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WAS MACHT EIGENTLICH...

Andrea Spatzek im Jahr 1990 als Gabi Zenker in der „Lindenstraße“, mit ihrem Kollegen Bernd Tauber
Foto: imago images / United Archives

… Andrea Spatzek?

In der Rolle der Gabi Zenker gehörte sie ab 1985 knapp 35 Jahre lang zur Stammbesetzung der TV-Serie „Lindenstraße". Heute ist die 62-Jährige vor allem mit Boulevard-Komödien und Lesungen auf Tour und engagiert sich für Menschen mit Handicap.

Andrea Spatzeks Vater war damals gar nicht so glücklich, dass sie ebenso wie zuvor ihr Bruder Christian den Schauspielberuf ergreifen wollte. Deshalb hat sie bereits vor dem Abitur heimlich Probeaufnahmen machen lassen. Ihr Sprachstudium brach sie schnell ab und begann ein dreijähriges Studium am renommierten Salzburger Mozarteum. Während ihrer Tätigkeit am Oldenburger Staatstheater vermittelte ihr Bruder ihr dann ein Casting für die geplante ARD-Serie „Lindenstraße": „Ich war eine von 40 Bewerberinnen, und die haben mich genommen", zeigte sich Spatzek 2021 immer noch erstaunt darüber, dass sie den Zuschlag bekommen hat und dann in 34 Jahren und 1.758 „Lindenstraße"-Folgen als Gabi Zenker zu einem der prägenden Gesichter des Fernseh-Klassikers werden sollte. „Die Lindenstraße war meine Heimat und meine Kollegen wie eine zweite Familie, aber ich freue mich jetzt auf die neuen Projekte, Erfahrungen und Menschen", blickt Spatzek positiv in die Zukunft. 2020 hat sie ihre Agentur gewechselt und hofft nun, dass ihre Karriere nach Corona wieder neuen Schwung aufnimmt. Ihre „Lindenstraße"-Fans muss sie auf mögliche Wiederholungen vertrösten, hält aber ein Spin-off durchaus für denkbar: „Ein ‚Lindenstraßen‘-Film wäre großartig. Da wäre ich gern dabei", bekannte sie 2020 in der „Gala".

Sucht einen Lebensgefährten

Schauspielerin Andrea Spatzek ist heute mit Boulevard-Komödien und Lesungen auf Tour
Schauspielerin Andrea Spatzek ist heute mit Boulevard-Komödien und Lesungen auf Tour - Foto: picture alliance / Flashpic | Jens Krick 

Während Spatzek in ihrer „Lindenstraßen"-Rolle mit ihrem TV-Ehemann Andy immerhin Silberne Hochzeit feiern konnte, hat sie privat nie den Gang vor den Traualtar angetreten. Schon seit dem Jahr 2000 ist die Mutter eines 1994 geborenen Sohnes Single. „Seitdem hatte ich zwar kurze Beziehungen, aber richtig ernst ist es nie geworden", verriet Spatzek. Sie gab aber zu, dass sie sich über eine neue dauerhafte Beziehung freuen würde und seit ihrer Teilnahme 2020 an dem Facebook-Live-Event „Single, 50+, sucht…" auch bei einem Online-Dating-Portal aktiv ist. Sie weiß allerdings, dass in ihrem Alter „die Erwartungshaltung steigt, aber der Marktwert sinkt". Spatzek kann gut alleine leben, aber „gerade jetzt in Corona-Zeiten hätte ich schon manchmal gerne jemanden an meiner Seite". Als Golferin wünscht sie sich einen sportlichen Partner, der Humor hat und selbstbewusst, aber nicht überheblich ist. „Ein Pluspunkt ist, wenn er auch noch musikalisch ist. Und ganz wichtig: Nichtraucher", betont Spatzek bei „zweisam.de". Da sie ihre Freiheit genießt, sei eine Ehe aber „jetzt nicht mein Lebens- traum". Außerdem fühle sie sich nicht wie eine gut 60-Jährige: „Mich wundert immer, dass ich schon so alt bin. Innerlich bin ich noch sehr jung geblieben." Sie kann ihrem Alter sogar etwas Positives abgewinnen: „Das Schöne am Alter ist: Man kann machen, was man will und nicht das, was andere sehen wollen."

Nach dem Ende der „Lindenstraße" wollte sie eigentlich am Theater durchstarten. Da sie zuvor in Düsseldorf schon ein- bis zweimal im Jahr auf der Bühne gestanden hatte, nahm sie dort 2020 auch bereits die Proben zu mehreren neuen Stücken auf: „Doch dann kam Corona, und die Proben mussten wieder abgebrochen werden." Von den Einschränkungen seien Theaterleute leider oft zuerst betroffen. „Im Flugzeug sitzen die Leute stundenlang mit Masken, aber die Theater bleiben leer", klagte Spatzek im Vorjahr über die Probleme der Bühnendarsteller. Zum Glück konnte sie aber Ende Juli 2021 bei den Festspielen in Stockerau in der musikalischen Zeitreise „Einmal im Jahr ist jeder Optimist" an der Seite ihres Bruders Christian einen großen Bühnenerfolg feiern und sogar ihr Gesangstalent zeigen: „Ich habe jetzt nicht so eine Range, dass ich bis zum hohen C oder noch drüber komme, aber ich mache es wirklich gerne", sagte sie 2021 dem österreichischen „Kurier". Die Zusammenarbeit mit ihrem Bruder, mittlerweile auch Intendant der Festspiele Stockerau, sieht Andrea sehr positiv, eine Rivalität ist kein Thema: „Ich nehm ihm nix weg, er nimmt mir nix weg." Das in Stockerau ebenfalls bereits für 2021 vorgesehene gemeinsame Großprojekt der beiden Spatzeks, „Floh im Ohr", wird nun erst in diesem Jahr vom 29. Juli bis zum 21. August stattfinden. Im Vorjahr hat Andrea in der Literaturverfilmung „Die Katzen von Ulthar" auch wieder mal vor einer Filmkamera gestanden.

Hält sich gerne in der Natur auf

In den vergangenen sechs Monaten bekam sie an der Seite von Peter Millowitsch in der Komödie Düsseldorf und der Kölner Volksbühne am Rudolfplatz stehende Ovationen für ihren Part in der Boulevard-Komödie „Kein Auskommen mit dem Einkommen". Derzeit tritt Spatzek auch mit Lesungen des österreichischen Kabarettisten Michael Niavarani in Düsseldorf auf. Ein Berufswunsch? „Ich würde gerne mal in einem amerikanischen Film mitspielen! Aber man muss nehmen, was kommt."

Ehrenamtlich engagiert sich Spatzek schon länger für Menschen mit Behinderung und ist Botschafterin der Organisation Handicap international. In ihrer Freizeit hält sie sich am liebsten in der Natur auf, hat „Freude am Essen" und spielt gerne Golf, etwa im Charity-Club „Eagles".

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