Bei den Influencern ist dieser Tage vor allem ein Look ganz weit vorn: Ripped Dresses. Sie sehen schick aus, sind ungemein bequem zu tragen und auch noch sehr abwechslungsreich zu stylen. Kein Wunder, dass die schicken Kleidchen die Stylingtipps der Saison sind.
Zunächst einmal benötigt die Bezeichnung Ripped Dress eine kurze Erklärung, denn zu leicht lässt sie sich mit dem Zustand des Rippings verwechseln. Ripping meint die extra herbeigeführte Zerstörung von Stoffen wie Denim und Baumwolle. Heraus kommen zerschlissene Jeans und löchrige Shirts, die schon länger den Modemarkt erobern und ihrem Träger diesen besonders abgeranzten, aber dennoch ausgesprochen coolen Look verleihen. Ripped hingegen meint die besondere Fertigung des Stoffes, der wie in Falten gelegt beziehungsweise gerippt wirkt. Die Auswahl des Stoffes kann zwischen leichtem Strick, Cord oder Jersey variieren. Die spezielle Fertigungsart hat zwei Vorteile: Der Stoff sieht ungemein gut aus, und er knittert nicht. Das verdanken Jersey und Strick aber nicht nur dem Fertigungsprozess, sondern auch der Tatsache, dass ein hoher Anteil an dehnbarem Elastan mit eingearbeitet ist. Dadurch schmiegen sich die Stoffe wie eine zweite Haut an den Körper.
Wo wir auch schon beim größten Nachteil wären, denn Ripped Dresses verzeihen keine Extra-Kilos. Es sei denn, die Trägerin arbeitet mit einem Trick. So führt zum Beispiel Shein Kleider im Sortiment, die ausschließlich im Brustbereich gerippt sind, dann aber nach unten hin in lockeren Lagen fallen. Ein schönes Beispiel für diese Art des Designs bildet ein korallenrosa Maxi-Kleid in angesagter A-Linie. Die Glockenform an den Ärmeln und im Beinbereich verleihen dem romantischen Kleid einen luftigen Gesamtlook und machen es damit auch für Frauen mit üppigeren Rundungen absolut tragbar und wunderschön. Eingearbeitete Rüschen und Volantärmel komplettieren das Ganze und schenken dem Modell mehr spielerische Leichtigkeit. Ein starker Kontrast zu den zahlreichen Influencer-Ripped-Dresses ist das allemal, denn hier herrscht derzeit Minimalismus vor. Die Länge ist Midi, der Schnitt absolut unaufgeregt, und verspielte Details sind nirgends in Sicht. Stattdessen werten hohe Beinschlitze, durchgehende Knopfleisten, hochgeschlossene Kragen oder schicke Taillengürtel das Ganze auf. An Farben finden sich neben Naturtönen und reinem Weiß auch Rot und Pastell. Typisch Sommer eben!
Und irgendwann haben wir das Ganze schonmal gesehen … Stimmt, in den 90er-Jahren gab es Ripped Dresses bereits, und nun erleben sie ihr Comeback. Und das tun sie nicht allein, denn nirgendwo sonst lassen sich dazu so viele Accessoires kombinieren. Beliebt sind neben Schmuck in Gold und Bronze auch Leinentücher, Sonnenbrillen und Ethno-Taschen. Da ist also für jeden etwas dabei, und es lässt sich herrlich im eigenen Schrank nach immer neuen Kombinationsmöglichkeiten stöbern.
Es gibt züchtige und sexy Varianten dieser angesagten Kleider
Alles was es braucht, ist das perfekte Ripped Dress. Oder gleich mehrere? Dieser Style ist nämlich zur Abwechslung ausgesprochen günstig. Kleider gibt es bereits ab 15 Euro, zum Beispiel bei H&M oder Asos. Beide Anbieter setzen auf schlichte Modelle in Naturtönen, bevorzugt aus leichtem Strick. Dazu gibt es bei Asos einen verführerisch hohen Beinschlitz zu bewundern. Auf Beinschlitze setzt man auch bei Miss Selfridge. Hier gibt es neben Kleidern allerdings auch Midiröcke in der Sommerkollektion. Diese sind high waist geschnitten, und damit die Taille auch ordentlich zur Geltung kommt, lässt sich passend dazu ein Crop Top kombinieren. Das sieht besonders harmonisch aus, wenn es im gleichen Farbton gehalten ist. Wie praktisch, dass Miss Selfridge sie gleich im Set zu den Midiröcken führt, so ist das Outfit komplett und das natürlich schön luftig, passend zum Sommer.
Luftig und dezent, das scheint auch das Motto bei NA-KD zu sein. Allerdings gibt es hier eine besondere Variante der Ripped Dresses zu bewundern. Frei nach dem Motto: „Ein schöner Rücken kann auch entzücken" gibt es hier hinten herum eher wenig Stoff. Bänder müssen reichen, um das Kleid an Ort und Stelle zu halten. Wie gut, dass das Kleid vorn eher hochgeschlossen bleibt. Damit greift NA-KD ganz nebenbei einen weiteren Trend auf: Maxikleider, die vorn geschlossen bleiben, aber über einen großzügigen Rückenausschnitt verfügen. Das ist sinnlich und sexy, ohne zu nackt zu wirken.
Wem offene Rückenpartien weniger gefallen, für den gibt es natürlich auch geschlossenere Varianten der Ripped Dresses, zum Beispiel zartrosa Wickelkleider oder solche mit einer durchgehenden Knopfleiste. Knopfleisten sind ein schickes Detail, wenngleich die Knöpfe mehr der Optik als der praktischen Handhabung dienen, denn wirklich aufknöpfen muss das Stretchy-Kleid niemand. Es lässt sich einfach über den Kopf anziehen. Edited setzt ebenfalls auf diese Unkompliziert-Variante, mal in unschuldigem Off-White, dann wieder in Braun. Spaghettiträger machen das Kleid luftig und zeigen dass Strick nicht nur ein Stoff für den Winter ist.
An Schuhen ist zu den Dresses übrigens auch alles erlaubt, je nachdem ob es romantisch, sportlich oder bequem zugehen soll. Hier sehen Birkenstock-Sandalen ebenso schick aus wie unser Geheimtipp: spitze Mules (über Vero Moda, Mohito, Gerry Weber und andere). Ist es oben herum mit den Spaghettiträgern etwas zu luftig, sorgen eine offen getragene Rüschenbluse, ein Hemd, ein hochwertiger Kaschmirpullover oder eine Strickjacke für mehr Wärme. Hier können die Farben entweder harmonieren und sich der des Kleides anpassen, aber auch Color-Blocking ist erlaubt und kann für den nötigen Kick im sonst schlichten Look sorgen. Erlaubt ist was gefällt und zum jeweiligen Anlass passt.
Apropos Anlass! Auch in der Schwangerschaft sind die enganliegenden Kleider (über muttermode.com) derzeit beliebt. Influencer wie Maren Wolf und Sarah Harrison zeigen, wie wunderschön der Babybauch darin betont wird. Und gerade weil Ripped Dresses ebenso vielfältig sind wie ihre Trägerinnen ist es kein Wunder, dass davon gerade gar nicht genug Varianten den Weg in unseren Kleiderschrank finden dürfen.