Eigentlich ist über diesen Wahlkampf alles gesagt und geschrieben, was das Zeug hergibt. Selbst darüber, was alles gefehlt hat – und das war nicht wenig. Der Rest im Countdown sind Haltungsnoten, und noch ein bisschen weiter nach dem Motto: Nach der Wahl ist vor der Wahl.
Ja, es ist entscheidend, wer ins Kanzleramt einzieht, schon wegen der berühmten Richtlinienkompetenz. Aber dann ist eben nicht minder wichtig, wer in welches Ministerium einzieht. Farbenspielspekulationen dazu gibt es reichlich, beim möglichen Personal bleibt es dünn. Schattenkabinette sind offensichtlich aus der Mode gekommen. Dabei würde es als Gedankenspiel – gesetzt den Fall, die CDU würde das Wirtschaftsressort besetzen können –
einen Unterschied machen, ob dort Friedrich Merz oder Karl-Josef Laumann dirigieren würde. Was natürlich rein theoretische Spekulation ist, die sich ähnlich für andere durchspielen ließen.
Auch das wäre eine Richtungsentscheidung, die dieser Tage doch so gern gefordert wird. Wobei die Zurückhaltung nachvollziehbar ist, wenn unklar ist, wie die Wahl nach der Wahl ausgeht.
Für derartige Ausgangslagen, die Dreier (oder gar Vierer-) Bündnisse wahrscheinlich erscheinen lassen, was fast schon Normalfall wird, gibt es den Vorschlag, dass Parteien vorher quasi feste Bündnisauskunft geben. Das scheint auf den ersten Blick sympathisch. Aber erstens wäre es dann vorher weitaus weniger spannend, zweitens hätten wir Wahlvolk und Medien viel weniger zum Spekulieren und Diskutieren. Am Ende würde es dann wieder nur langweilige Duelle statt der neuen Trielle – und irgendwann vielleicht auch Quartelle oder Quintelle geben. Und das, wo mich schon Trielle wenig überzeugt haben – was nicht zwingend an den drei Antwortgebern lag. Bleibt die Hoffnung, dass niemand auf die Idee kommt, auch noch Trielle zu den Koalitionsverhandlungen, der Wahl nach der Wahl, zu machen.
Im Ernst: Wie auch immer diese Wahl ausgeht, danach darf es keine Neuauflage von 2017 geben. Dass Frau Merkel noch die nächste Weihnachtsansprache hält, könnte ihr vielleicht persönlich gegönnt werden. Aber die Zeiten sind nicht danach. Und außerdem wollen wir im Saarland jetzt mal richtig in die Landtagswahl durchstarten.