Bund stoppt Kükentötung
Der Bundestag hat dem Gesetzentwurf zum Verbot des Tötens männlicher Küken zugestimmt. Damit soll diese Praxis ab dem 1. Januar 2022 beendet werden. Mehr als 40 Millionen männliche Eintagsküken wurden im vergangenen Jahr geschreddert oder erstickt, weil ihre Aufzucht unrentabel ist. Damit das Gesetz in Kraft treten kann, braucht es noch eine Zustimmung durch den Bundesrat. Derzeit stellen die großen Lebensmittelhändler wie Edeka, Rewe, Aldi, Lidl und Kaufland die Weichen für den Ausstieg aus der Kükentötung. Sie verfolgen dabei zwei Strategien: die Geschlechterbestimmung im Ei und das „Bruderhahn-Konzept“. Bei der Geschlechterbestimmung im Ei wird in den Brütereien bereits frühzeitig das Geschlecht festgestellt. Ausgebrütet werden dann nur noch Eier, aus denen Hennen schlüpfen. Die übrigen Eier werden zu Tierfutter verarbeitet. Bei den sogennannten Bruderhahn-Projekten werden nicht nur die Legehennen, sondern auch ihre Brüder – als Masthähne – aufgezogen.
EU spendet Impfdosen
Die EU will bis Ende des Jahres mindestens 100 Millionen Corona-Impfdosen an das internationale Impfprogramm Covax sowie an Entwicklungs- und Schwellenländer spenden. Außerdem will sie den Bau von Anlagen für die Impfstoffproduktion in Afrika mit einer Milliarde Euro finanzieren. Das gab Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf dem Welt-Gesundheitsgipfel in Rom bekannt. Die Pharmakonzerne Pfizer, Moderna und Johnson & Johnson wollen dem Deutschlandfunk zufolge für 2021 und 2022 sogar 3,5 Milliarden Corona-Impfstoffdosen für arme Länder zur Verfügung stellen. Der Impfstoff soll zum Selbstkostenpreis oder zu einem Sonderpreis Ländern mit mittlerem und niedrigem Einkommen zur Verfügung gestellt werden. Auf dem Gesundheitsgipfel in der italienischen Hauptstadt trafen sich Staats- und Regierungschefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) sowie Vertreter internationaler Organisationen.Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Microsoft-Mitgründer Bill Gates nahmen daran teil.
Digitales Impfzertifikat
Pünktlich zum Sommer kommt das EU-weite Impfzertifikat. Bis 30. Juni, so Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), soll es in Deutschland eingeführt werden, ab 1. Juli EU-weit. Damit können Corona-Impfungen ganz einfach nachgewiesen werden: Schnell einen QR-Code auslesen und schon sind Geimpfte etwa von einer Quarantäne befreit. Sollte es wie geplant klappen, dass etwa ein Nachweis aus Deutschland im Restaurant in Italien anerkannt werde, sei dies „weltweit einmalig“, sagte der Minister. Eine App zur reinen Anzeige des Zertifikats wird in Deutschland derzeit unter der Führung des Technologiekonzerns IBM entwickelt. Über einen QR-Code sollen die Angaben in der ganzen EU fälschungssicher ausgelesen werden können. Wer kein Smartphone besitzt oder das Zertifikat nicht digital speichern möchte, kann es auch in Papierform bekommen.
Beginn der Entzauberung
Am meisten ärgere sie sich über sich selbst, gab Annalena Baerbock zu Protokoll. Nach einem furiosen Wahlkampfauftakt musste die Grünen-Kanzlerkandidatin einräumen, über 25.000 Euro Weihnachtsgeld ihrer Partei nicht der Bundestagsverwaltung als Nebeneinkünfte gemeldet zu haben. Nur einen Tag später musste ihr Vorgänger, Ex-Grünenchef Cem Özdemir, einräumen, dass er ebenfalls vergessen hat, fast 21.000 Euro an Partei-Gratifikation zu melden. Allerdings haben beide diese Partei-Boni ordnungsgemäß versteuert. Dennoch hat nun eine parteiinterne Debatte darüber eingesetzt, warum diese Sonderzahlungen an die Vorsitzenden geleistet werden. Denn laut Beschluss der Grünen sind Parteiämter unentgeltliche Ehrenämter. Gerade die Grünen legen äußersten Wert auf finanzielle Transparenz. Nun also die Ernüchterung an der Basis – das Ehrenamt im Auftrag der Partei wird doch honoriert.
