Sie treiben sich zu Höchstleistungen an, scheinen keine Angst zu kennen, und manche hängen offenbar nicht sehr am Leben. Extremsportler scheinen weit entfernt von aller Normalität. Doch was sie antreibt, ist nur allzu menschlich.
Warum machen die sowas? Diese Frage schießt einem unwillkürlich durch den Kopf, wenn man sich anschaut, zu welchen teils unmenschlich anmutenden Höchstleistungen sich Extremsportler antreiben, welche Gefahren sie eingehen, scheinbar ohne Angst um Leib und Leben. Die sind verrückt, mag wohl manch einer denken. Doch weit gefehlt. Die allermeisten Extremsportler sind, einfach ausgedrückt, Menschen, die eine unbändige Lust verspüren, ihre Grenzen immer weiter zu verschieben und dabei keinesfalls leichtsinnig sind, sondern mit einem fast zwanghaft anmutenden Kontrollwahn alles genauestens vorbereiten und absichern. So jedenfalls beschreibt es Professor Jens Kleinert von der Sporthochschule in Köln. Es liegt in der Natur des Menschen, seine Grenzen auszuloten.
Die meisten sind nicht leichtsinnig
Diese Eigenschaft findet sich in vielen Bereichen, sei es im Beruf, beim Hobby oder eben beim Sport. Sicher, so wie Extremsportler das tun, ist es auf jeden Fall außergewöhnlich und für die meisten Normalos schwer nachvollziehbar. Um diese Menschen und ihre Motive besser zu verstehen, haben sich unsere Autoren drei Extremsportlern angenähert. Da ist der Slackliner Friedi Kühne, der in schwindelerregenden Höhen über ein schmales Band balanciert. Der Apnoetaucher Herbert Nitsch ist als erster Mensch ohne Sauerstoff in ungeahnte Tiefen vorgedrungen. Und Lea Opitz ist eine junge Frau, die mit ihrem Einrad am liebsten steile Berge in aller Herren Ländern überquert. Sie alle vereint eine besondere Kraft und ein überragendes Selbstvertrauen. Und sie demonstrieren, zu was ein Mensch fähig ist, wenn er nur fest genug an sich selbst glaubt..