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WAS MACHT EIGENTLICH...

Christa Kinshofer bei ihrem Gewinn der Silbermedaille 1988 in Calgary im Riesenslalom
Foto: picture-alliance / Sven Simon

… Christa Kinshofer?

Mit drei olympischen Medaillen, einer WM-Medaille, sieben Weltcup-Siegen und sechs Landesmeisterschaften ist sie eine der erfolgreichsten deutschen Skirennläuferinnen. 1988 beendete sie ihre Karriere. Heute betreibt die 61-Jährige mit ihrem Mann eine Skiklinik in München.

Christa Kinshofer galt zur aktiven Zeit wegen ihres Vermarktungstalents als Glamour-Girl und „Hollywood-Christa" im deutschen Ski-Zirkus. Und wie es sich für einen sportlichen „Pop-Star" gehört, gibt es noch heute einen richtigen Fanclub, der kürzlich in Hammelburg im Beisein der Olympionikin sein 40-jähriges Bestehen feiern konnte. Kinshofer trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein und feierte zwei Tage ausgiebig mit ihren treuen Fans. „Ich habe jeden Augenblick genossen", schwärmte sie hinterher. Eine Kinshofer-Skischule wird es in der Mittelgebirgsregion aber nicht geben: „Die Rhön ist mir dann aber doch ein bisschen weit weg", scherzte der Ski-Star, der in seiner Christa-Kinshofer-Skischule am Tegernsee derzeit etwa 150 Schüler im Jahr vorbereitet, darunter auch viele Leistungssportler. In ihrer Heimatregion erweitert Kinshofer seit Anfang 2021 ihr Engagement im Skigebiet am Sonnenbichl: „Nachdem ich schon die letzten Jahre den Sonnenbichl und die Talvereine als Schirmherrin unterstützen durfte, war es mir eine Herzensangelegenheit, hierfür mein Engagement auszubauen und die Talvereine mit meiner Christa-Kinshofer-Skiklinik als Hauptsponsor zu unterstützen."

Modegeschäft mit der Schwester

Die 61-jährige Christa Kinshofer betreibt heute mit ihrem Mann eine Skiklinik in München
Die 61-jährige Christa Kinshofer betreibt heute mit ihrem Mann eine Skiklinik in München - Foto: picture alliance / Sven Simon | Frank Hoermann / Sven Simon 

Die zweifache Olympiateilnehmerin wird als Taktgeberin und Botschafterin mit ihrem Namen weiter zur Verfügung stehen. Dazu gibt es jetzt eine längerfristige Kooperation von „Skiklinik.com", dem neuen Namensgeber des Skigebietes Sonnenbichl, mit dem Bayerischen Skiverband (BSV). Davon profitieren die rund 300 Kaderathletinnen und -athleten des BSV in den zehn olympischen Sportarten und außerdem etliche Nachwuchstalente. Alle wären mit einer Notfall-App bei Skiunfällen direkt mit Kinshofers Klinik verbunden und könnten umgehend Hilfe erhalten. Der ehemaligen Top-Läuferin liegt die Nachwuchsförderung schon länger am Herzen, denn ohne die jungen Talente gäbe es später keine Spitzenfahrer. Als neue Hauptsponsorin ist sie sehr zufrieden wie das Skizentrum den vergangenen Corona-­Winter überstanden hat. Insgesamt fanden 92 Trainingstage und zwei FIS-Rennen in Bad Wiessee statt – ohne einen einzigen Corona-Fall. Aber die ehrgeizige Unternehmerin hat natürlich neben dem Nachwuchs auch die Elite im Blick. Die Austragung eines Weltcuprennens in „ihrem" Skigebiet steht ganz oben auf ihrer sportlichen Wunschliste: „Die Voraussetzungen sind gegeben", ist Kinshofer überzeugt, auch wenn sie selbst weiß, dass für einen Weltcup-Austragungsort noch Investitionen in Millionenhöhe erforderlich sind.

Christa Kinshofer war schon während ihrer Karriere geschäftstüchtig. Durch ihr Talent, sich vor der Kamera zu präsentieren, erhielt sie von einigen Firmen gut dotierte Werbeverträge, was sie damals so begründete: „Athletinnen sind sexy und selbstbewusst." Mit ihrer Schwester eröffnete sie zudem schon zur Aktivenzeit ein Modegeschäft, dem später ein Kindersportgeschäft an der exklusiven Münchner Residenzstraße folgte. Nach Karriereende arbeitete Kinshofer eine Zeit lang als TV-Kommentatorin für „The Sports Channel" in London und für Eurosport in Paris und schrieb als Ski-Expertin für „Bild". 2001 veröffentlichte sie mit Alfred J. Kremer das Fitness-Buch „Fit for Success" und 2010 ihre Autobiografie „Helden werden nicht gewürfelt: Kämpfen Stürzen Aufstehen". 2005 eröffnete sie die weltweit größte Skihalle in Dubai. Kinshofer ist bis heute eine gefragte Motivationstrainerin und Vortragsrednerin in den Bereichen Sportmarketing und -sponsoring. Dazu organisiert sie Golfturniere sowie Ski- und Show-Events. Nach ihrer ersten Ehe mit dem Unternehmer Reinhard Güthlein heiratete sie 2009 den Sportmediziner Erich Rembeck und gründete 2012 mit ihm die Christa-Kinshofer-Skiklinik, die jetzt unter „Skiklinik.com" firmiert. Diese Klinik ist der renommierten ATOS-Klinik München angegliedert, an der sich schon viele prominente Sportler behandeln ließen. „Die Idee schwebte mir schon lange vor. Wir wollen professionelle Hilfe anbieten, nicht nur für Skifahrer, sondern für alle Wintersportler", erklärt Gründerin Kinshofer, die selbst mehrfach schwere Skiverletzungen wegstecken musste. Bei einem ihrer Klinikaufenthalte wurde sie dann 2005 von dem Orthopäden Erich Rembeck behandelt und heiratete ihn vier Jahre später. Um das Ziel ihrer Klinik zu erreichen, hat Kinshofer ihrem Mann ein Team von hochkarätigen Sportmedizinern an die Seite gestellt, das an sieben Tagen der Woche eine schnelle professionelle Hilfe bei akuten oder chronischen Wintersportverletzungen anbietet. Ihre eigene Aufgabe beschreibt sie so: „Ich bin als ehemalige Skirennläuferin für Rehabilitation und Therapie zuständig. Denn die Rehabilitation ist das A und O für die Genesung."

Ehrenamtlich engagiert

Kinshofers ehrenamtliches Engagement gilt vor allem Kindern und Jugendlichen, für die sie sich als Botschafterin der Stiftung „Laureus Sport for Good" einsetzt. Zudem unterstützt sie in Bad Wiessee den Förderverein „Schneesport Tegernseer Tal" und spielt im Eagles Charity Golfclub öfter für wohltätige Zwecke.

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