Die Autorin Iris Lemanczyk ist zu Gast bei der Europäischen Kinder- und Jugendbuchmesse Saarbrücken und wird aus ihrem Buch „Fritzi, Sasi und der Plastik-Planet" lesen.
Frau Lemanczyk, bitte stellen Sie uns Fritzi und Sasi, die beiden Helden Ihres Buches, vor.
Sasis Eltern kommen aus Südafrika. Daheim sprechen sie Xhosa. Sasi bringt seiner Freundin Fritzi Wörter auf Xhosa bei. So haben die beiden eine Art Geheimsprache. Fritzi steckt voller Ideen. Ihre Idee ist es auch, Angeln vorzustellen. Für die Schule müssen sie nämlich ein Hobby präsentieren – also angeln. Kein Wunder, denn Opa Willi ist ein begeisterter Angler. Eigentlich heißt Sasi auf Xhosa ja Zazi. Da aber die Kinder, die ich den Text habe vorab lesen lassen, immer „Tzatzi" gesagt haben, habe ich den Namen etwas verändert. Dies thematisiere ich auch im Buch.
Sie haben bereits viele Bücher für Kinder und Jugendliche geschrieben, aber noch nicht für Leseanfänger. Worauf haben Sie dabei geachtet?
Ich habe versucht, mich in den Entwicklungshorizont der Kinder zu versetzen. Beispielsweise macht es keinen Sinn hohe Zahlen, sagen wir mal 4863 zu benennen, wenn die Kinder so eine Zahl noch nicht einordnen können. Ein befreundeter Grundschullehrer hat mich dabei unterstützt.
Es ist auch das erste Mal, dass Sie sich mit einem Umweltthema beschäftigt haben…
Ja, das erste Mal, dass es explizit um ein Umweltthema geht. In die anderen Bücher floss das Thema zwar mit ein, spielte aber nicht die Hauptrolle.
In „Fritzi, Sasi und der Plastik-Planet" starten die Kinder eine Müllsammelaktion. Wollen Sie Ihre Leser ermutigen, für ihre Umwelt selbst aktiv zu werden?
Ich hätte nichts dagegen. Aber es wäre schon toll, wenn sie für das Thema noch mehr sensibilisiert werden würden.
Wie lief die Zusammenarbeit mit Franziska Viviane Zobel, die das Buch illustriert hat?
Da es das erste Mal war, dass eins meiner Bücher in diesem Umfang illustriert wurde, dachte ich, ich müsste Franzi erklären, wie ich mir dies und jenes vorstelle. Doch irgendwann habe ich gemerkt, dass das so nicht funktioniert. Dann habe ich sie in Ruhe gelassen und gespannt auf die Ergebnisse gewartet.
Worauf dürfen sich die Besucher Ihrer Lesung in Saarbrücken freuen?
Auf einen kurzweiligen Text, wundervolle Bilder – und auf ein Mitmach-Bewegungslied, das ich mir ausgedacht habe. Ob es funktioniert und wie es ankommen wird, darauf bin ich selbst gespannt. Und ich bin auch ein bisschen nervös, weil ich völlig unmusikalisch bin.
Gibt es bereits eine Idee für ein weiteres Kinder- oder Jugendbuch?
Ja, es wird ums Thema „Wohnen" gehen. Klingt vielleicht erstmal nicht so spannend, aber…