Drei Morde innerhalb von drei Tagen. Alle Opfer wurden grausam mit einem Schröpfmesser traktiert und waren verblutet. Auffällig sind die Fundorte: zwei Brunnen und ein See – die Leichen schwimmen im Wasser. Was will der Täter mit den ähnlichen Fundorten, mit seiner Mordmethode und der außergewöhnlichen Mordwaffe sagen? Ermittler Jeppe Kørner und sein Team suchen unter Hochdruck nach den Zusammenhängen der Morde. Immer wieder stoßen sie auf eine Wohnstätte, in der die drei Mordopfer bis vor zwei Jahren gemeinsam gearbeitet haben. Die psychiatrische Einrichtung für Kinder und Jugendliche musste nach dem Suizid einer Patientin schließen.
Während der Fall sich langsam zu einer Katastrophe entwickelt, kommen die Ermittler kaum voran. Polizeiassistentin Anette Werner, die sich in ihrer Elternzeit langweilt, hört von dem ersten Mord und beginnt auf eigene Faust zu recherchieren. Obwohl sie weiß, wie gefährlich der Alleingang werden kann, macht sie weiter. Plötzlich steht sie dem Mörder wehrlos gegenüber, und es gibt keinen Kollegen, der ahnt, in welcher Todesgefahr sie sich befindet.
In „Glasflügel", dem dritten Fall der erfolgreichen Kopenhagenserie, führt Autorin Katrine Engberg ihre Leser vollständig in die Irre. Selbst im Showdown, beim Kampf mit dem Täter, täuscht sie den Leser. Wer aber verbirgt sich hinter dem brutalen Mörder? Trine, die Krankenschwester, die sich als Herrin von Leben und Tod aufspielt? Bo, der Vater der Suizid-Patientin? Die ehemalige Patientin Marie, die auf der Straße lebt oder etwa Peter Demant, der eigenartige Psychiater?
Engberg hat für ihren Kriminalroman sehr unterschiedliche Charaktere mit überzeugendem psychischem Verhalten und Eigenarten geschaffen. Das ist nicht zuletzt ihrer sorgfältigen Recherche im Gebiet der Psychiatrie und historischen Medizin geschuldet. Die mangelhaften, teils erschreckenden Zustände in den Institutionen decken sich hoffentlich nur in extremen Ausnahmefällen mit der Realität.