Von der Kehrseite des lang ersehnten Ruhms handelt die neue EP „Home“ des beliebten saarländischen Singer-Songwriters Kai Sonnhalter. Die meisten Musiker träumen davon, irgendwann ihr Hobby zum Beruf machen zu können, davon zu leben und um die Welt zu reisen. Im Jahr 2012 ließ Kai Sonnhalter diesen Traum wahr werden, kündigte seinen sicheren Job als Ingenieur, reiste um die Welt und widmete sich ausschließlich der Musik: eigene Songs, eigene Texte. Doch dann stand er plötzlich vor einem anderen, gravierenden Problem: Seine Stimme machte nicht mehr mit. Er musste sich plötzlich schonen.
Diese und weitere Künstlersorgen verarbeitet er auf seiner aktuellen EP „Home“. Musikalisch gesehen kommt das Album wie eine Mischung aus dem Stil der Mighty Oaks, Sunrise Avenue und Pur daher. Kai Sonnhalter stand auch bereits mit der Band um Hartmut Engler auf der Bühne. Auch als Support von Jupiter Jones spielte er bereits Konzerte. Daher verwundert es nicht, dass sich Kai Sonnhalters Musik im Pop-Rock-Bereich bewegt, die auch in einem irischen Pub gut zur Geltung käme. Viele Gitarren, gelegentlich ein minimalistischer Piano-Sound – und immer in einer Aufbruchstimmung, die sich auch durch seine Songtexte zieht.
Dennoch bleibt gerade in pessimistischen Zeiten die Suche nach Hoffnung und einem Zuhause. Dies schildert er in den Songs „Coming Home“ und „Who’s gonna save you“, der schon fast wie ein Selbstgespräch anmutet. Der Titel „Days of Grace“ bildet einen musikalischen Rahmen. Zu Beginn präsentiert er sich eingängig und gitarrenlastig. Am Ende übernimmt das Piano die musikalische Untermalung.
Als „Firestarter“ sieht sich Kai Sonnhalter nicht. Sein Titel „Dirty Ashes“ klingt schon fast depressiv, ist aber eingängig und nistet sich daher sogleich in den Gehörgängen ein.
Der Saarländer hat in unterschiedlichen Bands und Projekten mitgewirkt – unter anderem in seinen eigenen Bands Sonnhalter, Stereokai, Tonsport und Kai Squared. Er war als Gast bei den Thomas Blug Allstars zu sehen und zu hören. Auch mit dem sozial engagierten Schlagersänger Guildo Horn teilte er sich bereits eine Bühne.
KULT[UR]
Foto: hey!blau records
Schattenmomente
Kai Sonnhalter: Home. Hey!blau Records. Gesamtlaufzeit: 27 Minuten.
Kult[ur] - CD-Tipp
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