Wer in die Pflege einsteigen möchte, wählt nicht nur einen sicheren Job, sondern auch viele Möglichkeiten, sich beruflich weiterzuentwickeln. Worauf es dabei ankommt und welche Chancen die künftigen Pfleger ergreifen können, zeigt die Victor’s Group an insgesamt drei Azubi-Event-Tagen.
Nach nur wenigen Schlägen finden die Azubis zu einem gemeinsamen Rhythmus. Ab diesem Zeitpunkt sind die „Victorianer" nicht mehr zu bändigen. Ihr Trommeltakt wird schneller, härter, lauter. „Ihr seid ja richtig gut", brüllt Workshop-Leiter Peter Neerava von der Bühne des PX de Dom in Mannheim. Zusammen mit dem Trommel-Experten Papi Diedhiou heizt er an diesem Tag den angehenden Pflegekräften ein. Und der Pflegenachwuchs gibt alles. Manche wippen zum Takt, andere springen sogar von ihren Plätzen auf, um der rhythmischen Musik mit ihrem ganzen Körper zu folgen. Herzhaftes Gelächter vermischt sich dabei mit den dumpfen Klängen der Schlaginstrumente und gipfelt in einem tosenden Trommelwirbel. „Ja, so entsteht ein Team", jubelt Neerava.
Selbstbild der Pflege-Azubis stärken
Rund 120 Pflegekräfte aus Baden-Württemberg und Hessen nehmen an diesem ersten Azubi-Event 2019 der Victor’s Group in Mannheim teil. „Insgesamt sind drei solcher Azubi-Events geplant", erzählt Organisatorin Maike Brüggemeier kurz vor Beginn der eintägigen Veranstaltung. Die weiteren Events sind für den 12. November in Frankenthal und den 20. November in Neukirchen-Vluyn terminiert. „Damit möchten wir unseren Auszubildenden die Gelegenheit geben, einander und auch unser Unternehmen etwas besser kennenzulernen", erzählt Chantal Ostermann, Mitglied der Victor’s Group-Geschäftsleitung und Ideengeberin der bundesweiten und trägerübergreifenden Initiative „Proud to care". Seit mehreren Monaten kämpft die Initiatorin aktiv gegen den Notstand innerhalb der Pflege. Dafür traf sich das Mitglied der Geschäftsleitung sogar mit dem Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und übergab ihm das eigens entwickelte „Proud to care"-Konzept für die Aufwertung des Images der Pflegeberufe. „In Deutschland herrscht Pflegenotstand", weiß Ostermann und verweist dabei auf die Zahlen: 80.000 fehlende Pflegefachkräfte und 110.000 fehlende Pflegehilfskräfte. „Mit solchen Veranstaltungen möchten wir nicht nur das Image der Pflege, sondern auch das Selbstbild unserer Azubis stärken und sie ein Stück weit selbstbewusster machen."
Dieser Meinung ist auch Dr. Petra Allmann-Werle, zuständig für die Leitung Personalentwicklung der Victor’s Group und Leitung Victor’s Global Academy Healthcare. „Die Investition in die Ausbildung unserer künftigen Pflegefachkräfte ist uns eine Herzensangelegenheit", betont sie und greift damit den Leitgedanken von Ostermann auf. „Daher bieten wir jungen Menschen, Quer- und auch Wiedereinsteigern, die Möglichkeit, bei uns den Beruf des Altenpflegers in Theorie und Praxis zu erlernen und die Vielfalt der Karrieremöglichkeiten innerhalb der Victor’s Group nach der Ausbildung kennenzulernen. Mit unseren Ausbildungs-Events wollen wir die Perspektiven des Ein- und Aufstiegs nach dem Examen vorstellen und der Profession eine große Wertschätzung entgegenbringen."
Das spiegelt sich auch in dem Programm des Azubi-Events 2019 wider: Für Fortgeschrittene wurde beispielweise ein Victor’s-Quiz geplant. „Dafür teilten wir die angehenden Altenpfleger aus dem dritten Lehrjahr in kleine Gruppen auf und ließen sie mit ihrem Wissen über unser Unternehmen gegeneinander antreten", erzählt Organisatorin Christina Raab. Zusammen mit Maike Brüggemeier stellte Raab binnen sechs Monate das vielfältige Programm der insgesamt drei Azubi-Events 2019 zusammen. Für Pflege-Neulinge dachten sich die beiden auch etwas Besonderes aus. Mit solchen Workshops wie „Der Pflegeprofi von A wie Alles-Geber bis Z wie Ziele-Erreicher" und „Wie möchtest Du älter werden" gingen die beiden Organisatorinnen nicht nur auf die vorherrschenden Vorurteile gegenüber den Pflegeberufen ein, sondern begeisterten die angehenden Pfleger auch mit kuriosen Fakten. So bietet die Victor’s Group beispielweise so viele Pflegeplätze – rund 18.500 – wie die Stadt Bad Tölz Einwohner hat. Oder, dass die gesamte Anzahl der Victor’s Group-Mitarbeiter – das sind 12.500 Menschen – insgesamt 1.136 Fußballmannschaften entspricht. „Das muss man sich erst einmal vorstellen", erzählt Brüggemeier bei ihrer einführenden Präsentation. „Wenn wir alle unsere Pflegekräfte aus allen unseren Residenzen zusammenzählen, dann kommen wir auf folgende Zahlen: An einem Tag legen wir zusammen eine Strecke von 60.000 Kilometer zurück, wir desinfizieren uns rund 200.000-Mal die Hände und reinigen täglich über 6.186 Zahnprothesen."
Viele Möglichkeiten für die Weiterbildung
Die angehenden Pfleger kommen aus dem Staunen nicht mehr raus. So wie beispielsweise Pascal Schaile aus der Residenz Ambiente Pforzheim. „Ich habe schon geahnt, dass ich meine Ausbildung bei einem großen Unternehmen angefangen habe", erzählt der 23-Jährige in der Mittagspause. „Doch dass Victor’s tatsächlich so groß ist – das hätte ich mir nicht vorstellen können." Pascal ist gerade erst bei Victor’s durchgestartet und absolviert eine Ausbildung zum Altenpflegehelfer. Danach strebt Pascal die dreijährige Ausbildung zum examinierten Altenpfleger an. „Das wäre mein Traum", schwärmt der junge Mann.
Denn Pascal weiß ganz genau, worauf es bei der Pflege ankommt: Auf das Herz. „Ich pflegte bereits meine Großeltern", erzählt er seine nicht ganz so einfache Lebensgeschichte. Anschließend musste Pascal auch seinen Vater pflegen, bis dieser starb. „Es war eine sehr schwere Zeit", erzählt der junge Mann. Und doch wollte er sie selbst durchstehen, ohne die Aufgaben auf andere abzuwälzen. „Wenn ich nur da bin, um die Hand zu halten, um mit der Person zu sprechen und ihr dadurch ein besseres Gefühl zu geben oder ihre Schmerzen etwas zu lindern – dann weiß ich, dass ich was Richtiges tue." Am liebsten würde er bei Victor’s bleiben. „Deswegen finde ich solche Veranstaltungen wie heute auch so wichtig", erzählt Pascal. „Ich lerne meine Arbeitskollegen aus anderen Residenzen kennen, knüpfe neue Kontakte und lasse mich auf neue Impulse ein. Es ist schön zu sehen, wie viele wir eigentlich sind. Das gibt einem ein gutes Gefühl."