Heidrun Grüttner (54)
Stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung Naturschutz Berlin | Mitte
In ihrem mit Topfpflanzen begrünten Büro prüft sie Anträge für neue Naturschutz-Förderprojekte. An der Pinnwand hängt der „Entdeckerkalender" zum Thema „Natur in der Stadt". Schließlich ist Berlin mit 161 Quadratkilometern innerstädtischem Wald und 3.000 Hektar Kleingärten Europas grünste Metropole. Über 20.000 Tier- und Pflanzenarten sind in der Hauptstadt zu Hause. Seit 24 Jahren arbeitet die Umweltexpertin in der stetig wachsenden und aktuell rund 80 Mitarbeiter zählenden Stiftung. In einer Glasschale in Apfelform liegen griffbereit Haselnusskerne und Trockenfrüchte. „Plastiktüte war gestern" lautet die Aufschrift auf einem recycelten Beutel. Darin befinden sich Materialien der Mehrwegbecher-Kampagne, welche das Ziel hat, Berlin einwegbecherfrei zu machen. Über 1.000 Partnercafés beteiligen sich bereits. Verpackungsmüll zu reduzieren, ist für Heidrun Grüttner fast schon eine Berufskrankheit. Lange Jahre engagierte sich die Diplom-Politologin, die nach dem Abitur zunächst eine Lehre zur Vollkornbäckerin machte, ehrenamtlich bei der Umweltorganisation BUND. Als Kind verschlang sie die Bücher des Zoologen und Tierschützers Bernhard Grzimek und wollte Wildhüterin in Afrika werden. Heute liegt das Reservat der Berlinerin in der Uckermark, ihrer zweiten Heimat. Ihre Berufung beeinflusst auch ihre Freizeitbeschäftigung: das Schreiben. Zwei ihrer vier veröffentlichten Romane sind Umweltkrimis.