In diesem Jahr sieht Weihnachten anders aus. An den meisten Orten sind die Weihnachtsmärkte abgesagt. Adventliche Veranstaltungen können nicht stattfinden. Auch ins Einkaufsgetümmel sollte man sich wegen der großen Menschenmengen lieber nicht stürzen. Und für zu Hause wird empfohlen, im kleinsten Kreis zu feiern.
Ganz anders in den kriminellen Weihnachtsgeschichten von Manfred Baumann.
Dort ist alles erlaubt. Adventszauber, Weihnachtsmärkte, große Menschenmengen, Aufführungen, sinnloser Konsumrausch und traditionelle Bräuche. Der Autor nimmt die Leser mit zum berühmten Hellbrunner Adventszauber in Salzburg, lässt ihn dicht gedrängt in Glühweinhütten herumstehen und führt ihn in tief verschneite Landschaften im Umland.
Mit überliefertem Brauchtum aus Österreich schmückt Baumann das weihnachtliche Erleben seiner Geschichten aus.
Doch der helle Schein dieser festlichen Stimmung trügt. Mitten auf dem Weihnachtsmarkt ertönt plötzlich der gellende Schrei einer Kellnerin, als sie eine Leiche entdeckt. Fassungslos die Abteilungsleiterin eines glitzernden Einkaufszentrums, die den Centermanager ermordet in seinem Büro findet. Die friedliche Winternacht, durch die eine Anglöcklergruppe singend von Hof zu Hof zieht, wird beim entsetzlichen Anblick eines Gutshofbesitzers jäh zerrissen.
Kommissar Merana und sein Team haben alle Hände voll zu tun. Angesichts der Unmengen von möglichen Zeugen und der riesigen Menschenmengen rund um den Tatort scheint die Fahndung nach dem Mörder aussichtslos. Eine aufregende Verbrecherjagd in dem ganzen Weihnachtstrubel bleibt trotzdem aus. Der Fehler eines Täters, ein liegen gebliebener Gegenstand oder das eigene Gespür kommen den Ermittlern zu Hilfe und ersparen ihnen eine langwierige Spurensuche.
Baumann ist eine originelle Verbindung von Kurzkrimis, weihnachtlichen Kulissen und altem Brauchtum gelungen: spannende, unterhaltsame Lektüre.