Handwerker oder Einzelhändler, die auf der Suche nach einem geräuschlosen und emissionsfreien Lieferwagen sind, werden bei Morris Commercial fündig. Das britische Unternehmen will ab Ende 2021 den Morris J-Type aus den 1950er-Jahren wieder aufleben lassen: als elektrisch betriebenen Morris JE.
Der elektrisch betriebene Kleintransporter im schnuckligen Retrolook ist ein echter Hingucker. Gebaut werden soll er in Leichtbauweise mit einer Karosserie aus Kohlefaser, was bei einem E-Transporter durchaus sinnvoll ist. Erklärtes Ziel von Morris Commercial ist es, den Morris JE zu einem der leichtesten LCVs (Light Commercial Vehicles) auf dem Markt zu machen. Obendrein soll die gewählte Plattform neben dem „Panel Van", also einem Lieferwagen, künftig auch weitere Versionen ermöglichen, etwa Mini-Busse, Pick-ups oder auch Reisemobile.
Antreten wird der Morris JE in der Gewichtsklasse von 2,5 Tonnen, bei einer Nutzlast von rund einer Tonne. Der Laderaum hat eine Länge von rund 2,40 Meter und bietet 5,5 Kubikmeter Volumen, zwei Europaletten sollen im Heck Platz finden. Beladen werden kann der Stromer über die seitlichen Schiebetüren oder über eine zweiflügelige Hecktür.
Der JE verfügt über einen Lithium-Ionen-Akku, der eine Kapazität von 60 kWh hat und eine Reichweite von bis zu 320 Kilometer bieten soll. In einer halben Stunde soll er zu 80 Prozent aufgeladen werden können. Die Höchstgeschwindigkeit soll nach Herstellerangaben bei rund 145 bis 150 km/h liegen.
Der Preis soll bei 70.000 Euro liegen
Rein optisch lehnt sich der JE an den von 1949 bis 1960 gebauten Morris J-Type an. Freistehende Scheinwerfer an der Front, ein angedeuteter Kühlergrill, hinter dem sich die Ladebuchse versteckt, stark gewölbtes Dach und ausgestellte Radkästen kennzeichnen das Design des Retro-Mobils. Innen präsentiert sich der Morris JE nüchtern, aufgeräumt und aufs Wesentliche reduziert. Ein Zweispeichen-Lenkrad, zweifarbige Sitze und farbige Paneele unterstreichen den klassischen Look, der auch durch optionale zweifarbige Außenlackierungen unterstützt wird.
Dennoch sehen die Briten ihr neues Modell nicht als Nachbildung, aber auch nicht als Nachfolger des einstigen J-Types. Dazu erklärt CEO Dr. Qu Li: „Wir haben ein schönes Retrodesign geschaffen, das auf einer hochmodernen, modularen BEV-Plattform basiert und funktional ist."
Auf den Markt kommen soll der JE allerdings erst im kommenden Jahr, angepeilt ist ein Preis von rund 70.000 Euro. Der Morris wird also alles andere als ein billiges Schnäppchen. Noch ist die Rede von einer jährlich produzierten Stückzahl von rund 1.000 Exemplaren. Denkbar ist aber, dass die Produktion ausgebaut werden wird. Denn Morris Commercial hat bereits erklärt, dass die Resonanz auf den elektrischen Retro-Transporter ausgesprochen gut sei. Es gebe zahlreiche Anfragen von Flottenbetreibern, sodass man über eine Erhöhung der Produktionszahlen nachdenke.