Bilder der Woche ausblenden
Bilder der Woche einblenden

WAS MACHT EIGENTLICH...

Madeline Zima (vorne) mit ihrer Fernseh-Familie aus der erfolgreichen US-Serie „Die Nanny“
Foto: imago images / Mary Evans

… Madeline Zima?

In der Sitcom „Die Nanny" wurde sie in den 90er-Jahren als Tochter Grace bekannt. 2021 drehte die 36-Jährige die Amazon-Prime-Produktionen „Bliss" und „Insight" – und verantwortete als Drehbuchautorin und Regisseurin ihren ersten Film.

Mit zwei Jahren stand Madeline Zima erstmals in einem Werbespot vor der Kamera, mit fünf wurde sie von Woody Allen für seinen Film „Alice" verpflichtet, und als Siebenjährige hatte sie ihre erste größere Rolle in dem Thriller „Die Hand an der Wiege". Dafür war sie 1993 beim „Young Artist Award" als beste junge Darstellerin nominiert. Schon im Jahr darauf folgten zwei weitere Nominierungen für ihre Hauptrolle in der Komödie „Mr. Babysitter". Den Preis gewonnen hat sie dabei aber ebensowenig wie nach den vier zwischen 1995 und 1998 erfolgten Nominierungen als beste Jungschauspielerin in der erfolgreichen TV-Serie „Die Nanny". Auch als „Nanny"-Nominierte beim „Young Star Award" ging Zima zwischen 1995 und 1999 dreimal leer aus. Rückblickend auf diese Zeit sagte sie 2020 dem TV-Magazin „Morning Show": „Das war eine sehr intensive Zeit und ein wunderbarer Lernprozess." Sie habe so eine meisterliche Einführung in Sitcoms und Professionalität bekommen und sei bis heute froh, die Rolle bekommen zu haben.

Die 36-Jährige drehte im vorigen Jahr die zwei Amazon-Produktionen „Bliss“ und „Insight“
Die 36-Jährige drehte im vorigen Jahr die zwei Amazon-Produktionen „Bliss“ und „Insight“ - Foto: picture alliance / NurPhoto | Image Press Agency 

Auch wenn ihr ein Filmpreis verwehrt blieb, konnte Zima ihre Karriere auch in den folgenden Jahren fortsetzen. Mit einer Sex-Szene in der TV-Serie „Californication" hatte sie Anfang des Jahrtausends ihr kindliches Image endgültig abgelegt: Bereits 2009 rangierte sie auf Platz 65 der 100 „Sexiest Women in the World" und ließ 2013 für das Männermagazin „FHM" sogar die Hüllen fallen. Zima drehte neben etlichen Fernsehserien – zuletzt 2017 zwei Gastrollen in „Twin Peaks" – auch Kino- und Fernsehfilme wie „Ein Monster in Paris" (2011), „Crazy Eyes" (2012), „Crazy Kind of Love" (2013) oder das „Me Too"-Drama „Bombshell – Das Ende des Schweigens" und den Thriller „The Chain – Du musst töten um zu sterben" (beide 2019). 2021 war Zima in zwei Amazon-Prime-Produktionen zu sehen: an der Seite von Owen Wilson und Salma Hayek in dem Science-Fiction-Suchtdrama „Bliss" und als Detective in dem Action-Film „Insight". Schon im April 2020 gab es noch ein Bonbon für alle „Nanny"-Fans: Die Original-Crew produzierte für den Youtube-Kanal von Sony Pictures eine Corona-Lesung aus dem Drehbuch der Kultserie.

„Auch hinter der Kamera stehen"

Schon vor einigen Jahren hatte Zima ihr Ziel formuliert, später auch als Regisseurin und Drehbuchautorin zu arbeiten: „Ich will meine eigenen Sachen schreiben und auch hinter der Kamera stehen, weil man dort mehr kreative Kontrolle hat", begründete sie ihr Vorhaben. Inzwischen hat sie ihre Pläne schon in die Tat umgesetzt. Bei einigen Filmen war sie als ausführende Produzentin beteiligt, ebenso hat sie erste Drehbücher abgeliefert und kürzlich auch ihren ersten eigenen Film veröffentlicht. Bei diesen Arbeiten wird Madeline tatkräftig unterstützt von ihren jüngeren Schwestern Yvonne und Vanessa, die ebenfalls als Schauspielerinnen tätig sind und mit ihrer Schwester auch schon öfter vor der Kamera gestanden haben: „Meine Schwestern sind meine besten Freundinnen und meine größten Unterstützer", lobt Zima die willkommenen familiären Hilfen bei fast all ihren Tätigkeiten. „Hoffentlich finde ich mal einen Lebensgefährten, den ich so liebe wie sie", scherzt Zima, die ansonsten ihr Liebesleben weitgehend von der Öffentlichkeit fernhält. Laut ihres Facebook-Accounts ist sie „vergeben", der Partner bleibt aber ungenannt. Mit Stolz konnte Zima 2018 nach mehrjähriger Vorbereitung ihr erstes eigenes Filmprojekt abschließen. Für die von ihr produzierte anti-romantische Komödie „Warm Human Magic" hat sie das Drehbuch geschrieben, Regie geführt und die Hauptrolle übernommen. Der Film ist eine Hommage an ihre Twen-Jahre und erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die verzweifelt nach zwischenmenschlicher Bindung sucht, sich aber nicht aus ihrer Isolation befreien kann. „In meinen 20er-Jahren war ich einsam und konnte weder mich noch jemand anderen richtig lieben", beschreibt Zima den autobiografischen Aspekt ihres 16-minütigen Erstlings, in dem auch Schwester Yvonne eine Rolle übernahm. Seit der Fertigstellung von „Warm Human Magic" arbeitet Zima schon an Drehbüchern für ihre nächsten Kurzfilme. „Ich schreibe Storys, an die ich glaube, mit Darstellern, die ich liebe und die ich für talentiert halte", erklärte sie 2019 dem Magazin „Cryptic Rock".

Singen und Gitarre spielen

Am meisten am Herzen liegt ihr derzeit eine Web-Serie, die sie mit ihren Schwestern geschrieben hat und in der alle drei mitwirken sollen. „Aber wir brauchen noch jemand, der alles finanziert", hofft Zima auf eine baldige Realisierung des Projekts, „aber nur mit Leuten, die ich liebe und respektiere." Bis heute lebt die kinderlose Schauspielerin in ihrer Wahlheimat Los Angeles. Neben ihrer Filmkarriere widmet sie ihre Freizeit dem Singen, Gitarrespielen und Snowboarden. Außerdem meditiert sie täglich. Die politisch interessierte Zima unterstützt seit einiger Zeit eine Non-Profit-Organisation, die verlorene Kinder aufspürt und wieder mit ihren Eltern vereint: „Die ist keine allgemeine Angelegenheit, sondern eine Frage der Menschenrechte", betont sie.

MEHR AUS DIESEM RESSORT

FORUM SERVICE