Anpassung notwendig
Die FDP Saar fordert eine Anpassung der Corona-Regeln für den Einzelhandel ans Nachbarland Rheinland-Pfalz. Dort ist für einen Shopping-Gang nämlich nur die Maske Pflicht, während im Saarland ein Negativ-Test verlangt wird. „Die saarländische Landesregierung muss die Regelungen von Rheinland-Pfalz als Mindestanforderungen übernehmen“, so die stellvertretende Landesvorsitzende Angelika Hießerich-Peter. Viele saarländische Einzelhändler steckten in einer existenzbedrohenden Lage. Rheinland-Pfalz verzeichne starke Kundenzuwächse, während die Zahlen im Saarland merklich einbrechen.
„Neben den einheimischen Kunden, die aktuell größtenteils ins Nachbarland ausweichen, fehlen dem Einzelhandel vor allem auch die Kunden aus Rheinland-Pfalz“, so Hießerich-Peter. Auch die Linken haben eine Anpassung gefordert. „Nachdem die Landesregierung bei der Öffnung der Gastronomie schon zögerlicher war als die luxemburgische und französische Regierung, darf die Landesregierung beim Einzelhandel nicht schon wieder andere Bestimmungen erlassen als unsere Nachbarn“, so Fraktionschef Oskar Lafontaine.
Geld für Schwimmkurse
Schwimmen ist wichtig. Daher sind Schwimmkurse für Kinder und Jugendliche ein existenzielles Thema. „Durch die Pandemie sind ganze Jahrgänge von Kindern auf der Strecke geblieben“, so Patrik Lauer (SPD), Vorsitzender des Landkreistages. Durch die geschlossenen Schwimmbäder sind allein bei der DLRG 7.000 Schwimmkursplätze weggefallen. Und die nächste Generation stehe bereits in den Startlöchern. „Jetzt ist schnelles Handeln erforderlich“, so Sportminister Klaus Bouillon (CDU). Daher stellte sein Ministerium bereits im letzten Jahr 200.000 Euro zur Verfügung, die 2.666 Kindern eine kostenlose Schwimmausbildung ermöglichen sollen. Da dafür aber auch Schwimmbäder geöffnet werden müssen, stellt das Haus weitere 500.000 Euro für die Öffnung von Hallenbädern als „Schwerpunktbäder“ zur Verfügung. Denn die Wartelisten seien voll. Damit diese Kinder auch ordentlich ausgebildet werden, sollen weitere 50.000 Euro in die Ausbildung von Schwimmlehrern investiert werden. Bis auf Nordrhein-Westfalen und das Saarland hätte kein anderes Bundesland ein solches Programm, lobt der Minister.
Aufschwung trotz Corona
Die Wirtschaft in Deutschland wird in diesem Jahr an Fahrt gewinnen. Grund sind die Fortschritte bei der Corona-Impfkampagne. Vor allem starke Exporte und die Nachfrage nach Dienstleistungen werden nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) das Wachstum ankurbeln. Anfang nächsten Jahres soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wieder das Niveau erreicht haben wie vor der Pandemie. In seiner Konjunkturprognose hatte der IWF für 2021 ein Wirtschaftswachstum von 3,6 Prozent vorausgesagt. Die Prognose ist allerdings mit großen Unsicherheiten behaftet. Das Wachstum könnte geringer ausfallen, wenn die Impfkampagne ins Stocken gerät oder Virus-Varianten zu einer neuen Infektionswelle führen. Daher sollte die Regierung Hilfsprogramme zur Stützung von Konjunktur und Arbeitsmarkt nicht vorschnell zurückfahren. Um langfristige Wirtschaftsschäden zu vermeiden, sei es „besser, zu viel zu tun als zu wenig“.
