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WAS MACHT EIGENTLICH...

Fred Savage (rechts) mit Serienpartner Jason Hervey in „Wunderbare Jahre“
Foto: imago images / Everett Collection

… Fred Savage?

Durch die US-Kultserie „Wunderbare Jahre" wurde er zwischen 1988 und 1993 zum Kinderstar und Teenie-Schwarm. Er spielte in weiteren Filmen und Serien und arbeitete später als Regisseur und Produzent. Derzeit bereitet er eine Neuauflage von „The Wonder Years" vor.

Fred Savage, der schon als Vierjähriger erstmals vor der Kamera stand, erhielt 1988 die Rolle des niedlichen Kevin Arnold in der TV-Serie „Wunderbare Jahre". Innerhalb von fünf Jahren und in insgesamt 115 Folgen spielte er sich in die Herzen vor allem des jüngeren weiblichen Publikums. Ein Fachmagazin listet ihn auf Platz 27 der Top-100-Kinderstars. Als bis dahin jüngster Schauspieler wurde Savage 1989 in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller" für den Emmy und den Golden Globe nominiert. Zwar war er danach noch in einigen Kinofilmen und Fernsehserien zu sehen, konnte aber nie den großen Durchbruch schaffen. Möglicherweise war sein früher Ruhm als Kinderstar seiner Karriere eher weniger förderlich. Vielleicht auch deshalb hat er sich Ende der 80er-Jahre an der Uni Stanford für ein Anglistik-Studium eingeschrieben und dort 1999 den Bachelor-Abschluss erworben. Zudem wandte sich Savage ab 1998 auch recht erfolgreich dem Regie-Fach zu. Sein Einstieg war die Sitcom „Working" („Die lieben Kollegen"), in der er auch eine Hauptrolle spielte. Darüber hinaus verantwortete er als Regisseur über ein Dutzend erfolgreicher TV-Serien wie „Das Leben und ich" (1999/2000), „Raven blickt durch" (2003–2005), „Ned’s ultimativer Schulwahnsinn" (2004–2006), „Hannah Montana" (2006), „Modern Family" (zwölf Folgen, 2011–2019) oder „2 Broke Girls" (20 Folgen, 2011–2013), in denen er öfter auch als Darsteller vor der Kamera stand. Eines seiner jüngsten Projekte ist die Serie „Dash & Lily", bei der er 2020 bei vier Folgen Regie führte. Wiederholt war Savage auch als Produzent tätig. So produzierte er 2004 bis 2006 für den Disney Channel die Serie „Phil aus der Zukunft" und wurde für eine der Episoden sogar für den Directors Guild Award nominiert. Auch bei einigen Episoden der TV-Serien „Always Sunny in Philadelphia" (2007–2010) und „Party Down" (2009–2010) fungierte er als Produzent.

Erfolgreich auch als Regisseur

Fred Savage bereitet derzeit die Neuauflage von der TV-Serie "The Wonder Years" vor
Fred Savage bereitet derzeit die Neuauflage von der TV-Serie "The Wonder Years" vor - Foto: picture alliance / Everett Collection | Kristin Callahan/Everett Collection 

Als besondere Überraschung für Fans von „Wunderbare Jahre" hat jetzt der große amerikanische TV-Sender ABC eine Neuauflage der Kultserie auf den Weg gebracht. Eine Pilotfolge ist schon in Auftrag gegeben und wird vom früheren Hauptdarsteller Fred Savage gemeinsam mit Lee Daniels produziert. Bisher steht aber nur fest, dass die neue Serie den Fokus auf eine schwarze Mittelklassenfamilie im Alabama der späten 60er-Jahre richten wird, weil dieser Aspekt früher fehlte.

Savage, der bei Instagram seine Popularität aus „Wunderbare Jahre" stets wachhält, wird oft auf eine Fortsetzung der Kult­serie angesprochen. Es freut ihn, dass die Zuschauer von damals ihr TV-Erlebnis offenbar an die nächste Generation weitergegeben haben. Er selbst wird diesmal jedoch nur als Regisseur dabei sein, weil er überzeugt ist, dass die neue Serie mit der alten Besetzung nicht funktionieren würde: „Der neue Stoff der Show hat ihren Geist verändert." Auf welche neuen Gesichter sich die Fans der Serie einstellen müssen, ist derzeit noch offen.

Fred Savage hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass er in vielen Bereichen des Filmgeschäfts seinen Mann stehen kann: vom Kinderstar zum Regisseur und Produzenten und dann auch wieder zurück vor die Kamera als Darsteller. Branchenintern heißt es allerdings, dass er als Produzent und Regisseur mehr geschätzt wird als wegen seiner Film- und Fernsehrollen, wo meist andere die richtig großen Parts übernehmen durften. Nur in „Austin Powers in Goldständer" konnte er 2002 mit einer größeren Nebenrolle nochmal mehr als Schauspieler in den Vordergrund rücken. Seit seiner Rolle in der Fox-Serie „Grinder" im Jahr 2015 arbeitet Savage wieder öfter vor der Kamera. Zuletzt war er 2018 in „Super Troopers 2" und „Deadpool 2" im Kino zu sehen und wirkte 2017 bis 2019 in 16 Folgen der TV-Serie „Friends from College" als Darsteller eines schwulen Literaturagenten mit. 2019 moderierte er zudem die neunteilige Talkshow „What Just Happened", in der er mit Gästen über eine fiktive Fernsehserie diskutierte.

Zwei Sexismus-Vorwürfe

Von sich hören macht Savage gelegentlich auch als Synchronsprecher. Er lieh bereits mehrfach Figuren in Animationsfilmen seine Stimme, etwa in „Family Guy", „Kim Possible" oder im Comic „Oswald". Seine angenehme Stimme verschaffte ihm auch bereits einige Jobs als Sprecher bei Werbespots.

Einen schweren Schatten auf Savages Karriere warfen zwei Sexismus-Vorwürfe, mit denen er sich 2018 konfrontiert sah. So beschuldigte ihn eine Kostümbildnerin, sie bei Dreharbeiten zur Anwaltsserie „Grinder – Immer im Recht" belästigt zu haben. Ein Vorwurf, dem sich eine Maskenbildnerin anschloss, indem sie angebliche sexuelle Übergriffe des damals 16-jährigen Savage am Set von „Wunderbare Jahre" öffentlich machte. In beiden Fällen wurden die Klagen nach einer außergerichtlichen Einigung fallen gelassen, ohne dass Details bekannt wurden.

Fred Savages damalige Serien-Mutter hat ihn stets verteidigt und ihn als „den zurückhaltendsten, wundervollsten, nettesten Menschen der Welt" bezeichnet.

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