Fröhliche Farben, ausgefallene Designs, tragbare Stücke und viel Haut. Virtuelle Catwalks begeistern mit tollen Sommer-Looks, die sich ganz einfach nachstylen lassen. Ein kleiner Überblick über die Trend-Teile der Saison.
Business-Anzüge im Oversize-Look sind nach wie vor angesagt. Der Schnitt ist kastenförmig, Schulterpolster komplettieren die Form und machen sie noch kantiger. Um das Ganze androgyn zu stylen, ist ein XL-Herrenhemd lässig unter den Blazer geknöpft ein Profi-Tipp direkt vom Catwalk. Herrenhemden greifen das XL-Styling perfekt auf, sie stehen jeder Frau gut zu Gesicht, und sie sind fast in jedem Herrenkleiderschrank zu finden. Das macht dieses Outfit so günstig zum Nachstylen. Der Mann gibt sicherlich gern ein Hemd für den schicken Anzuglook seiner Liebsten her. Wer die klassischen Farben bei den Anzügen eher meiden möchte, für den halten die Designer jetzt farbenfrohe Mustermixe bereit. Miu Miu zum Beispiel setzt auf die angesagte Kombination von Gelb und Braun. Das versetzt den Betrachter unweigerlich zurück in die 70er-Jahre. Wem das zu wild erscheint, der greift zu den Klassikern Schwarz und Weiß. In perfekter Eleganz zeigt Armani, wie schick diese Anzugkombination daherkommt. Und weil androgyn nicht jedem gefällt, gibt es hier natürlich auch ein Kontrastprogramm und das heißt: extraweiblich. Zu weit geschnittenen Blazern, zum Beispiel von Sir, kombinieren Designer gern Marlenehosen und Blusen, um den Businesslook stilsicher zu gestalten. Neben wilden Prints ist dabei auch unifarben erlaubt. Der Geheimtipp an dieser Stelle lautet: zu Salbei greifen! Der zarten Nuance aus Grau und Grün gehört der Sommer, denn sie steht einfach jedem wunderbar.
Armani zeigt schicke Eleganz mit Anzugkombi
Soll der Blick allerdings weniger aufs Gesicht als auf den unteren Bereich des Körpers fallen, dann gibt es hier noch einige Kombi-Ideen für schlanke Frauen: Bralettes und Miniröcke. Nicht gemeinsam, sondern nach dem Entweder-oder-Prinzip. Lange Hosen und Blazer in Kombination mit einem Bralette wirken ungemein verführerisch. Das Bustier ohne Träger oder eingearbeitete Cups umspannt die Brust wie ein schmales Band. Da der Bauch frei bleibt, empfehlen sich hier hochgeschnittene Hosen, damit nicht zu viel Haut zwischen Hosenbund und Brustunterkante hervorblitzt. In Perfektion zeigen Genny und Hugo Boss aktuell, wie schick das aussehen kann. Beide Designer verlegen sich bei ihren Models nicht ausschließlich auf große Blazer. Sie drapieren unterschiedliche XL-Jacken auf den schmalen Modelschultern und zeigen damit: XL-Mode bleibt ein Thema, solange die Jacke offen bleibt und damit das schöne Bralette sexy hervorblitzt. Das schenkt der Trägerin eine sehr schlanke Silhouette.
Soll das Augenmerk hingegen lieber auf das Bein fallen, dann darf Frau gern die Anzug- oder Marlenehose durch einen Minirock- oder Minishorts ersetzen. Die Länge sollte dabei unbedingt oberhalb des Knies enden. An kalten Tagen darf gern eine blickdichte Strumpfhose darunter. Inzwischen gibt es viele Hersteller von Strumpfmoden, die ganz auf sichtbare Nähte verzichten. Das wirkt harmonischer auf dem Bein und macht die Strumpfhosen angenehmer zu tragen. Wichtig ist, bei sehr kurzen Unterteilen den Oberkörper stärker zu bedecken. Wie das geht, zeigen David Koma und Isabel Marant. Zu knappen Miniröcken in Zitronengelb und anderen Pastelltönen kombinieren sie hochgeschlossene Tops und Blusen oder langärmelige dünne Pullover. Würde obenherum nur ein Crop-Top oder ein Spaghettitop sitzen, ließe das den Look billig aussehen. Deshalb kommt es darauf an, nie zu viel Haut zu zeigen, sondern eben wohldosiert, je nachdem welcher Körperteil gerade in Szene gesetzt werden soll.
