Es sind Schauplätze von brutalen Verbrechen und Plätze, an denen magische Fabelwesen ihr Unwesen getrieben haben sollen, die Holger Mathias Peifer vorstellt. In seinem Bildband „Lost & Dark Places Saarland" zeigt der Zweibrücker Autor 33 vergessene, verlassene und unheimliche Orte. Diese liegen jedoch nicht nur im Saarland selbst, sondern auch in seiner Heimat Rheinland-Pfalz. So zeigt er etwa Bilder der verfallenen Burg Frankenstein im gleichnamigen Ort und die Felseneremitage Bretzenheim bei Bad Kreuznach.
Sind diese beiden Beispiele aus der Historie in der Rubrik „Frühzeit" verbucht, geht es in „Aufbruch in die Moderne" unter anderem mit ehemaligen Industrieflächen weiter. Neben der Grube Velsen hat er beispielsweise die ehemalige Blaufabrik in Sulzbach in der Nähe von Saarbrücken besucht. In den Texten geht Peifer auf die einstmalige Nutzung ein, erläutert etwa, dass dort seinerzeit der Farbstoff Preußisch-Blau hergestellt wurde, der für die Uniformen benötigt wurde. Auch erzählt er von dem angeblichen Spuk, den es rund um die Grabkapelle der ehemaligen Firmenbesitzer Appolt geben soll.
Der Autor und Fotograf berichtet auch von Wiederentdeckungen. Im Kapitel „Nachkriegszeit" geht er etwa auf die Geschichte des ehemaligen Klosters Heiligenborn in Bous bei Saarlouis ein. Denn: „Nicht jeder Lost Place bleibt lost", wie er schreibt. Und so wurde auch der Prachtbau von 1948/49, der 1979 aus finanziellen Gründen geschlossen wurde, nun wiederentdeckt. Die Victor’s Group ersteigerte 2017 den Komplex, um der steigenden Nachfrage nach gut ausgebildeten Pflegefachkräften gerecht zu werden. Dort soll ein Zentrum für Altenpflegeberufe entstehen, in dem etwa Schulungen und Seminare stattfinden sollen.
So ist der Bildband nicht nur für Fans von vergessenen Orten interessant, sondern auch für Leser, die sich für die Geschichte(n) ihrer Heimat interessieren. Die Bilder, zahlreich und zumeist nahezu dokumentarisch, geben interessante Einblicke in längst verlassene Plätze.