Keine verlässlichen Zahlen
Der Präsident des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, ist schon seines Jobs wegen ein Pedant und verlangt immer ganz konkrete Angaben. Doch bei den Zahlen über kindliche Gewaltopfer im vergangenen Jahr musste sich der BKA-Präsident mit ungefähren Zahlen zufriedengeben. Für die Zeit während der Pandemie und den damit verhängten Corona-Maßnahmen gibt es bei den Zahlen über häusliche Gewalt ein relativ großes Dunkelfeld, und das trifft auch auf den Bereich der kindlichen Gewaltopfer zu, heißt es aus dem Bundeskriminalamt. Hintergrund: Wegen Schul- und Kita-Schließungen ist die soziale Kontrolle gerade im Bereich der Kinder verloren gegangen. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hatte bereits im Winter gewarnt, dass die festgestellten Zahlen von häuslicher Gewalt gegen Kinder vermutlich nicht stimmen werden, da auch viele Vorsorgeuntersuchungen gerade bei Kleinstkindern ausgefallen seien.
Ariana Grande erinnert an Manchester-Anschlag
US-Sängerin Ariana Grande (27, „positions“) hat am vierten Jahrestag des Terroranschlags auf ihr Konzert im britischen Manchester der Opfer gedacht. „Manchester, mein Herz ist bei euch, heute und für immer“, schrieb Grande auf Instagram Story zu einer Herz-Grafik mit Bienen. Die Trauer sei allgegenwärtig, dieser Jahrestag werde nie einfach sein, führte die Sängerin weiter aus. Dazu listete sie Namen der Todesopfer auf. Bei dem Anschlag am 22. Mai 2017 waren nach einem Konzert der Sängerin durch einen Sprengsatz 22 Konzertbesucher getötet worden, darunter viele Jugendliche. Hunderte Menschen erlitten Verletzungen oder wurden traumatisiert. 2018 hatte sich Grande zum Gedenken eine Bienen-Tätowierung hinter ihrem linken Ohr stechen lassen. Aus Solidarität mit den Opfern hatten sich nach dem Anschlag viele Briten solche Tattoos machen lassen. Die Biene ist ein Symbol für Manchester. (dpa)
Die perfekte Idylle
Nachdem der Bauernhauswettbewerb im vergangenen Jahr Corona zum Opfer fiel, findet er dieses Jahr wie gewohnt statt. Eigentümer von gut erhaltenen und stilgerecht restaurierten Bauernhäusern im Saarland können sich bis zum 30. September bei der zuständigen Kreisverwaltung anmelden. Voraussetzung dafür ist, dass das Haus vor dem Jahr 1914 erbaut wurde oder – falls später errichtet – dem charakteristischen Gebäudetyp dieser Zeit entspricht. „Wir sind zuversichtlich, dass in der Zwischenzeit wieder einige Hauseigentümer die stilgerechte Sanierung ihrer Objekte in Angriff genommen haben und mitmachen können“, zeigt sich Umweltminister Reinhold Jost zuversichtlich. Der saarländische Bauernhauswettbewerb soll dazu beitragen, „das Bewusstsein für den Wert dieser ortsbildprägenden Bausubstanz und unser baukulturelles Erbe zu wecken“: „Die restaurierten Bauernhäuser tragen zur Attraktivität unserer Dörfer bei.“ Die Besichtigungen durch die Kreis- und Landesjurys finden im Oktober und November statt.
