Bei der 2:1-Niederlage in Mönchengladbach konnte Hertha BSC nicht ans Leverkusen-Spiel anknüpfen – dennoch kann das Saisonfazit versöhnlich ausfallen.
So richtig konnte man die Energieleistung beim 2:0-Heimsieg gegen Bayer Leverkusen erst eine Woche darauf einschätzen – schließlich spielte Hertha BSC zum Saisonabschluss vergangenen Sonnabend gegen den nächsten Champions-League-Aspiranten. Wieder musste Bruno Labbadia dabei „ohne 12" auskommen, auch wenn sich die Ausfälle anders verteilten. Diesmal aber waren die Blau-Weißen trotz der knappen 2:1-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach über weite Strecken chancenlos. Herthas Torwart Nummer drei, Dennis Smarsch, bot dabei eine gute Vorstellung – der 21-Jährige ersetzte Rune Jarstein, der zum dritten Mal Vater wurde (Vertreter Thomas Kraft war verletzt). Auch auf der rechten Abwehrseite musste mit Alexander Esswein eine Notlösung her, nachdem mit Peter Pekarik (Muskelverletzung) und Lukas Klünter (fünfte Gelbe Karte) beide etatmäßigen Kandidaten nicht zur Verfügung standen. Und dann brachte die Mannschaft auch nicht mehr die nötige Konzentration auf den Rasen, um den Spielverlauf für sich zu beeinflussen. Das fing schon mit dem schnellen Rückstand an, bei dem sich Vorbereiter Breel Embolo einfach mit der letzten Konsequenz präsentierte – im Gegensatz zu Herthas Verteidigern Dedryck Boyata und Jordan Torunarigha.
Dennis Smarsch bot eine gute Vorstellung
In der Folge entwickelte sich ein einseitiges Spiel, das nur aufgrund der schlechten Gladbacher Chancenverwertung keine frühe Entscheidung fand. Wie unzufrieden Herthas Trainer nicht nur angesichts der Bilanz von 0:13 Torschüssen zur Pause war, verdeutlichten die gleich drei Wechsel, die er zum zweiten Durchgang vornahm. Neben Esswein musste mit Marvin Plattenhardt auch der andere Außenverteidiger in der Kabine bleiben, dazu traf es noch Marko Grujic. Den Platz des Serben nahm Per Skjelbred ein, der nach überstandener Verletzung so noch einmal im Hertha-Dress zum Einsatz kam. Den Offensivdrang der Borussia konnte man nun besser kontrollieren, wirklich zwingende eigene Abschlüsse waren jedoch kaum zu verzeichnen. Nach dem Treffer zum 2:0, bei dem sich Herthas Hintermannschaft in Folge einer kurz ausgeführten Ecke des Gegners allzu schlafmützig zeigte, war die Entscheidung dann praktisch gefallen. Erst in der Nachspielzeit konnten zwei weitere Einwechselspieler auf Seiten der Hauptstädter vorführen, wie es an diesem Nachmittag etwas hätte werden können: Jessic Ngankam, der den mit Wadenproblemen kämpfenden Skjelbred in der Schlussphase ersetzte, bediente nach feiner Einzelleistung am langen Pfosten Vedad Ibisevic, der den Ball zum Anschlusstor versenkte. So jubelten am Ende aber die Gladbacher über ihren Sieg und die damit verbundene Qualifikation zur Champions League. Auf Seiten von Hertha BSC war dagegen zumindest die Erleichterung zu spüren, dass die zum Teil chaotisch verlaufene Saison endlich ein Ende hat. Und immerhin: Die letzten Eindrücke von Mannschaft und Trainer stimmen verhalten optimistisch, was die kommende Spielzeit betrifft.