Unternehmen greifen wegen der anhaltenden Konjunkturschwäche stärker auf Kurzarbeit zurück. Nach einer Umfrage des Ifo-Instituts waren im September 5,5 Prozent der Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe betroffen, im Juni seien es nur 3,8 Prozent gewesen. In den kommenden drei Monaten gehen 12,4 Prozent der befragten Unternehmen davon aus, dass sie mithilfe der Kurzarbeit die Schwächephase überbrücken und trotz schwieriger Zeiten ihre Fachkräfte halten können.
„Damit hat die Anzahl der Unternehmen mit Kurzarbeit ein Niveau erreicht, das zuletzt auf dem Hochpunkt der Rezession 2012/13 gemessen wurde", sagte Timo Wollmershäuser, Leiter der Ifo-Konjunkturprognosen. Damals sei die Zahl der Kurzarbeiter auf knapp mehr als 100.000 Personen gestiegen. Am stärksten betroffen ist die Textilindustrie, gefolgt von Firmen, die elektrische Ausrüstungen herstellen.
Kurzarbeitergeld wird auf Antrag gezahlt, wenn ein erheblicher Arbeitsausfall vorliegt, der auf wirtschaftlichen Gründen oder einem unabwendbaren Ereignis beruht. Die Bundesanstalt für Arbeit zahlt den Betrieben für diese Zeit das Kurzarbeitergeld nur für tatsächlich ausgefallene Arbeitszeit, also nicht für Urlaubstage. Erstattet werden rund zwei Drittel des ausgefallenen Nettoeinkommens.