Nordische Strick-Klassiker
Gerade in klimapolitisch aufgeladenen Zeiten haben sie auf den internationalen Catwalks der Damenmode wieder Hochkonjunktur: Die einstmals von waschechten britischen und skandinavischen Seebären getragenen Fishermen-Pullover in ihren bekannten Varianten Troyer, Fair-Isle oder Aran. Mit einem solchen Klassiker dürfte frau inzwischen sogar wieder richtig auffallen. Und im Streetstyle dürften sie eine ideale Ergänzung zum bequemen Komplett-Look darstellen. Der Troyer, in einer grauen Ausführung, war eines der auffälligsten Stücke in der Kollektion von Isabel Marant, allerdings zeitgemäß mit Puffärmeln aufgewertet.
Ursprünglich stammt der Pullover mit seinem traditionellen Kennzeichen, dem meist mit einem kurzen Reißverschluss oder wenigen Knöpfen geschlossenen Rollkragen, aus Island, weshalb er auch schon mal „Isländer" bezeichnet wird. Früher war er aus grob gestrickter Wolle gearbeitet, meist aus Merino- oder reiner Schurwolle, heute gibt es auch Modelle aus Polyacryl oder Fleece. Die klassische Farbe war ein dunkles Blau, aber inzwischen gibt es den Seemannspullover auch in ziemlich allen Farben.
Den Fair-Isle haben aktuell besonders die Label Altuzarra, Céline und R13 in ihren Winterkollektionen wieder populär gemacht. Er stammt ursprünglich aus der namengebenden kleinen Inselgruppe, die zu den schottischen Shetland Islands zählt. Das charakteristische bunte Muster soll einer Legende nach von spanischen Schiffbrüchigen bereits im Jahr 1588 auf die Insel tradiert worden sein. Doch erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Pullover, natürlich aus bester Shetlandwolle gearbeitet, auch im restlichen Europa als exotisches Souvenir so richtig bekannt und trug dadurch als zusätzliche Einnahmequelle zum Lebensunterhalt der armen Fischerfamilien bei.
Der Mustervielfalt sind kaum Grenzen gesetzt, Hauptsache, der Kontrast zwischen Hintergrundfarbe und Muster ist groß genug, am besten entweder hell auf dunkel oder eben dunkel auf hell. Der Aran mit seinem typischen Zopfmuster war bereits 2013 von bekannten Designermarken wie J. W. Anderson oder Christopher Kane wieder in die Fashion-Welt eingeführt worden. Diesen Winter taucht der Pullover, der einst, aller Wahrscheinlichkeit nach ab Beginn des 20. Jahrhunderts, nur auf einer in der Galway-Bucht vor der Westküste Irlands aus ungewaschener und daher meist streng duftender Wolle handgefertigt wurde, wieder auf dem Laufsteg auf, beispielsweise bei Céline mit großem Lochmuster. Popstars wie Paul McCartney oder Keith Richards liebten ihren Aran ebenso wie Steve McQueen, aber auch die Damenwelt in Gestalt von Taylor Swift oder Sarah Jessica Parker hatten ihn schnell zu einem ihrer Favoriten gekürt. Wer möchte, kann sich auch heute noch ein Original von den Aran-Inseln bei der Firma Inis Meáin Knitting bestellen, wahlweise aus Cashmere, Leinen oder Baby-Alpaka-Wolle.
Werbeversprechen sind haltlos
Wer Gesichtscreme aufträgt, will seiner Haut etwas Gutes tun.
Tagescremes versorgen die Gesichtshaut mit Fett und Feuchtigkeit. Die gute Nachricht: Viele der Produkte sind frei von möglicherweise problematischen Inhaltsstoffen, wie eine Untersuchung der Zeitschrift „Öko-Test" (Ausgabe 12/2019) herausfand. Wunderheilmittel gegen Falten oder andere Spuren des Alters sind die Produkte aber nicht.
31 Gesichtscremes haben die Experten der Zeitschrift auf kritische Inhaltsstoffe und andere Mängel getestet, darunter Drogerie- und Supermarkt-Eigenmarken ebenso wie Markenprodukte. Das Ergebnis: 14 Cremes sind „sehr gut", allesamt zertifizierte Naturkosmetika mit Preisen zwischen 2,95 und 45 Euro. Bei den neun „gut" bewerteten Kandidaten handelt es sich ausschließlich um herkömmliche Cremes zu Preisen zwischen 1,95 und 5,45 Euro.
Etwas weniger gut schneiden die Gesichtscremes mit Anti-Aging-Versprechen ab – in der Regel, weil diese aus Sicht der Tester haltlos sind. Und keine Creme glättet die Haut mehr, als es das Auftragen von Hautcreme ohnehin tut. Wer seine Haut frisch und faltenfrei halten will, sollte auf ausreichend Sonnenschutz, genug Schlaf und gesunde Ernährung achten.
Vier Anti-Aging-Cremes sind trotzdem noch „gut", sieben sind aber sogar „ungenügend". Bei den regulären Gesichtscremes schneiden nur vier Kandidaten „mangelhaft" oder „ungenügend" ab. Gründe dafür sind problematische Inhaltsstoffe. (dpa)