Er gilt als einer der chinesischen Top-Thriller-Autoren: Zhou Haohui. Im Jahr 2008 veröffentlichte er den ersten Teil einer Tetralogie, die später unter dem Titel „Death Notice" auch international Furore machen sollte und als Streaming-Serie und verfilmt ein Millionenpublikum erreicht hat. Nun ist der erste Band unter dem Titel „18/4 – Der Hauptmann und der Mörder" auch auf Deutsch erschienen.
Han, Hauptmann der Polizei in der Millionenmetropole Chengdu, wird in die Wohnung eines älteren Kollegen gerufen, den er dort bestialisch ermordet auffindet. Dass ausgerechnet am Tatort auch ein junger Kollege aus einer benachbarten Provinzstadt ist – er hatte sich mit dem Mordopfer treffen wollen – ist eine der ersten Fallen, in die Autor Zhou die Leser hineintappen lässt. Ist der am Tatort angetroffene Pei vertrauenswürdig oder sogar der Mörder? Doch das wäre in diesem hochkompliziert angelegten Verwirrspiel um „Eumenides" eine viel zu einfache Lösung. Tatsächlich stellt sich Pei als Schlüsselfigur bei einem viel länger zurückliegenden Verbrechen heraus, und selbstverständlich – so erfährt man nach und nach – sind alle diese Verbrechen und ihre teilweisen Vertuschungen am Ende miteinander verknüpft.
Wer ist der geheimnisvolle „Eumenides", der mit „Todesanzeigen" sorgfältig geplante Morde ankündigt? Morde an Personen, die sich selbst Verbrechen oder Versäumnisse zuschulden kommen ließen? Das versucht die Sondereinsatzgruppe „18/4" herauszufinden, und sie scheint doch dem Mörder stets einige Schritte hinterherzuhinken. Ein fesselndes Katz-und-Maus-Spiel hat der Autor da entworfen, eines, bei dem es immer wieder ziemlich überraschende Wendungen gibt. Viel zu schnell sind die 400 Seiten um und natürlich enden sie mit einem Cliffhanger. So möchte man am liebsten sofort mit dem Autoren, dem Polizisten Pei und der Psychologin Mu die Jagd auf „Eumenides" fortsetzen.