Manchmal begegnen wir Menschen, die vollkommen hysterisch, aufbrausend – oder einfach nur überglücklich sind. Spätestens dann wird klar: Der Mensch ist leider kein vernunftgeprägtes Wesen. Stattdessen wird er von vielen unterschiedlichen Hormonen gesteuert.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis diese Tatsache auch in der Unterhaltungsbranche Fuß fassen kann. Die Medizinerin und Journalistin Dr. med. Julia Fischer hat ihr Sachbuch „Die Medizin der Gefühle. Gebrochene Herzen. Freudentränen. Gänsehaut! Was wirklich unter unseren Emotionen steckt" veröffentlicht. Und siehe da: Hinter dem voluminösen Titel des Buchs verbergen sich jede Menge interessante Fakten: Dass Verliebte oft von ihren Gefühlen überwältigt werden, wissen die meisten. Doch es gibt auch noch ein anderes, vielfach unterschätztes Hormon: das Bindungshormon Oxytocin. Dieses Hormon sorgt dafür, dass sich Menschen irgendwo sicher und geborgen fühlen. Und jetzt mal ehrlich: Ist das nicht wesentlich besser, als planlos durch die Gegend zu rennen, weil man gerade unsterblich verknallt ist? Das Bindungshormon Oxytocin prägt unter anderem aber auch die Beziehung zwischen Eltern und ihren Kindern. So gesehen sind auch Eltern keine „vernünftigen Menschen".
Weniger weit verbreitet ist das Wissen darüber, dass ein gebrochenes Herz wirklich Körper und Geist schaden kann. Dies nennt sich „Broken Heart Syndrom". Auch psychisch Kranke werden daher oftmals wieder gesünder, wenn man ihnen einen Rückhalt bietet. Hier liegen erneut Untersuchungen bezüglich des Bindungshormons Oxytocin vor. Um den Lesern zu erklären, wie diese ganzen Hormonschübe ablaufen, erklärt sie in einem Kapitel, wie das Gehirn des Menschen funktioniert. Dies ist insofern spannend, da jedem „Unwissenden" nun klar wird, dass Logik und Gefühl zwei unterschiedliche Bereiche des Gehirns umfassen. Somit liegt die Seele eines Menschen nicht im Herzen, sondern im Gehirn.