Museum
Kulturgeschichte der Samurai
Die größte Sammlung authentischer Samurai-Artefakte außerhalb Japans befindet sich jetzt in Berlin – seit vergangener Woche können Besucherinnen und Besucher in einem eigens dafür geschaffenen Museum in die legendenumrankte Welt der japanischen Krieger eintauchen. Durch ein gewaltiges hölzernes Tor, das Museumsgründer und Sammler Peter Janssen vor einigen Jahren in Japan vor dem Abriss rettete und kurzerhand kaufte, betritt man die Ausstellung. Dort führt ein 3D-Modell Japans in die Geschichte des Landes auch im globalen Kontext ein, ebenso werden Rüstungen und Ausrüstungsgegenstände der Samurai in 360-Grad-Darstellungen gezeigt. Wie beschreibt es Museumsgründer und Sammler Peter Janssen? Er wolle mit möglichst vielen seine Begeisterung für die Geschichte und Kultur der Samurai teilen. Und auch vermitteln, dass mit der Kultur der Kriegerkaste vieles verbunden ist, was wir heutzutage unter japanischer Kunst, Literatur, Musik und Lebensart verstehen. So werden im Museum verschiedene Einflüsse der Samurai auf die japanische Gesellschaft beleuchtet – einzelne Bereiche widmen sich den Themen Mythologie und Glaube, der Rolle der Frau aber auch rituellen Kunstformen wie der Tee-Zeremonie und dem Noh-Theater. Da wartet das Museum mit einer Kostbarkeit auf – hier ist nämlich ein in traditioneller Weise erbautes und nach Deutschland verschifftes Theater zu sehen.
Kulturverführung vom 13. Mai 2022
Tanz: „Alles tanzt" – wenn das nicht ein wunderbares Motto für ein Festival ist, das Tanz von und für Jugendliche in den Mittelpunkt stellt. Das zeigt Choreografien, die im Rahmen von professionellen Projekten an verschiedenen Schulen entstanden sind, ebenso wie neue Produktionen der „Tanzkomplizen". Dabei geht es um den Tanzstil Krump, der in der schwarzen Community von Los Angeles geboren wurde und sich mit seinen „roh" anmutenden Bewegungselementen als getanzter Widerstand versteht. Grichka Caruge hat mit einer Gruppe von Tänzerinnen und Tänzern auf der Basis des noch jungen Tanzstils eine Choreografie zu Igor Strawinskys „Le sacre du printemps" erarbeitet – das Stück „The Human Race" zeigt die Kraft des Tanzes beim Kampf gegen Grenzen und gegen soziale Ungerechtigkeit und ist für Zuschauer ab elf Jahren geeignet. Wer selbst Grundelemente des Tanzstils Krump lernen möchte, kann das bei einem Workshop mit Grichka Caruge am 22. Mai tun. Vorstellungen von „The Human Race" gibt es am 21. und 22. Mai, um jeweils 18 Uhr im Podewil. Tickets: www.tanzkomplizen.de.
Ausflug: Der Frühsommer macht Lust auf eine Landpartie oder zumindest auf einen Ausflug vor die Tore der Stadt. Per S-Bahn ist man von Berlin aus schnell in Potsdam, das nicht nur wegen seiner Schlösser und Gärten ein perfektes Ziel für einen ausgedehnten Spaziergang ist. Oder soll es doch lieber eine Radtour sein? Pedales bieten geführte Touren mit sachkundigem Guide durch die Potsdamer Innenstadt an – dabei kommt man nicht nur durch das Holländische Viertel, sondern unter anderen auch zum Schloss Cecilienhof und der Glienicker Brücke. Weitere Informationen: www.potsdam-per-pedales.de
Ausflug: Zu Fuß hingegen geht es jeden Sonnabend bei geführten Touren durch den Park Sanssouci, mit Anekdoten rund um das als Sommeranwesen Friedrichs des Großen angelegte Gelände. Dabei lernt man auch „versteckte" Oasen des Parks kennen – wie den Marly- oder den Sizilianischen Garten. Weitere Informationen zu den Terminen, Preisen und anderen Angeboten rund um Schlösser und Gärten in Potsdam unter www.potsdamtourismus.de.
Ausstellung: „Modebilder-Kunstkleider. Fotografie, Malerei und Mode von 1900 bis heute": Das ist der Titel der aktuellen Ausstellung in der Berlinischen Galerie. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, welche Rolle Mode in verschiedenen Zeiten als Ausdrucks- und Repräsentationsmittel gespielt hat. Da geht es um Gemälde und Zeichnungen, auf denen die Reformkleider um 1900 oder die Dada-Dandys der 1920er-Jahre zu sehen sind. Aber auch um Arbeiten der Fotografin Sybille Bergmann, die die Ostberliner Boheme in den 1980er-Jahren vor maroden Gebäuden gekonnt in Szene setzte. Weitere Informationen, Öffnungszeiten und Tickets: www.berlinischegalerie.de Sabine Loeprick