Young-Ae Lee
Allergieforscherin | Berlin-Buch
Heute verrät das Büro wenig über Young-Ae Lee. Nur der Schreibtisch und zwei Rollschränke stehen in dem ansonsten leer geräumten, frisch renovierten Arbeitszimmer. Die Leiterin der Hochschulambulanz für pädiatrische Allergologie – eine gemeinsame Einrichtung der Berliner Charité und dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin – wartet auf die neuen Möbel. Die meisten Bücher der Allergieforscherin lagern derzeit noch in Umzugskartons. Auf dem Schreibtisch liegen Fachzeitschriften, darunter das Wissenschaftsjournal „Nature Methods", das über neueste Forschungsmethoden informiert. Young-Ae Lee weiß: „Ein Allergiker ist selten allein zu Haus – die meisten haben Verwandte, die ebenfalls Allergien haben." Oft leiden Familienmitglieder an unterschiedlichen allergischen Erkrankungen wie Neurodermitis, Nahrungsmittelallergien, Heuschnupfen oder Asthma. Das liegt daran, dass unsere Gene das Allergierisiko wesentlich mitbestimmen. Das Erkrankungsrisiko wird uns sprichwörtlich mit in die Wiege gelegt. Die Kinderärztin und Wissenschaftlerin erforscht, wie Gene zur Entstehung von allergischen Erkrankungen beitragen. Dafür untersucht sie gemeinsam mit Kollegen aus aller Welt, welche Gene bei Allergikern verändert sind. „Erst wenn wir verstehen, wie und warum solche Veränderungen Allergien begünstigen, können wir die Entstehung von Allergien verhindern."