Leicht gelingt diese Gratwanderung auch mit Pullundern – zum Beispiel von Jil Sander oder Orsay –, einer weiteren Neuentdeckung des Jahres 2021. Auch die sind natürlich nicht wirklich neu und waren in den letzten Jahrzehnten immer mal Thema auf den Laufstegen. Wie schön ist es also, dass sie endlich wieder zu sehen sind? Der Vorteil an Pullundern ist, dass der leichte Strick sehr bequem zu tragen ist und einen trotzdem nicht ins Schwitzen bringt. Den fehlenden Ärmeln sei Dank! Einfach über einer Bluse oder einem Oversize-Hemd getragen, wirkt der Pullunder zudem sehr elegant. An Farben ist aktuell vieles vertreten, neben Mint und Gelb darf ihn ein schönes Knüpf-Muster schmücken. Dazu passen Lederleggings und Jeans wunderbar, denn sie schenken ihm eine gelassene Basis – gerade jetzt für den Übergang.
Schön, endlich wieder Pullunder zu sehen
Sehr weiblich zum Pullunder wirken Plisseeröcke. Ein weiterer Trend, an dem kaum jemand vorbeikommt. Die schwungvollen Falten des Rocks lassen ihn beim Gehen schwingen. Die angesagte Midi-Länge ist für diesen Effekt ideal. Der spezielle Schnitt erlaubt es auch Frauen mit strammen Beinen, diese Rockform problemlos zu tragen. Elegante Elemente brechen den Schulmädchencharme hierbei bewusst auf, deshalb sind Strickjacken, Rollkragenpullover, Ledertops oder Rüschenblusen zu Pullundern die ideale Ergänzung. Praktisch, wenn der Rock neben den Falten gleich noch einen Glitzer- oder Ledereffekt mitbringt, wie das in der aktuellen Mango-Kollektion der Fall ist.
Apropos Glitzereffekte: Wo könnte es wohl mehr glitzern als auf einem Paillettenkleid? Genau deshalb sind auch sie weiterhin sehr beliebt. Und da es kaum Partys gibt, auf denen das Kleid glänzen könnte, stylen Designer wie Dries van Noten es kurzerhand alltagstauglich. Eine Jeans- oder Lederjacke lässig übergeworfen und an die Beine Leggings oder Skinny Jeans, schon nimmt es dem Paillettenkleid seine extreme Präsenz und erdet es gewissermaßen. Auf ein Detail sollten echte Fashionistas aber auch hier nicht verzichten: Puffärmel und Schulterpolster. Beides sind unbedingte Must-haves in diesem Modejahr. Dabei dürfen die Ärmel auch gern bis zur Armbeuge hinunterreichen.
Trenchcoat lässig auf den Schultern tragen
Um die Arme an kühlen Tagen zu wärmen, darf ein Trenchcoat nicht fehlen. Der Klassiker wie aus alten Sherlock-Holmes-Detektivgeschichten ist ein alter Bekannter in den Modezeitschriften und dürfte allein schon deshalb in den meisten gut sortierten Kleiderschränken zu finden sein. Falls nicht, dann unbedingt einen Trenchcoat anschaffen! Am besten eine Nummer größer als die eigene Konfektionsgröße ist, damit er lässig auf den Schultern hängt. Der Taillengürtel schenkt trotzdem weibliche Formen, nur keine Sorge!
Dazu kommt an besonders sonnigen oder windigen Tagen statt eines Sonnenhuts ein Kopftuch auf den Kopf. Das It-Piece für die kommende Saison darf mal in angesagten Blautönen, dann wieder im verspielt floralen Muster in keiner Tasche fehlen. In den 50er- und 60er-Jahren haben Mode-Ikonen wie Grace Kelly das locker gewundene Kopftuch populär gemacht. Nun ist es wieder da. Und wie! Locker im Nacken verknotet oder unter dem Kinn fixiert, gibt es hier unendlich viele Bindemöglichkeiten für Experimentierfreudige. Etwas Haar sollte am besten immer noch herausschauen, denn dann wirkt es nicht zu steif, sondern ausgesprochen schick! Ganz nebenbei schützen Kopftücher die Kopfhaut vor starker Sonneneinstrahlung und machen einen Bad Hair Day im Nu vergessen.
Eine Sonnenbrille und eine hübsche Tasche an die Hand, schon ist das Outfit komplett. Auch die Brillen bleiben den 60ern treu. Die Gläser rund und in XXL-Ausführung, mal rahmenlos, dann wieder mit breitem Rahmen, so gibt es reichlich Platz für Variationen auf der Nase. Handtaschen, die das Blau des Kopftuchs aufgreifen oder in fröhlichem Sonnengelb erstrahlen, passen ideal dazu. Ob es die übersichtliche Mini-Bag, die Netzbeuteltasche mit aufregenden Glitzereffekten oder der praktische Shopper dazu sein darf, das liegt ganz am eigenen Geschmack. Hauptsache schön lässig bleiben und den neuen Look genießen. Insgesamt versprechen die Designer 2021 einen sehr tragbaren Alltagslook mit vielen Lieblingsstücken, an denen wir lange Freude haben dürfen.