Film: Mehr vom Känguru
Die Verfilmung von „Die Känguru-Chroniken" bekommt eine Fortsetzung. Die Filmförderungsanstalt (FFA) will das Projekt „Die Känguru-Verschwörung" mit 600.000 Euro fördern. Erstmals führe Autor Marc-Uwe Kling mit Alexander Berner auch Regie, teilte die Filmförderungsanstalt in Berlin mit. Nach Angaben der Produktionsfirma stehen die Dreharbeiten bald an.
„Der zweite Teil der Känguru-Saga wird bald gedreht. Noch witziger, noch spannender, noch politischer", teilte eine Sprecherin der X-Filme Creative Pool GmbH mit. Ab 2022 solle der Film in den Kinos zu sehen sein. Die „Känguru-Chroniken", mehrere satirische Episodenromane, waren 2018 von Daniel Levy verfilmt worden, mit Dimitrij Schaad in der Hauptrolle. Wegen der monatelangen Schließung der Kinos sahen nur rund 790.000 Besucher den Film, er erspielte sich aber dennoch den neunten Platz der erfolgreichsten Filme in Deutschland 2020. Insgesamt vergibt die FFA rund 3,9 Millionen Euro für neue Filme und Drehbücher. Dazu gehört eine Regiearbeit von Drehbuchautorin Anika Decker („Keinohrhasen"). In „Liebesdings 3000" lasse sie ein „ungleiches Paar in der Berliner Subkultur zusammentreffen", hieß es.
Gefördert wird auch der neue Film von Michael „Bully" Herbig – er nimmt sich mit „1000 Zeilen" den Fälschungsskandal beim Nachrichtenmagazin „Der Spiegel" vor. Zudem plant Sönke Wortmann nach „Der Vorname" nun „Der Nachname". Auf der Förderliste steht auch ein Drehbuch für ein Historiendrama von Edgar Reitz („Heimat"). (dpa)
Programmänderung in Salzburg
Die Osterfestspiele Salzburg haben ihr ursprüngliches Programm wegen der Corona-Krise erneut geändert, hoffen aber auf Konzerte vor Publikum. „Es war unser oberstes Gebot, dem Virus die Stirn zu bieten und mit Musik ein starkes Signal in die Welt zu senden", sagte der künstlerische Leiter Christian Thielemann.
Wegen der momentan geltenden Einreisebestimmungen sei ein teilweise neues Festivalprogramm entstanden, ohne Giacomo Puccinis Oper „Turandot" mit Anna Netrebko. Letztere wird aber gemeinsam mit ihrem Mann Yusif Eyvazov und der Sopranistin Golda Schultz sowie der Sächsischen Staatskapelle Dresden am Ostermontag ein Galakonzert gestalten.
Generell wurden die Osterfestspiele von sonst zehn auf vier Tage gekürzt, vom 2. bis zum 5. April. Nur eine begrenzte Anzahl der pro Veranstaltung verfügbaren 2.000 Karten werden verkauft, um so die Abstandsregeln einhalten zu können. (dpa)
Kulturverführung vom 12. Februar 2021
Im anhaltenden Lockdown müssen die meisten Kultureinrichtungen weiterhin geschlossen bleiben, daher empfehlen wir Ihnen auch in dieser Ausgabe Aufführungen und Ausstellungen, die Sie von zuhause aus digital besuchen können.
Tanz: Eine Fülle von Videoaufzeichnungen vergangener und aktueller Produktionen bietet das Staatsballett Berlin auf seiner Homepage unter dem Stichwort „on demand". Da gibt es beispielsweise die Neujahrsgala der Kompagnie „From Berlin With Love 2021" im Stream zu sehen, mit Ausschnitten aus „Nussknacker" und „Schwanensee", aber auch mit choreographischen Arbeiten der Tänzer Arshak Ghalumyan und Ross Martinson. Daneben kann man auch Einblicke in die Probenarbeit der Tänzer gewinnen- unter anderem bei einer Probe zu „La Bayadere" mit Star-Ballerina Polina Semionova. Auch andere große Ballettkompagnien in Deutschland haben ein breites digitales Angebot, warum also nicht zum Beispiel mal einen virtuellen Ausflug zum Hamburg Ballett machen? „Ghost Light" – das ist ein Stück, das Ballett-Chef John Neumeier mitten in der Corona-Krise erarbeitet hat, zu Solo-Musik von Franz Schubert und vergleichbar mit Instrumentalstimmen einer Symphonie. Das „Ghost Light" bezieht sich übrigens auf einer über der leeren Bühne baumelnden Glühbirne, sie zeigt an, dass kein Tänzer die Bühne nutzen darf. Und soll die Nacht hindurch brennen, so lange, bis sich die Bühne wieder mit Leben füllt. Die Dresden Frankfurt Dance Company präsentiert mit #AlterEgo und Simple Dance zwei Videoreihen. Dabei geht es nicht nur ums Zuschauen, sondern auch darum, sich selbst unter Anleitung zu bewegen – bei aufeinander aufbauenden etwa 20 Minuten langen Trainingseinheiten. Weitere Infos: www.staatsballett-berlin.de; www.hamburgballett.de und www.dresdenfrankfurtdancecompany.com
Museum: Ab ins Museum – und zwar auf dem heimischen Monitor. Wir starten mit einem Abstecher ins Deutsche Museum in München, dort wird die Online-Ausstellung „Mobile Kinderwelten" gezeigt. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fahrradmuseum wurden rund 80 teilweise ziemlich skurrile Exponate zusammengetragen – von der Zimmerrodelbahn bis hin zum Karussell-Feuerwehrauto. Nächster Halt: die Schirn-Kunsthalle in Frankfurt am Main. Hier gibt es Webinare und Führungen zu der Ausstellung „Magnetic North", die den Mythos Kanada in der Malerei des beginnenden 20. Jahrhunderts thematisiert. Zum Abschluss noch ein Blick ins Berliner Bröhan-Museum, das unter anderem die Schau „Luigi Colani und der Jugendstil" umfassend „fürs Netz" aufbereitet hat- mit vielen Fotos, Texten und Audioaufnahmen. Weitere Infos: www.schirn.de; www.deutsches-museum.de; www.broehan-museum.de Sabine Loeprick