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WAS MACHT EIGENTLICH...

Als Captain Kirk reiste William Shatner durch das All. Hier mit Leonard Nimoy als Mister Spock
Foto: imago images / Milestone Media

… William Shatner?

Durch seine Rolle des Captain Kirk in der Serie „Raumschiff Enterprise" und den „Star Trek"-Kinofilmen wurde er ab 1966 weltweit zum Star. Der vielseitige Künstler war als Regisseur, TV-Moderator, Musiker und Autor tätig. Heute züchtet er Pferde und Dobermänner und engagiert sich ehrenamtlich in über 20 Organisationen.

Das mit seinen Ehen klappt wohl auch im fortgeschrittenen Alter nicht so wirklich: Der fast 89-jährige „Captain Kirk"-Darsteller William Shatner, der einen deutschen Großvater hat, reichte Ende 2019 bereits seine vierte Scheidung ein. Nach Gloria Rand (1956–69), Marcey Lafferty (1973–94) und der 1999 unter mysteriösen Umständen im Swimming Pool ertrunkenen Nerine Kidd (1997–99) konnte Shatner auch mit der 2001 geehelichten Elizabeth Anderson Martin nicht dauerhaft glücklich sein.

Seine „Star-Trek"-Erfolge sicherten ihm aber bisher über 240 Film-, TV- und Computerspielrollen und ein derzeitiges Vermögen von etwa 100 Millionen Dollar. Zu seinen bekanntesten Streifen zählen die beiden „Miss Undercover"-Filme (2000/2005) und „American Psycho II" (2002) und die Mini-Serie „Everest – Wettlauf in den Tod" (2007). Zu seinem Spätwerk gehören „A Christmas Horror Story" von 2015 und „Ein Heiratsantrag zu Weihnachten" sowie „Sunday Horse – Ein Bund fürs Leben" (2016). Häufiger wurde Shatner in Fernsehserien besetzt. Neben „Raumschiff Enterprise" (79 Folgen; 1966–69) und „T.J. Hooker" (91 Folgen; 1982–86) waren dies vor allem „Tek War – Krieger der Zukunft" (18 Folgen 1994–96), „Shit! My Dad says!" (18 Folgen 2010/11) und „Einfach überirdisch" (30 Folgen 2010–12). Jüngste TV-Einsätze Shatners waren zwei Folgen von „Private Eyes" (2017/2019), vier Folgen von „The Indian Detective" (2017) und eine Episode von „The Big Bang Theory" (2019).

Eine Medaille von der Nasa

Immer wieder versuchte er sich auch als Fernseh-Moderator: Von 1989 bis 1996 führte er durch die Rettungssendung „Rescue 911", 2006 wurde seine Spielshow „Show me the money" nach wenigen Folgen eingestellt, und 2008 befragte er in „Shatner‘s raw nerve" prominente Gäste. Zuletzt reiste er von 2016 bis 2018 mit einigen anderen Promis für die Sendung „Besser spät als nie" durch die Welt. In der neuen Serie „The UnXplained" geht Shatner seit Juli 2019 (in Deutschland seit 19. November) bei Sky History als Gastgeber und Sprecher scheinbar unerklärlichen Phänomenen auf den Grund. In einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland erklärte er dazu kürzlich: „Hier geht es um Ereignisse, die tatsächlich passieren oder passiert sind. Die erklärlich sind, für die es aber noch keine wissenschaftlichen Erklärungen gibt."

Heute züchtet er Pferde und Dobermänner und engagiert sich ehrenamtlich in etlichen Organisationen
Heute züchtet er Pferde und Dobermänner und engagiert sich ehrenamtlich in etlichen Organisationen - Foto: imago images / ZUMA Press

Shatner zeigt regelmäßig soziales Engagement. „Ich setze meinen Namen, meinen Ruhm und mein Vermögen ein, um zu helfen und zu unterstützen." Insgesamt engagiert er sich in über 20 Organisationen und ist Veranstalter der jährlichen „Hollywood Charity Horse Show", deren Erlös geistig und körperlich behinderten Kindern und Kriegsveteranen zugutekommt. Wegen seiner Rolle als Captain Kirk erhielt er 2014 von der Nasa sogar die „Distinguished Public Service"-Medaille, weil er „neue Generationen von Forschern weltweit inspiriert und die Nasa und ihre Missionen nachhaltig unterstützt hat."

Auch als Autor von Science-Fiction-Geschichten hat Shatner sich einen Namen gemacht. Neben seinen „Tek War"-Romanen, die Grundlage einer gleichnamigen TV-Serie waren, hat er mit einem Autoren-Duo bisher zehn „Star Trek"-Romane verfasst, in denen auch die Figur des Captain Kirk und einige andere Charaktere wiederbelebt wurden. Trotz seiner schauspielerischen Erfolge bleibt Shatner weiter der Musik treu: Sein Repertoire reicht von Sprechgesang über Coversongs bis hin zu Produktionen mit bekannten Jazz-, Rock- und Popstars. In seinem gerade erschienenen, selbst komponierten Song „Real" thematisiert Shatner aktuelle Probleme. Vor allem die Lösung der Klimakrise hält er für ganz dringlich: „Meine Enkel und Kinder stecken tief in der Scheiße wegen des Klimawandels. Wenn nicht etwas geschieht, wird die Welt in 50 Jahren ein ziemlich anderer Ort sein." Seit Ende 2019 laufen die letzten Arbeiten an Shatners neuem Blues-Album: „Ich habe Lieder von B.B. King, Robert Johnson und andere Klassiker aufgenommen. Und jetzt versuche ich, die großen Blues-Leute dazu zu bewegen, mich auf meinem Album zu begleiten."

Shatner kommt nach Deutschland

Dass er immer noch so fit ist, schreibt der 88-Jährige guten Genen und einem gesunden Leben zu: „Viel Schlaf und Ausruhezeit, körperliche Bewegung und gutes Essen. Ich reise viel und stelle mich gern Herausforderungen." So nimmt er als passionierter Pferde- und Dobermannzüchter mit seinen Tieren immer noch an Wettbewerben teil. Außerdem pflegt er ein intensives Familienleben und geht regelmäßig mit Kindern und Enkeln auf E-Bike-Tour. Shatner reizt es nach wie vor, wie Captain Kirk ins Weltall zu reisen: „Aber ich bräuchte die Garantie, zur Familie zurückzukommen." Derzeit tüftelt er schon mal an einer Show-Idee, die ihn und den Weltraum zum Thema hat. Außerdem nutzt er seit einigen Monaten seinen Twitter-Account mit 2,5 Millionen Followern für Informationen über Kryptowährungen und die Blockchain-Technologie.

Am 11. und 12. März kommt Shatner nach Deutschland, um in Essen nach der Aufführung des Sci-Fi-Klassikers „Star Trek II" dem Kinopublikum Rede und Antwort zu stehen.

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