Elektrischer Golf GTI
Der Geist des Golf GTI soll offenbar auch im Elektrozeitalter weiterleben. VW liebäugelt mit einer besonders sportlichen Version des ID.3, den die Niedersachsen als Golf der Generation E führen. Eine entsprechende Studie mit dem Kürzel ID.X hat Markenchef Ralf Brandstätter gerade in Wolfsburg vorgestellt und zumindest einzelne Bestandteile des Technologieträgers für die Serie versprochen. Für den Technologieträger haben die Entwickler den ursprünglich 62 kWh großen Akku des ID.3 gegen den 82 kWh großen Speicher aus dem ID.4 getauscht und zugleich Motoren und Fahrwerk überarbeitet. Das Ergebnis ist laut Brandstätter ein Allradler mit 245 kW/333 PS, der 200 Kilo weniger wiegt als das Serienmodell und entsprechend flotter unterwegs ist. Den Spurt von 0 auf 100 km/h zum Beispiel absolviert er nun in 5,3 Sekunden. Weil die Traktions- und Stabilitätskontrolle um einen speziellen Driftmode ergänzt wurde, verspricht der VW-Chef auf abgesperrtem Gelände zudem deutlich mehr Spaß am Lenkrad. Neben den technischen Änderungen hat VW auch das Design modifiziert, giftgelbe Zierteile und Sportsitze montiert. (dpa)
Das Ziel ist der Mars
Die Europäische Weltraumagentur (ESA) geht bei ihren Plänen rund um den Mond einen Schritt voran. Sie hat zwei Firmenkonsortien damit beauftragt, zu erarbeiten, wie Telekommunikations- und Navigationsdienste für Missionen zum Mond bereitgestellt werden können. Ziel des Projektes sei die effiziente Erforschung des Mondes mithilfe eines Netzwerks, das aus mehreren Mondsatelliten bestehe, sagte Elodie Viau, Esa-Direktorin für Telekommunikation und integrierte Anwendungen. Ein solches mondgestütztes Netzwerk werde künftige Einzelmissionen erleichtern und Platz für zusätzliche wissenschaftliche Instrumente oder andere Fracht schaffen. EU-Mitgliedsstaaten könnten dann leichter und kosteneffizienter ihre eigenen Mondmissionen starten. „Es wird uns helfen, den Weg für die Mission zum Mars und darüber hinaus zu ebnen“, so Viau.
Mit Android 12 kommt ein neues Design
Mit der im Herbst kommenden Version 12 erhält das Smartphone-Betriebssystem Android ein von Grund auf neues Design. Es soll den Namen „Material You“ tragen und die aktuelle, schon 2014 eingeführte Oberfläche „Material Design“ ablösen, wie Google mitteilte. Die Beta-Version von Android 12 ist ab sofort für Pixel-Smartphones verfügbar, so dass Interessierte und Experimentierfreudige mit einem Google-Telefon schon einen Blick auf „Material You“ werfen können. Mit einer überarbeiteten Farbpalette und neu gestalteten Widgets soll sich die neue Oberfläche weitergehender als bislang personalisieren lassen. Außerdem soll es mehr fließende Bewegungen und Animationen geben. (dpa)
Bürger forschen mit
Mehrere Tausend Teebeutel vergraben Menschen gerade in Deutschland in der Erde. In drei Monaten werden sie diese wieder ausbuddeln, um zu sehen, wie stark Bodentierchen diese zersetzt haben. Auch verschiedene Bodenproben sollen sie im Auftrag der Wissenschaft nehmen. „Expedition Erdreich“ heißt diese breit angelegte Bestandsaufnahme unserer Böden, die ohne die vielen Freiwilligen nicht möglich wäre. „Natürlich ist die Genauigkeit der Proben nicht dieselbe, als wenn wir Analysen im Labor machen würden. Aber diese große Bandbreite könnten wir gar nicht selbst liefern“, sagt Bodenforscherin Luise Ohmann vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Halle. Deshalb nutzen sie und ihre Kolleginnen Citizen Science, was übersetzt Bürgerwissenschaft bedeutet. (dpa)
„Angriffe nicht hinnehmbar“
Das Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas ist kein Garant für einen haltbaren Frieden in der Region, so der Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe des Bundestages Alexander Graf Lambsdorff (FDP).
Herr Lambsdorff, was ist von dem Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas zu halten?
Ich wünschte mir und vor allem den Menschen in der Region, dass es eine Perspektive auf einen dauerhaften Frieden gäbe. Jetzt hoffe ich, dass die ausgehandelte Waffenruhe zumindest eingehalten wird. Aber klar ist, ein Frieden im Nahen Osten ist nur möglich, wenn die israelischen Grenzen von allen Nachbarn garantiert werden. Umgekehrt heißt das aber auch, dass es eine feste Staatlichkeit der Palästinenser geben muss. Das ist aber nur im Rahmen einer Friedenskonferenz möglich, und am besten fangen wir damit bereits im Juni an, wenn der amerikanische Präsident Biden nach Europa kommt.
Welche Rolle spielt Deutschland?
