Schweizer Buchpreis
Für ihren düsteren Zukunftsroman „GRM. Brainfuck" ist Sibylle Berg mit dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet worden. Das Werk sei eine „eispickelharte Gesellschaftskritik", sagte Jury-Mitglied Christine Richard in ihrer Laudatio in Basel. Die in Weimar geborene und in der Schweiz lebende Autorin begleitet in ihrem Buch vier Jugendliche durch ein gesellschaftlich gespaltenes Großbritannien, in dem Künstliche Intelligenz die Kontrolle übernommen hat.
„Sibylle Berg ist das Kunststück gelungen, einen Roman zu schreiben, der formal Avantgarde ist und inhaltlich die Lesenden im Innersten packt", schrieb die Jury in ihrer Begründung. Die 57-jährige Schriftstellerin erhält 30.000 Franken (27.300 Euro). Der Preis wird vom Verein Literatur Basel und den Schweizer Buchhändlern vergeben.
Man-Ray-Ausstellung
Die Moderne Galerie des Saarlandmuseums stellt mit „Man Ray – Zurück in Europa" die weitgehend vergessenen Ausstellungsbeteiligungen des Künstlers in Saarbrücken von 1951 bis 1954 in den Mittelpunkt, unmittelbar nach Man Rays Rückkehr nach Europa.
Die Schau, die vom 7. Dezember bis zum 8. März in Saarbrücken zu sehen sein wird, untersucht zum ersten Mal überhaupt, welche Rolle diese Aktivitäten für sein Werk und dessen Rezeption gespielt haben.
Man Ray hielt sich 1952 in Saarbrücken auf, um eine Ausstellung über den Surrealismus zu betreuen. Von 1951 bis 1954 nahm er an den beiden ersten legendären Ausstellungen Otto Steinerts mit dem Titel „subjektive fotografie" teil. „Man Ray – Zurück in Europa" zeigt seltene Spuren dieser intensiven Beziehung zu Saarbrücken.
Darüber hinaus werden einige zentrale Werke von Man Ray gezeigt, welche die wichtigsten Aspekte seiner künstlerischen Leistung hervorheben: Fotografien, Objekte und Filme.
Man Ray zählt zu den bedeutendsten Protagonisten des Surrealismus und Dadaismus. Er hat entscheidend zur Entwicklung von Fotografie und Film sowie deren Akzeptanz in der Kunst beigetragen. Der 1890 in Philadelphia geborene Fotograf, Filmregisseur, Bildhauer und Maler zog 1921 nach Paris, wo er sich den Surrealisten anschloss. Von dort floh der Sohn jüdischer Eltern 1940 in die USA und kehrte 1951 nach Paris zurück, wo er 1976 starb.
Die Moderne Galerie vereint somit gleich drei bahnbrechende Figuren der Moderne unter einem Dach: Neben Man Ray sind in der Sonderausstellung „Rodin / Nauman" bis zum 26. Januar die Werke von Auguste Rodin und Bruce Nauman zu sehen.
Kulturverführung
Theater: Die Acht ist eine besondere Ziffer, das wissen Sie. Auch, was die liegende Acht bedeutet, natürlich, und den amüsanten Kinofilm „Acht Frauen" von François Ozon kennen Sie vielleicht auch. Acht Frauen begegnen sich in einer Therapiegruppe an der Nordsee. Was kann das werden? Ein Theaterabend von „Elleganz" mit musikalischer Begleitung in der Inszenierung von Eveline Sebaa. Die acht Damen tanzen, singen, streiten und begegnen den ernsten Dingen des Lebens mit einer Portion Selbstironie. „Kur(z)geschichten", Sonntag, 17. November, 17 Uhr, Eintritt: zwölf / acht Euro, Kulturzentrum Breite 63, Breite Straße 63, 66115 Saarbrücken.
Musik: Man muss nicht Tango tanzen können, um diese Musik zu mögen. Tango wird immer wieder neu interpretiert. Ein großer Könner seines Fachs gastiert bald in Saarbrücken. Fernando Otero, argentinischer Komponist, Pianist und Sänger, versteht es Tango, zeitgenössische Musik und Improvisation in kunstvoller Weise zu verknüpfen. Für sein 2017 erschienenes Album „Solo Buenos Aires" erhielt er den Latin Grammy als „Best Tango Album". Fernando Otero wird im Trio mit Daniel Gruselle (Bandoneon) und Christina-Anna Tsiakiris (Violine) auftreten. „Fernando Otero Trio", Samstag, 30. November, 20 Uhr, Eintritt zwölf Euro, E-Mail-Reservierungen unter cafepa@web.de, Tel. unter und 0176-54208673, Café de Paris, Blumenstraße 10, 66111 Saarbrücken.
Museum: Nichts ist spannender als einen Schatz zu finden. Für Kinder sowieso, aber auch für Erwachsene. Ich behaupte, dass noch jede Menge von den Römern in saarländischem Boden zu finden wäre, aber bisher bin ich noch nicht mit Schaufel und Metalldetektor losgezogen, um meine Vermutung zu beweisen. Aber Lust hätte ich schon dazu. Ich finde Archäologie superspannend. In einem meiner ungelebten Leben entziffere ich Hieroglyphen und Keilschrift, grabe eine Götterstatue aus dem Sand, trage wallende weiße Kleidung und blinzle in die Sonne Ägyptens, abends schmerzt der Rücken, aber was ist das schon, wenn der Hauch der Ewigkeit einen anweht? Schreibe ich heimlich Kitschromane? Im Weltkulturerbe Völklinger Hütte kann man die Welt der Pharaonen entdecken. In speziellen Kinder-Führungen erklärt die Ägyptologin Dr. Heidi Köpp-Junk was das Besondere am „Gold der Pharaonen" ist und warum am Ring der Nofretete erkennbar ist, dass im Alten Ägypten auch die Königinnen wichtig sein konnten. „PharaonenGold – 3.000 Jahre altägyptische Hochkultur", Kinder-Führungen: Freitag, 15. November, und Freitag, 22. November, jeweils 16 Uhr, bis 18 Jahre kostenlos, jedes Kind darf einen Erwachsenen kostenfrei mitbringen; begrenzte Teilnehmerzahl, um telefonische Anmeldung unter 06898-9100100 wird gebeten, Weltkulturerbe Völklinger Hütte.
Michaela Auinger