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WAS MACHT EIGENTLICH...

Ray Liotta (rechts) mit Robert De Niro (links) und Joe Pesci in dem Film „GoodFellas“
Foto: imago images / Mary Evans

…  Ray Liotta?

Die Hauptrolle im Mafia-Film „GoodFellas" machte ihn 1990 zum Hollywoodstar. In insgesamt 82 Filmen und einigen TV-Serien war er als Schauspieler im Einsatz und erhielt unter anderem einen Emmy. 2021 ist der 66-Jährige in „The Many Saints of Newark" und „Broken Soldier" zu sehen und plant seine zweite Hochzeit.

Lay Liotta spielte an der Seite großer Stars wie Harrison Ford, Brad Pitt, Al Pacino, Robert De Niro oder John Travolta. Oft gab er den psychologisch gestörten Charakter mit charmanter Fassade oder den toughen Kerl, der immer kurz vorm Scheitern steht. „Seine Augen sind stechend wie ein Jagdkommando-Schwert. Wenn er lächelt, weiß man nie, ob er einem die Hand schütteln oder die Kehle zudrücken will", schrieb ein Kritiker. Für seine darstellerischen Leistungen, oft in Nebenrollen, wurde Liotta vielfach mit Film- und Kritikerpreisen ausgezeichnet, erhielt sogar einen Emmy und eine Golden-Globe-Nominierung. Für seine Frank-Sinatra-Darstellung im Fernsehfilm „The Rat Pack" wurde er 1998 für den Screen Actors Guild nominiert. Rückblickend ist festzuhalten, dass er seine größten Erfolge („GoodFellas", „Gefährliche Freundin" und „Feld der Träume") in den 80er- und frühen 90er-Jahren hatte. Obwohl er dauerhaft gut im Geschäft war, konnte er aus diesen Anfangserfolgen nie so wirklich das ganz große Kapital schlagen.

Verleiht auch seine Stimme

Seine Augen seien stechend wie ein Jagdkommando-Schwert, schrieb einst ein Kritiker über Ray Liotta. In diesem Jahr ist der 66-Jährige wieder in Filmen zu sehen
Seine Augen seien stechend wie ein Jagdkommando-Schwert, schrieb einst ein Kritiker über Ray Liotta. In diesem Jahr ist der 66-Jährige wieder in Filmen zu sehen - Foto: imago images / Cinema Publishers Collection

Nach einigen ruhigeren Zeiten ist Liotta derzeit wieder ganz gut im Geschäft. Eines seiner neueren Filmprojekte ist die 2019 gedrehte Netflix-Komödie „Marriage Story", die ihn an der Seite von Scarlett Johansson zeigt. In dem 2020 produzierten Film „Broken Soldier" über die Freundschaft eines Kriegsveterans mit einem Teenager steht Liotta neben „Game of Thrones"-Darstellerin Sophie Turner vor der Kamera. Einen Startermin gibt es allerdings noch nicht. Darüber hinaus können sich Liotta-Fans in den nächsten Monaten noch auf die Filmkomödien „Hubie Halloween" (unter anderem mit Adam Sandler), „El Tonto" (mit Kate Beckinsale) sowie den Soderbergh-Krimi „No Sudden Move" freuen. Vielleicht Liottas bedeutendster neuer Streifen ist „The Many Saints of Newark", der die Vorgeschichte der TV-Serie „The Sopranos" erzählt und voraussichtlich im September in die Kinos kommen wird. In einem Interview gestand der 66-Jährige kürzlich, dass er eigentlich gar kein Fan der an „GoodFellas" angelehnten „Sopranos" ist: „Ich bin keiner, der Serien anschaut. Ich will nicht wie süchtig den ganzen Tag vorm Bildschirm sitzen." Dass er in „Many Saints of Newark" nun in einem Mafia-Film mitspielt, der auf einer TV-Serie basiert, die durch einen seiner frühen Mafia-Filme inspiriert ist, ist für Liotta keine zwangsläufige „mafiöse" Entwicklung: „Ich hatte bisher nur zwei Leute gespielt, die in der Mafia waren." In der „National Geographic"-Dokumentation „Inside the Mafia" (ab 2005) und der Doku „The Making of the Mob" (2015) über das organisierte Verbrechen war er allerdings als Kommentator erneut mit diesem Thema konfrontiert.

Immer wieder hat Liotta auch Figuren in Videospielen seine Stimme geliehen oder war in Kinder- und Familiensendungen wie „Spongebob", „Hannah Montana" oder „Modern Family" (2016) zu sehen. „Das habe ich für meine Tochter gemacht. Das alles war ein großer Spaß." Auch zu seiner Mitwirkung in Muppets-Filmen (1999 und 2014) steht der 66-Jährige: „Ich habe es geliebt, mit den Muppets zu singen und tanzen." Einige Male fungierte Liotta ab 2001 auch als Produzent oder Mit-Produzent, zuletzt 2013 bei „The Identical".

Zu seinen Fernseh-Anfängen ist Liotta schon 2016 zurückgekehrt, als er zwei Jahre lang neben Jennifer Lopez in der Serie „Shades of Blue" zu sehen war. „Als ich damals anfing, war mit der Übernahme einer TV-Serienrolle die Filmkarriere zu Ende." Inzwischen habe sich das Business geändert. Man müsse das Spiel mitspielen und könne dabei sogar sein darstellerisches Profil weiterentwickeln. Während der Dreharbeiten mit Lopez hat Liotta auch gemerkt, was Berühmtheit heutzutage bedeutet und zeigte sich schockiert vom Medienrummel: „Ich denke, ein Schauspieler sollte nicht so öffentlich werden. Das zerstört die Mysterien seiner Person."

Mag keine sozialen Medien

Auch mit den sozialen Medien steht der regelmäßig im Fitnessstudio trainierende Hollywood-Darsteller auf Kriegsfuß: „Soll ich etwa Fotos machen, wie ich Frühstücksflocken esse? Das lasse ich sein. Facebook? Ich interessiere mich einen Shit für all die Leute! Ich gehöre zu einer anderen Generation und habe noch Freunde von der Grundschule. Und ich liebe es zu telefonieren."

Durch seine Rolle in der TV-Western-Miniserie „Texas Rising" fand Baseball-Fan Liotta ab 2014 endlich ein Hobby: „Ich war damals richtig besessen vom Pferdereiten. Heute liebe ich es." Obwohl er 2004 nach seiner Scheidung eine erneute Ehe ausgeschlossen hatte, sieht es derzeit so aus, als würde er sich Lügen strafen: Zum Weihnachtsfest 2020 hat er um die Hand seiner Freundin Jacy Nitto, einer 47-jährigen Frisörin, angehalten: „Ich habe die Liebe meines Lebens gefragt, ob sie mich heiraten will und sie hat Ja gesagt", verkündete Liotta stolz bei Ntv. Bei einer Heirat bekäme er dann durch seine zweite Frau gleich noch vier weitere (Stief-)Kinder. Ehrenamtlich engagiert sich der Schauspieler seit einiger Zeit als Sprecher einer Anti-Raucher-Kampagne.

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