Gotelind Alber (65)
Mitgründerin GenderCC – Women for Climate Justice | Berlin-Mitte
An der Wand hängt eine Weltkarte. Im 2008 in Berlin gegründeten globalen Netzwerk sind Frauen aus 50 Ländern und allen Kontinenten aktiv. Darunter große nationale Frauenverbände aus Indien, Südafrika, Indonesien oder Mexiko. Griffbereit liegt das Buch „Gender & Politics". Für die in der Nähe von Stuttgart geborene Diplom-Physikerin sind Klima und Geschlechtergerechtigkeit nicht trennbar. Der CO2-Fußabdruck von Männern ist wesentlich größer. Sie fahren die größeren Autos und legen weitere Strecken zurück, während Frauen sich eher mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Rad oder zu Fuß vorwärtsbewegen und sich häufiger vegetarisch ernähren. Trotzdem treffen die Folgen des Klimawandels gerade sie besonders hart. Frauen mit Kindern oder Schwangere können schlechter fliehen. Zudem haben sie weniger Zugang zu Informationen. Deswegen sterben bei Überschwemmungen, Dürren oder Hitze viel mehr Frauen als Männer. Das muss sich ändern, findet Gotelind Alber. Doch obwohl Gendern mittlerweile in der UN-Klimakonferenz verankert ist, sind Frauen in der Klimapolitik immer noch deutlich unterrepräsentiert. Schon im Studium beschäftigte Gotelind Alber sich mit nachhaltigen Energien. Später war sie Geschäftsführerin des Klima-Bündnisses und arbeitete als Wissenschaftlerin beim Öko-Institut Freiburg. Jetzt muss sie aber los. Sie greift nach dem Fahrradhelm. Radeln fürs Klima, das gehört einfach dazu!