultfahrzeugs soll mit noch mehr technischen Features Ende des Jahres auf den Markt kommen.