Über das Thema Künstliche Intelligenz wird seit jeher eifrig diskutiert und engagiert gestritten. Wie weit darf ein Wissenschaftler in der Erschaffung künstlicher Lebensformen gehen? Wäre es wirklich noch ethisch korrekt, den Tod eines Menschen genau zu ermitteln und ihm das auch unzensiert mitzuteilen? Und was wäre, wenn man plötzlich seinem eigenen, verbesserten Klon begegnet?
In seinem Thriller „Tot bist du perfekt" schildert der beliebte Autor JP Delaney, wie solch ein Szenario in ähnlicher Form aussehen könnte: Die Künstlerin Abbie Cullen-Scott stirbt bei einem Unfall. Weil ihr Freund, der Unternehmer Tim, den Verlust nicht problemlos verkraften kann, entwickelt er einen Cobot, einen Roboter, der darauf spezialisiert ist, die Anwesenheit eines verlorenen Menschen zu ersetzen und so die Trauer zu erleichtern, indem der Cobot „Trost spendet, Gesellschaft leistet und emotional unterstützend wirkt". So die These. Diese Cobots werden mit der Fähigkeit zur Empathie ausgestattet. Ein Gewinn für die Wissenschaft – findet zumindest Tim.
Schnell erobert die künstliche Abbie die Herzen in Tims kompletter Umgebung. Sie arbeitet weiter als Künstlerin und ist auch sonst das (fast) perfekte Double. Tim hat auch darauf geachtet, dass Cobot Abbie über menschliche Schwächen verfügt. Denn wer möchte schon eine perfekte Frau? Doch da Abbie mit der Fähigkeit zur Empathie ausgestattet wurde, entwickelt die Sache irgendwann ein Eigenleben. Denn Cobot Abbie bemerkt, dass sie kein echter Mensch ist – und die Lage spitzt sich zu.
JP Delaney hat seinen Thriller mit einer großen Portion Sarkasmus versehen. Nicht nur Abbie, sondern auch Tim selbst werden in ihrem Hang zum empathischen Vorzeigecharakter bis ins Detail parodiert. Tim kann einfach alles: Er ist Vorzeigemensch, Vorzeigeunternehmer und Vorzeigepartner. Da kann doch irgendetwas nicht stimmen … Und so beschert „Tot bist du perfekt" dem Leser einige unterhaltsame Stunden.