Renault erschließt mit dem Alaskan jede Wildnis. In Deutschland kostet das Pick-up-Modell mit komfortabler Doppelkabine und zuschaltbarem Allradantrieb 37.820 Euro.
Der Alaskan ist der erste Pick-up von Renault für den europäischen Markt. Der Newcomer in der Nutzlastklasse von einer Tonne offeriert mit seiner groß dimensionierten Ladefläche und guten Offroad-Fähigkeiten viele Einsatzmöglichkeiten für Beruf und Freizeit. In Deutschland kostet der Alaskan mit komfortabler Doppelkabine und zuschaltbarem Allradantrieb 37.820 Euro.
Als Motorisierungen stehen zwei Turbodiesel-Aggregate mit 160 und mit 190 PS zur Verfügung. Beide Antriebe reichen aus, den Alaskan als robustes Arbeitsgerät oder für outdoor-orientierte Freizeitaktivitäten zu nutzen. Wir sind das Auto mit dem 2,3 Liter großen Biturbo-Motor samt Sechsgang-Schaltgetriebe gefahren. Erster Eindruck: Es dauert nicht lange, bis wir uns an die Ausmaße des Kleinlasters gewöhnt haben. Immerhin ist der Wagen ohne Außenspiegel 1,85 Meter breit und misst in der Länge 5,40 Meter.
Auf Landstraßen ist das noch kein echtes Problem, aber in der Stadt dürfte der Blick auf den Rundumblick-Assistenten zur Gewohnheit werden. Der sieben Zoll große „Around View Monitor" zeigt das Auto aus der Vogelperspektive und liefert zumindest bei Schrittgeschwindigkeit eine 360-Grad-Betrachtung des Umfelds. Diese Aussicht ist auch im Gelände enorm nützlich, wenn beispielsweise über Hügelkuppen gefahren werden muss. Für heikle Situationen haben die Franzosen dem Wagen außerdem einen autonomen Notbremsassistenten spendiert.
Rundumblick-Kamera sorgt für Übersicht
Der Alaskan ist serienmäßig mit einer Berganfahrhilfe und einem Bergabfahrassistenten ausgestattet, der das Fahrzeug in Bergab-Passagen automatisch einbremst. Die Berganfahrhilfe ist auf vielfältige Nutzungsarten abgestimmt wie zum Beispiel Fahrten mit hoher Zuladung oder sehr schweren Anhängern. Auch die Bodenfreiheit von 22,3 Zentimetern, die Böschungswinkel von 29 Grad vorne und 25 Grad hinten sowie der Rampenwinkel von 24 Grad erlauben Abstecher abseits befestigter Wege und auf Baustellen. Eine Watttiefe von 45 Zentimetern steht der Geländegängigkeit ebenfalls nicht entgegen.
Wichtig für den beachtlichen Fahrkomfort aller Versionen mit Doppelkabine ist den Renault-Ingenieuren zufolge die komplett neu entwickelte Mehrlenker-Hinterradaufhängung mit Schraubenfedern. Sie soll Fahrkomfort und Handling vor allem in beladenem Zustand verbessern. Die Ladefläche ist 1,58 Meter lang, 1,56 Meter breit und lässt sich durch die mit einer halben Tonne belastbare Heckklappe verlängern. Die Nutzlast beträgt je nach Motorisierung und Getriebe 932 bis 960 Kilogramm. Damit kann der Pick-up ohne Probleme ein schweres Motorrad schultern. Das sogenannte C-Channel-Verzurrsystem sorgt mit drei Schienen an den Seitenwänden und der hinteren Kabinenwand sowie einem verschiebbaren Verzurrschlitten für eine flexible Sicherung der Fracht. Bis zu 3,5 Tonnen kann der Alaskan ziehen und transportiert so mit Leichtigkeit auch Zweiachsanhänger mit Minibagger, Pferde- oder Bootstrailer.
Bei nachlassender Traktion oder in leichtem Gelände lässt sich während der Fahrt der Allradantrieb zuschalten. Bei Geschwindigkeiten von bis zu 100 Kilometern pro Stunde kann der Drehregler auf „4H" gestellt werden, wodurch sich die Klauenkupplung schließt und die Antriebskraft im fixen Verhältnis von 50 zu 50 auf Vorder- und Hinterachse verteilt wird. Wenn der Begriff Sports Utility Vehicle jedenfalls jemals sinnvoll war, dann in jedem Fall bei einem Feld, Wald- und Wiesenarbeiter wie dem Alaskan. Zumal durchschnittliche SUV immer weniger können, als gemeinhin angenommen wird.
Man sitzt wie in einem SUV und nicht wie im Transporter
Die ausladenden Maße des Alaskan haben auch in der Kabine ihre guten Seiten. Das Auto bietet nämlich reichlich Platz für die Passagiere, und auch ein größerer Fahrer kann eine halbwegs optimale Sitzposition einnehmen. Im Alaskan fühlt man sich jedenfalls nicht wie in einem Lieferwagen, sondern eher wie in einem SUV. Die Sitze sind sehr bequem, bieten aber trotzdem genügend Seitenhalt. Auf die Sitzmöbel ist man bei Renault übrigens besonders stolz, weil sie mit Nasa-Technologie entwickelt worden sein sollen. Ebenso komfortabel geht es auf den Rücksitzen zu. Die Armaturen stammen von anderen Renault-Modellen und sind ebenfalls nicht zu bekritteln.
Die Basisausstattung „Life" umfasst ein CD-Radio mit Bluetooth-Schnittstelle, einen Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzung sowie jeweils einen Aux- und einen USB-Anschluss. Elektrische Fensterheber, eine manuelle Klimaanlage für beide Fahrgastreihen und ein Bordcomputer sind ebenso im Basisumfang enthalten.
Zum Ausstattungsumfang der Variante „Experience" zählen eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, ein Multimediasystem mit sieben Zoll großen Farbtouchscreen, eine Rückfahrkamera und integrierte Navigation. Das Bild der Rückfahrkamera wird entweder in den Innenspiegel oder in den zentralen Bildschirm des Infotainment-Systems projiziert.
Der Renault Alaskan ist eine Gemeinschaftsentwicklung mit dem Allianzpartner Nissan im Rahmen der strategischen Kooperation zwischen den Automobilherstellern. Die Produktion des Alaskan für den europäischen Markt erfolgt im Nissan-Werk Barcelona. Für den wichtigen südamerikanischen Markt fertigt Renault den Pick-up an seinem argentinischen Standort Córdoba.