Die meisten Bands, die den legendären The Byrds nacheifern, stellen standesgemäß ein ebensolches The ihrem Namen voran. So lassen wir uns also von The Coral, The Stands, The See See und aktuell vor allem von The Hanging Stars liebend gerne in die psychedelischen Sechziger (zurück) beamen.
Indes: Aus Deutschland kam diesbezüglich bislang wenig Erhellendes. Nun aber – großer Tusch! – haben wir ein Trio aus Frankfurt, das beim The-Byrds-Gedächtnispreis prächtig mitspielen kann: Fooks Nihil! Wie herrlich sie die Saiten wahlweise jubeln, quirlen, flirren, rotieren, krachen, schwelgen, schlingern, zerren lassen! Wie famos sie ihre Stimmen in köstlichen Harmonien verbinden! Wie treibend und frei die Rhythmus-Sektion agiert!
„Fooks Nihil" heißt das so ungestüme wie reife Debütalbum von Max Schneider, Max Ramdohr und Florentin Wex. Nach dem Erscheinen einer hochgelobten EP (2017) fand man die Drei bevorzugt auf Bühnen insbesondere im Hessischen, auch zierten sie das Vorprogramm populärer Headliner. So wurde dieser Zehn-Song-Reigen tatsächlich von einer bereits beträchtlichen Fan-Gemeinde heiß ersehnt. Und siehe da: „Fooks Nihil" überzeugt restlos, macht staunen, zieht in den Bann.
Kein einziger Ausfall ist zu beklagen, trotz Abwechslung entsteht ein genüsslicher Flow. „Insight Of Love" begrüßt den affinen Hörer mit Schmackes und Finesse – immer wieder begeistern Gitarren. Noch besser geriet „What’s Left" – als hätten Crosby, Stills, Nash & Young mit den Stones und den Byrds gejammt. Als Gast-Star fungiert eine (indische) Sitar. In bester Westcoast-Manier bezaubert „Lady From A Small Town", als perfekte The Byrds-Kopie gelingt „Surface Of Things". Eine plüschige Orgel eröffnet das dunkel dräuende, berauschende „Homeless". „Down From Where She Comes" und „Misery" gemahnen an countryeske Stones – einmal upbeat, einmal gedimmt.
Und man glaubt zu erkennen: Mit den beiden letzten Tracks („The Seer", „Long Days") finden Fooks Nihil zu ganz eigenem Charisma. Zurück in die Zukunft!