Deutschland allein wird da eher eine untergeordnete Rolle spielen, das liegt natürlich auch so ein bisschen an dem zum Anfang des Konflikts etwas unglücklich agierenden deutschen Außenminister Heiko Maas, der zur Beruhigung beider Seiten aufgerufen hat. Maas hat dabei völlig verkannt, dass der Aggressor die Hamas war, die Israel mit Raketen terrorisiert hat. Er hat das ja inzwischen korrigiert, aber es zeigt sich immer wieder, dass er in solchen Fragen dann doch sehr unsicher agiert. Aber einen dauerhaften Frieden können nur die Vereinten Nation, die USA, Europa, Russland und die direkten Nachbarn Israels, also Jordanien und Ägypten, aushandeln.
Wie sehen Sie die Demonstrationen der in Deutschland lebenden Palästinenser in den vergangenen Wochen?
Zum einen kann ich auch deren Sorgen verstehen, aber Gewalt und auch Angriffe auf Synagogen, auf die Gotteshäuser unserer jüdischen Mitbürger, ist für uns alle total schockierend und vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte überhaupt nicht hinnehmbar. Und da ist es auch richtig gewesen, dass man weitere Demonstrationen über Pfingsten verboten hat, weil die Anmelder neben den Hygienekonzepten eben auch nicht gewährleisten konnten, dass sich solche Bilder wie wir sie in Stuttgart, Frankfurt oder hier in Berlin gesehen haben, wiederholen.
Interview: Sven Bargel
Spitzenduo beschlossen
Eigentlich sollte das Spitzenteam der AfD Mitte April auf dem Bundesparteitag gewählt werden, doch dies hatten die Delegierten mit nur vier Stimmen Mehrheit verhindert. Nun, nach der Urwahl, ist klar: Die AfD zieht mit der Fraktionschefin Alice Weidel und Parteisprecher Tino Chrupalla in den Bundestagswahlkampf. Beide werden dem National-Konservativen Flügel der Partei zugerechnet. Die 42-jährige Weidel ist in ihrem Landesverband Baden-Württemberg reichlich umstritten. Der vier Jahre ältere Chrupalla kommt aus Sachsen und gilt als der starke Mann des Ostens. Ihm ist es bei der letzten Bundestagswahl gelungen, in Görlitz das Direktmandat zu erringen. Ihm unterlegen war 2017 ausgerechnet der heutige Ministerpräsident Sachsens, Michael Kretschmer (CDU).
Mehr Tempo beim Schnellladen
Alle 15 bis 30 Kilometer soll es künftig an bundesdeutschen Fernverkehrsstraßen eine Schnelllademöglichkeit für Elektro-Fahrzeuge geben. Darauf hat sich die Regierungskoalition gegen die Stimmen von AfD und FDP geeinigt. „Die nächste Schnellladesäule muss in wenigen Minuten erreichbar sein“, sagte Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Gerade das schnelle Laden sei für die Langstreckentauglichkeit von E-Autos entscheidend. Bis zum Jahr 2023 sind europaweite Ausschreibungen zum Aufbau eines öffentlichen Schnellladenetzes mit 1.000 Standorten geplant. Die Stationen sollen eine Leistung von über 150 Kilowatt haben. Laut Ministerium gibt es aktuell nur rund 200 Ladepunkte über 150 Kilowatt.
Vom Boom zur Börse
Milchersatzprodukte erleben einen regelrechten Boom. Das zeigt der Börsengang des schwedischen Hafermilchproduzenten Oatly. Der Hersteller wurde mit zehn Milliarden Dollar bewertet. Damit legte die Oatly-Aktie schon beim Börsendebüt um 30 Prozent zu. Der Börsengang ist aber nur die Spitze des Eisbergs, denn pflanzliche Alternativen zur Kuhmilch erleben einen rasanten Aufschwung. In Europa werden pro Jahr Milchalternativen im Wert von mehr als zwei Milliarden Euro verkauft. Die vegetarischen Alternativen zur Kuhmilch reihen sich in den Regalen der Supermärkte aneinander. Die Konsumenten haben nicht nur Hafer- sondern auch Kokos-, Mandel-, Dinkel-, Reis- oder Cashewmilch zur Auswahl. Der Renner unter den Pflanzendrinks ist Hafermilch mit 53 Prozent Anteil am Gesamtumsatz. Hafer ist ein einheimisches Gewächs, das günstig produziert werden kann und nur wenig Land und Wasser benötigt. Innerhalb von zehn Jahren nahm die Haferanbaufläche in Deutschland um 15 Prozent zu.