Was haben Blaubeerpfannkuchen, ein warmer Schatten, ein Sonnenaufgang in Berlin oder Kekse und Shakespeare gemeinsam? Es sind allesamt Songs von Fink alias Finian Paul Greenall, einem der charismatischsten Singer-Songwriter der letzten 15 Jahre. Seine Musik mäandert mit traumwandlerischer Sicherheit zwischen Folk, Blues, Electronica, Indie und Trip-Hop. Mit den Jahren ist es ihm gelungen, daraus einen eigenen Stil zu formen. Das schaffen nicht viele Künstler in der heutigen Zeit und gerade dadurch hebt sich Fink von der Masse ab.
Mit „IIUII" („It Isn’t Until It Is") legt der gebürtige Engländer sein erstes Greatest-Hits-Album vor, aber eben nicht bloß als Aneinanderreihung seiner größten Hits. Es besteht vielmehr aus kompletten Neuaufnahmen seiner besten und bekanntesten Songs. Von seinem Debüt als Singer-Songwriter „Biscuits For Breakfast" (2006) bis zum großartigen Album „Hard Believer" (2014) erstreckt sich die Auswahl an Stücken, denen Fink ein neues musikalisches Gewand anlegte.
Das Besondere ist, dass Fink auf jeden unnötigen Firlefanz verzichtet, die Songs auf Akustikgitarre, Bass, Klavier und ganz spärliche perkussive Einsätze reduziert und so eine sehr intime, melancholische Atmosphäre erzeugt, die einen direkt ins Herz trifft. Seine charismatische und warme Stimme klingt immer relaxt und entspannt und nimmt den Hörer mit in die kleinen Geschichten, die durch seine Musik ganz groß werden.
Aber nicht nur die Instrumentierung der Songs ist anders als in den Originalstücken, sondern auch die Arrangements und Tempi. So erstrahlt beispielhaft Finks wohl größter Hit „Looking Too Closely" –
bekannt aus dem Til-Schweiger-Film „Honig im Kopf" – in einer etwas langsameren Version und zeigt, mit welchen Feinheiten Fink Stimmungen subtil zu verändern vermag.
Wer einmal auf einem Fink-Konzert gewesen ist, wird immer wieder kommen. Und wer jenseits des Mainstreams nach authentischen Künstlern sucht, dem sind alle seine Alben wärmstens empfohlen. Das Greatest-Hits-Akustikalbum ist wahrlich kein schlechter Anfang, denn nicht nur für eingefleischte Fink-Fans ist es absolut empfehlenswert.