09.12.2019
Aus dem Tagesausflug auf eine Vulkaninsel vor der Küste Neuseelands ist für zahlreiche Urlauber ein tödliches Abenteuer geworden. Bei einem plötzlichen Ausbruch des Vulkans von White Island kamen am 9. Dezember mindestens fünf Menschen ums Leben. Die tatsächliche Zahl dürfte allerdings höher liegen. Acht Menschen wurden auch Tage später noch vermisst.
Die Hoffnung, auf der Insel noch Überlebende zu finden, tendierte bereits am Tag nach dem Ausbruch gegen Null, da die Retter wegen der Gefahr weiterer Eruptionen die Insel nicht betreten konnten. Ein Polizeisprecher sagte: „An keinem Ort sind aus der Luft Lebenszeichen gesichtet worden. Auf Grundlage der vorliegenden Informationen glauben wir nicht, dass sich auf der Insel noch Überlebende befinden."
Insgesamt 31 Menschen wurden mit teils schlimmsten Brandverletzungen in Krankenhäuser eingeliefert, mehrere schwebten in Lebensgefahr, was die Gefahr weiterer Todesopfer erhöhte. Unter den Verletzten sind auch vier Deutsche. Mehrere der Verletzten wurden in Kliniken geflogen, die speziell für Brandopfer eingerichtet sind. Der Arzt Pete Watson sagte, bei 27 Patienten seien mehr als 30 Prozent der Körperfläche verbrannt. Die meisten müssten wegen Lungenschäden durch die eingeatmeten heißen Dämpfe auch künstlich beatmet werden. Nach Angaben der Polizei kam der Großteil der Inselbesucher aus Australien.
Der Vulkan brach gegen 14.11 Uhr Ortszeit aus. Auf Aufnahmen einer Beobachtungskamera ist zu sehen, wie sich kurz zuvor noch eine größere Gruppe von Wanderern auf den Krater zubewegt. Dann wird das Bild schwarz. Die Polizei schätzt, dass in diesem Moment bis zu 50 Menschen auf der Insel waren.