Der 1. FC Kaiserslautern steckt weiterhin im Drittliga-Tabellenkeller fest. Trotz einer ansprechenden Leistung standen die Pfälzer in Ingolstadt mit leeren Händen da und verloren mit 0:1.
Die erste Niederlage unter dem neuen Trainer Marco Antwerpen war für den 1. FC Kaiserslautern gleich eine sehr schmerzhafte im Abstiegskampf der 3. Liga. Nach dem 0:1 beim Aufstiegsaspiranten FC Ingolstadt steht der vierfache Deutsche Meister zwar weiterhin auf einem Nichtabstiegsplatz. Fast alle Teams, die mit dem FCK noch um den Klassenerhalt kämpfen, haben aber noch Nachholspiele auszutragen. Lediglich Unterhaching hat schon die gleiche Anzahl an Spielen wie die Pfälzer absolviert.
„Wir nehmen die Leistung, die gut war, mit. In den kommenden Wochen müssen wir aber auf jeden Fall Spiele gewinnen", sagte Antwerpen angesichts der weiter prekären Lage. Fünf Minuten vor dem Ende erzielte der kurz zuvor eingewechselte Justin Butler am Samstag den Siegtreffer für den Tabellenzweiten aus Ingolstadt und machte damit die Hoffnungen der offensivschwachen Pfälzer auf zumindest einen Punkt zunichte. Bis ins letzte Drittel des Spielfeldes zeigten die Gäste ansprechenden Fußball, arbeiteten sich aber über die gesamte Spielzeit nur eine nennenswerte große Möglichkeit heraus. Diese vergab Marlon Ritter in der 14. Minute, als er an Ingolstadts Keeper Fabijan Buntic scheiterte. Entsprechend frustriert war Innenverteidiger Alexander Winkler nach dem Abpfiff: „Es ist sehr, sehr bitter. Wir kriegen gefühlt annähernd jede Woche einen Schlag in die Fresse. Ich glaube, dass wir ein gutes Auswärtsspiel gemacht haben, wovon wir uns aber nichts kaufen können, weil am Ende nur die Punkte zählen."
Gute Spielanlage, viele Chancen, kein Ertrag
Antwerpen, der zwar mit der Leistung über weite Strecken zufrieden war, zeigte sich nach der achten Saisonniederlage der Roten Teufel dennoch enttäuscht: Es war ein sehr intensives Spiel. In der ersten Halbzeit hatten wir viele Situationen Richtung gegnerisches Tor, die wir nicht konsequent ausgespielt haben. Da bringt uns auch die gefühlte Überlegenheit nichts", haderte er. „Wir machen den einen Fehler, verlieren am Ende das Spiel und wissen gar nicht so richtig, warum." Vor allem wegen des späten Tors war FCK-Trainer Marco Antwerpen schon direkt nach Abpfiff anzusehen, was er dann auch aussprach: „Das ist schon eine große Enttäuschung." Auch, weil seine Mannschaft in der ersten Halbzeit schon ein Tor hätte machen müssen. „Wir haben Punkte liegen lassen", so Antwerpen, der direkt nach vorne schaute. Seine Mannschaft müsse „das Spiel nach vorne verbessern, zielstrebiger und im Strafraum mit mehr Spielern gefährlicher werden", erklärte er: „Wir wären heute mit Sicherheit in der Lage gewesen, ein Tor zu erzielen. Aber Ingolstadt hat hinten auch richtig gute Jungs stehen, die das sehr gut verteidigt haben. Ich glaube, gegen jeden anderen Gegner hätten wir heute getroffen", führte Antwerpen weiter aus, dass er mit dem Auftritt seiner Mannschaft eigentlich nicht unzufrieden war. „Die Leistung war gut. Aber leider haben wir hier nichts mitgenommen."
Marlon Ritter, der einen Treffer auf dem Fuß hatte, zeigte sich nach der Partie sehr niedergeschlagen: „Es ist schwer in Worte zu fassen. Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, haben versucht, Fußball zu spielen, haben schnell mit ein, zwei Kontakten gespielt, viel über die Außen ins Zentrum verlagert und uns auch zwei, drei gute Möglichkeiten erspielt – aber leider kein Tor gemacht. Ohne Ingolstadt zu nahe treten zu wollen, aber die haben vor allem lange Bälle gespielt, Hauptsache von hinten weg. Und ja, so machen sie dann das Tor. Das wussten wir auch vorher und waren eigentlich darauf eingestellt. Aber Fehler passieren." Zu seinen vergebenen Chancen sagte er: „Bei der ersten Chance muss ich leider mit links abschließen und der Torwart hält dann auch sehr gut. Und beim zweiten nehme ich den Ball schlecht mit, da ist es dann einfach für den Gegenspieler."
Wichtiges Heimspiel gegen SV Meppen
Kapitän Jean Zimmer sagte, man könne die Niederlage mit einem einzigen Wort erklären: „Effizienz". Die habe beim FCK gefehlt, sagte Zimmer. Sein Team habe dennoch ein gutes Spiel gegen den Tabellenzweiten gemacht, „fußballerisch" habe man keinen großen Unterschied gesehen. Die Leistung der Mannschaft, so Zimmer, stimme ihn positiv. Ein nicht unverdienter Erfolg für Ingolstadt, während es Kaiserslautern versäumte, sich für seine kämpferische Leistung zu belohnen. So bleiben die Pfälzer mit nun 25 Punkten aus 25 Spielen weiterhin in Abstiegsgefahr. Aktuell liegen sie in einer allerdings ungleichen Tabelle auf Rang 14.
Und wie bereits erwähnt, gestaltet sich die Situation für die Roten Teufel weiterhin sehr schwierig. Am kommenden Samstag geht es für den FCK gegen den SV Meppen weiter. Die Mannschaft von Thorsten Frings steht derzeit mit zwei Spielen weniger als der FCK um vier Punkte besser da. Einen Tag zuvor steht die virtuelle Jahreshauptversammlung an. Nicht nur aufgrund der sportlichen Situation dürften die Verantwortlichen am Freitagabend mit einigen unangenehmen Fragen konfrontiert werden. Zudem stellen sich die mittlerweile nur noch neun Kandidaten zur Wahl für die fünf Plätze im neu zu besetzenden Aufsichtsrat. Außenseiter Andreas Nicolay hat seine Kandidatur zurückgezogen. „Ich kann dem FCK momentan mehr helfen, wenn ich Udo Zender unterstütze. Wir verfolgen die gleichen Ziele, aber er hat mehr das Zeug dazu, diese umzusetzen. Ich möchte nicht, dass wir uns am Ende die Stimmen gegenseitig wegnehmen. Deshalb werde ich Udo Zender auf seinem Weg unterstützen", erklärte der 34-jährige Maurer. Bei der nachzuholenden Jahreshauptversammlung 2020 werden fünf Aufsichtsräte sowie drei Nachrücker gewählt. Nach Nicolays Rückzug stehen dafür noch neun Kandidaten zur Auswahl: die bisherigen Aufsichtsräte Fritz Fuchs, Rainer Keßler, Markus Merk und Martin Weimer sowie die neuen Bewerber Valentin Helou, Bernhard Koblischeck, Carsten Krick, Johannes B. Remy und Udo Zender.