Ein charismatischer Verbrecher und eine junge FBI-Agentin jagen Top-Kriminelle. Dabei wird ihre gemeinsame mysteriöse Vergangenheit enthüllt. Die Agentenserie „The Blacklist" mit derzeit sieben Staffeln läuft auf Netflix.
Da staunen die Agenten des FBI-Hauptquartiers in Washington, D.C., nicht schlecht. Raymond Reddingten (James Spader) höchstpersönlich kommt vorbei und stellt sich. Der charismatische Gauner war einst ein Regierungsagent und gehört mittlerweile zu den meist gesuchten Verbrechern in den USA. Doch warum gibt er sich freiwillig in die Hände der Polizei? Reddington macht dem FBI ein verlockendes Angebot. Er bietet sein Insiderwissen an, um bei der Jagd nach bislang unbekannten Schwerverbrechern und Terroristen zu helfen, über die er eine Liste angelegt hat. Als Gegenleistung fordert er Immunität und möchte nur mit der jungen FBI-Agentin Elizabeth Keen (Megan Boone) reden. Warum, das lässt er offen. Doch schnell wird klar, dass Reddington und Keen eine mysteriöse Vergangenheit verbindet. Keen lässt sich auf Reddingtons Bedingungen ein, was ihr Leben von Grund auf ändern wird. Ein Spezialteam rund um Elisabeth Keen wird gebildet, das sich mit den Tipps von Reddington beschäftigt und so einen Verbrecher nach dem anderen dingfest machen kann. Da ist der FBI-Agent Donald Ressler (Diego Klattenhoff), der anfangs sowohl an Elisabeth als auch an Raymond Reddington zweifelt und das Ganze misstrauisch beobachtet. IT-Fachmann Aram Mojtabai (Amir Arison) mit seinen genialen Computer-Kenntnissen, Meera Malik (Parminder Nagra) stößt vom CIA dazu, und schließlich der Team-Chef, der meist mürrische und anfangs von der Idee nicht begeisterte Assistant Director Harold Cooper (Harry J. Lennix).
Nominierung für Golden Globe
Raymond Reddington zeigt auch ein großes Bedürfnis, die junge Elisabeth zu beschützen, und hilft ihr gleich zu Beginn, etwas Schreckliches über ihren Ehemann Tom (Ryan Eggold) aufzudecken. Denn der überfürsorgliche Tom, mit dem Elisabeth gerade dabei ist, ein Kind zu adoptieren, ist nicht der, der er zu sein scheint.
Die Serie „The Blacklist", die sich hoher Zuschauerzahlen erfreut, lebt vor allem von einem Darsteller: James Spader. Der 60 Jahre alte Schauspieler wurde unter anderem durch Rollen in „Pretty in Pink" (1986) und „Stargate" (1994) bekannt und gilt spätestens seit dem Film „Sex, Lügen und Video" von Steven Soderbergh Ende der 80er-Jahre als gefragter Charakterdarsteller. Als Raymond Reddington zeigt Spader erneut die Bandbreite seines Könnens. Zweimal wurde der Schauspieler für diese Rolle für den Golden Globe nominiert. Ausdruckstark gibt er diesen charismatischen Gentleman-Gangster, freundlich und loyal zu seinen Freunden und in der nächsten Minute erschreckend brutal gegenüber seinen Feinden. Dieses Wechselspiel beherrscht Spader mit Bravour, und man schaut diesem Typen einfach gerne zu. Daneben droht Megan Boone als FBI-Agentin Keen hier und da etwas zu verblassen, doch im Zusammenspiel mit Spader wird aus den beiden ein kongeniales Duo.
Loyal zu Freunden, Brutal zu seinen Feinden
Megan Boone, 37 Jahre alt, hatte unter anderem 2008 Gastauftritte in den Serien „The Cleaner" und „Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen". Bekannt wurde sie schließlich durch den Horror-Film „My Bloody Valentine 3D" aus dem Jahr 2009.
Als FBI-Agentin löst sie nun in „The Blacklist" gemeinsam mit ihrem Gauner-Kollegen teils einfache, teils verzwickte und spannende Fälle. Doch noch viel interessanter ist die nebulöse Geschichte, die Reddington und Keen miteinander verbindet und die von Folge zu Folge langsam mehr und mehr beleuchtet und aufgedeckt wird. Die Agentin selbst hat offenbar Schlimmes in ihrer Kindheit erlebt, was nach und nach ans Licht kommt.