Die Vorfreude auf den Urlaub ist groß und dann das: Eine Leiche am Strand, ein toter Fahrgast im Taxi, eine tödlich endende Liebschaft. Die Urlaubszeit bietet scheinbar eine gute Gelegenheit, für wenige Tage ins Hotel einzuchecken, um vor Ort eine offene Rechnung zu begleichen.
Für den Sammelband „Gefährliche Ferien – Skandinavien" hat Anna von Planta dreizehn Geschichten und Kurzkrimis bekannter Schriftsteller ausgewählt. Vertreten sind Autoren aus Schweden, Norwegen, Finnland, Dänemark und Island.
Neben Mord und Totschlag schreiben die Autoren über weitere Gefahren, die in den Urlaubstagen auf einen lauern: Erinnerungen, die zum Albtraum werden, ein lebensbedrohlicher Sturm oder eine Todesprophezeiung mit fatalen Folgen.
Henning Mankells Kurzkrimi „Der Mann am Strand" fordert den Leser heraus, mitzudenken und mit Kommissar Kurt Wallander die Puzzleteile des Verbrechens zusammenzusetzen.
Helen Tursten schickt eine rüstige alte Dame auf eine mörderische Reise, nachdem ein Zeitungsartikel sie in helle Empörung versetzt hat. Der dänische Krimiautor Jussi Adler-Olsen erzählt aus Sicht des Auftragsmörders Lars. Der Leser wird in dieser ungewöhnlichen Perspektive derart gefesselt, dass er am Ende fast mit dem Mörder hofft, der Auftrag möge gelingen. Kathrine Engberg, Newcomerin der Kopenhagener Krimiszene, erzählt von einem Urlaubsflirt mit verhängnisvollem Ausgang. Dazwischen eine Glosse von Kurt Tucholsky über Tausende von Fahrrädern, die aus dem Kopenhagener Polizeipräsidium abhauen.
Die leichte, spannende Ferienlektüre zeigt: Gute Krimis müssen nicht immer lang sein. Selbst auf wenigen Seiten lassen sich authentische Charaktere, spannende Ermittlungen, und überzeugende Mordmotive darstellen.
Das gilt auch für die in sich geschlossenen Geschichten aus größeren Werken der Krimiautoren, die sofort Appetit auf mehr machen.