Welche Auswirkungen hat die Pandemie?
Das ist unklar. Laut Bundeswahlleiter Georg Thiel soll es bislang keine reine Briefwahl werden. Allerdings stellt sich die Wahlkommission auf eine erhebliche Mehrzahl an Briefwählern ein. Der Anteil der Briefwähler stieg bereits von 1990 (9,4 Prozent) bis zur vergangenen Wahl 2017 (28,5 Prozent) an.
Schon Gewusst?
Werden über die Erststimme mehr Kandidaten gewählt, als das Verhältnis der Zweitstimmen zulässt, entstehen Überhangmandate. Derzeit werden diese Mandate mit den Plätzen anderer Parteien ausgeglichen. Damit stimmen sowohl das Kräfteverhältnis der Parteien als auch die Anzahl der direkt gewählten Kandidaten wieder überein. Wegen zahlreicher Überhangmandate war der Bundestag in den vergangenen Legislaturperioden immer stärker gewachsen. Zuletzt saßen 709 Abgeordnete im Bundestag, während das Grundgesetz 598 Abgeordnete fordert. Da bei der Wahl 2021 ein Parlament mit über 800 Abgeordneten entstehen könnte, soll die Wahlrechtsreform diese Zahl nun geringer halten. Derzeit kostet der Bundestag den Steuerzahler eine Milliarde Euro pro Jahr.
Ein Teil der Wahlrechtsreform, die ein Aufblähen des Bundestages auf über 800 Abgeordnete verhindern soll, wird bereits im kommenden Jahr aktiv. Überhangmandate sollen 2021 mit Listenplätzen der Partei in anderen Bundesländern verrechnet werden.
Laut dem Umfrageinstitut Forsa („Sonntagsfrage" vom 14. November) liegt die CDU/CSU derzeit bei 36 Prozent (+1 gegenüber Vormonat), die SPD bei 15 Prozent (-1), die Grünen bei 19 Prozent (+1). Rechnerisch wären in diesem Fall eine knappe Große Koalition oder eine deutlichere Mehrheit für Schwarz-Grün denkbar: