Neben neu interpretierten Klassikern wie Aviator oder Cateyes zeichnen sich in der Sonnenbrillen-Mode des Sommers 2021 auch einige pfiffige Trends wie Visier-Sunglasses, Blaufilter-Shades oder Sonnenbrillen mit blickdichtem Schwarzglas ab.
Spätestens wenn die ersten wärmenden Sonnenstrahlen das Frühlingserwachen angekündigt haben, ist es höchste Zeit, sich Gedanken über den Kauf eines neuen Sonnenbrillen-Exemplars zu machen. Modebewusste Ladys werden natürlich nicht versäumen, sich vorab mit den aktuellen Trends vertraut zu machen. Wobei die diesbezüglichen Infos in deutschsprachigen Medien nicht sonderlich hilfreich sein dürften. Es hat vielmehr den Anschein, dass häufig nur mit copy and paste gearbeitet wird, sprich der Text des Vorjahres wird nur in leicht abgeänderter Form wiederverwertet. Weil Klassiker wie Aviator, Cateyes oder Rundbrillen immer gehen und längst zu sicheren Verkaufsschlagern geworden sind. Sie tauchen daher nahezu jede Saison unter den angesagten Top-Five-Modellen auf und können dabei die jeweils angesagten Formate, Schnitte oder Farben widerspiegeln.
Schwarze Visier-Sonnenbrillen
Für den Sommer 2021 ist eine verlässliche Sonnenbrillen-Trend-Prognose mit allerlei Unwägbarkeiten verbunden. Weil erstmals, vermutlich coronabedingt, viele Designer bei ihren größtenteils viralen Kollektions-Präsentationen komplett auf Sonnenbrillen verzichtet hatten. Und andere Kreativchefs ihre Models höchstens mit ein oder zwei Brillen-Neuerungen über den Laufsteg hatten flanieren lassen. Die daraus resultierende zahlenmäßige Reduktion neuer Designer-Shades bedeutet aber keineswegs zwangsläufig einen Rückgang in Sachen Brillen-Innovation, wie das wie immer bestens informierte Fashion-Online-Portal glowsly.com seinen Leserinnen mitgeteilt hatte. Ganz im Gegenteil biete der Sommer 2021 vielmehr „some amazing twists on old favorites" und insgesamt zählten die aktuellen Sunglasses zu den coolsten Entwürfen seit langer Zeit. Grund genug also für alle Fashionistas, sich möglichst schnell für die sehnlichst erhofften Sommerferien mindestens ein neues Modell zuzulegen und damit dem kontinuierlichen Sonnenbrillen-Wachstumsmarkt einen weiteren Schub zu verleihen. Weltweit wird der Umsatz mit Brillen laut statista.com im Jahr 2021 auf knapp 18 Milliarden steigen, für 2025 wird bei einem jährlichen Umsatzwachstum von 5,39 Prozent mit einem Marktvolumen von gut 22 Milliarden gerechnet.
Visierähnliche Sonnenbrillen: Nachdem Designer-Masken sich in Corona-Zeiten aus einem skurrilen Accessoire zu einem schützenden Hilfsmittel gewandelt hatten, aber längst durch effektivere FFP2-Pieces abgelöst worden sind, haben einige Marken Sonnenbrillen entworfen, die mehr oder weniger stark an Schutzvisiere aus Plexiglas erinnern und das halbe Gesicht bedecken. Das Paradebeispiel für diesen noch Mikro-Trend hat das Label Vien geliefert, das in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Polaroid eine tiefschwarze Visier-Sonnenbrille entworfen hat. In Kombination mit einer Maske dürfte vom Gesicht der Trägerin nur noch ein schmaler Stirnstreifen zu sehen sein. Genau diese Kombi hat Rick Owens bei der Präsentation seines im Vergleich zu Vien deutlich schmaleren Brillenmodells gewählt. Eher so etwas wie Visier-Hybriden sind dagegen die Shades von Fendi oder Philosophy di Lorenzo Serafini.
Blaufilter-Sonnenbrillen: Wer seine Augen nicht nur vor schädlichen UV-Strahlen, sondern auch vor den kurzwelligen Anteilen im Lichtspektrum schützen möchte, sollte sich Brillen mit einem zusätzlichen Blaulicht-Filter von Special-Labels wie Sojos oder The Book Club zulegen. Vor allem ist das auch jenen zu empfehlen, die täglich stundenlang vor PC, Smartphone oder Tablet verbringen, weil deren LEDs ein für das menschliche Auge nicht wahrnehmbares Blaulicht verströmen.
Shades mit schwarzen Gläsern: Wer sich absolut nicht in die Karten blicken lassen möchte, sollte sich Sonnenbrillen mit schwarzen Gläsern kaufen, die jegliche Transparenz unterbinden. Vor allem Balenciaga hat entsprechende Modelle in verschiedenen Formaten von Klein bis XL in seinem Sortiment. Dolce & Gabbana möchte den Damen rechteckige Riesen-Brillenexemplare mit schwarzen Gläsern schmackhaft machen. Auch Eckhaus Latta setzt auf schwarze Brillen, und zwar im trapezförmigen Wayfarer-Style in Kombination mit Gesichtsmasken. Bei Chanel wird die dunkle Gläsertönung durch silberfarbene Rahmen etwas aufgeheitert.
Sonnenbrillen mit farbigen Gläsern: Bei der Farbwahl Gelb haben die Designer einen Trend der 1990er-Jahre wieder aufleben lassen. Hugo Boss hat nicht nur die Gläser, sondern gleich auch den Rahmen in den sonnigen Farbton getaucht. Bei Ports 1961 werden die gelben Gläser von einem Schildpatt-Rahmen eingefasst. Auch Tod’s oder Salvatore Ferragamo setzen auf gelbgetönte Brillengläser. So etwas wie ein farblicher Mittelweg zwischen Schwarz und Gelb sind Sunglasses mit braunen Gläsern, wie sie beispielsweise Balmain, Boramy Viguier oder Anna Sui in ihren aktuellen Kollektionen führen.
Weiße Rahmen sind angesagt
Bunte Rahmen: Bei Influencerinnen stehen, wie man Instagram-Posts entnehmen kann, Rahmen in lauten Neon-Farben hoch im Kurs, wie sie beispielsweise bei Versace zu bestaunen waren. Deutlich zurückhaltender die Einfassungen bei Salvatore Ferragamo in dezentem Grün, Gelb oder blauem Azetat. Sommerlich heiter sind die rechteckigen Kreationen von Miu Miu in Orange oder Blau.
Weiße Rahmen: Schon fast ein Klassiker dank Audrey Hepburn oder Kurt Cobain: die Brillen mit einer weißfarbenen Einfassung. Im Cateye-Stil beispielsweise von Genny gestaltet, aber auch bei Etro oder Miu Miu im Programm.
Rund oder eckig: Es ist letztendlich Ansichtssache, ob im Sommer 2021 runde Brillen im Retro-Stil à la John Lennon die Nase vor mehr eckigen Modellen vorne haben. Auch wenn Fashion-Portale wie whowhatwear.co.uk den rechteckigen und teilweise auch langgestreckten Brillen unter Hinweis auf Modelle von Versace, Koche, Boss oder Miu Miu diesmal einen kleinen Vorsprung konstatieren. Daneben gibt es verspielt-futuristische-geometrische Lösungen von Labels wie Valentino oder Lanvin, bei denen korrekt bemessene Rechtecke absolute Fehlanzeige sind.
Cateye-Shades: Als Innovation des Klassikers wird besonders ein Modell des Labels Drome ins Feld geführt. Weil der Rahmen nicht wie üblich soft abgerundet daherkommt, sondern eckig-geometrisch abgewandelt wurde. Was ansatzweise auch bei einer Brille von Boss erkennbar ist. Wer lieber auf Gewohntes setzen möchte, sollte sich für Pieces von Givenchy oder Saint Laurent entscheiden.
Aviator-Style: Den Evergreen mit seinem Metall-Rahmen und dem coolen Doppelsteg hat der Designer Thom Brown einem kompletten Facelifting unterzogen. Und dabei ein verblüffendes Modell mit goldenem Rahmen und golden getönten Gläsern erschaffen. Eher zeitlos dagegen die Aviators von Valentino, Cartier oder Versace.
Oversize-Shades: Sonnenbrillen im XL-Format sind dank ihres großen Glamour-Potenzials seit jeher bei Promi-Damen besonders beliebt, weil sie durch Verdeckung eines großen Teils des Gesichts zudem einen gewissen Persönlichkeitsschutz bieten. Mega-Exemplare in runder oder eckiger Umsetzung hat aktuell beispielsweise Dolce & Gabbana im Sortiment. Auch in Brillen von Celine kann frau sich wie eine coole Undercover-Agentin fühlen. Oversize ist aber auch bei Fendi, Ports 1961 oder Francesca Liberatore angesagt.
Sportive Sonnenbrillen: Die Hauptinspiration für diese Brillen stammt aus dem Profi-Radsport. In diesem Sinne haben beispielsweise Marine Serre, Celine, Rick Owens oder Saint Laurent ihre neuen Sunglasses gestaltet.
Mit den ewig gleichen Ratschlägen, welche Brillenform zum jeweiligen Gesichstypus passt, möchten wir uns hier nicht weiter befassen. Weil bei jeder Frau da der persönliche Geschmack viel entscheidender ist als die Abstimmung des Rahmens auf die vier gängigen Stereotypen: oval, eckig, rund oder herzförmig. Und weil viel wichtiger ist, dass die Sonnenbrille über den europäischen Qualitätsnachweis „CE" verfügt – die Abkürzung für „Communauté Euopéenne" ist in der Regel auf dem Bügel zu finden – einen schützenden UV-Filter hat – die Angabe „UV 400" auf dem Bügel sollte schon sein, weil damit sämtliche höchstens 400 Nanometer erreichenden UV-Strahlen absorbiert werden können – und nicht zuletzt einen optimalen Blendschutz vorweisen sollte.
Hierbei gibt es fünf Kategorien von 0 bis 4, wobei 0 nur bis maximal 20 Prozent des einfallenden Lichts herausfiltert, während bei 4 fast das gesamte Licht zu 92 bis 97 Prozent absorbiert wird und es dadurch ziemlich dunkel um die Augen werden kann.