Spannung, Mutterwitz und Ortskunde stehen im Mittelpunkt der Krimigeschichten der Autorin Marion Demme-Zech. Ihr Buch „Saarbotage" stellt sie demnächst in Victor’s Residenz-Hotel Schloss Berg vor.
Sie schreibt pädagogische Fachliteratur, Bücher, die glücklich machen und auch aktuell wieder kriminell gute Geschichten. Die Rede ist von Marion Demme-Zech. Die gebürtige Saarländerin studierte Erziehungswissenschaftlerin, Soziologie und ein bisschen Bauingenieurwesen und hat sich seit einigen Jahren auch einen Namen als Autorin gemacht.
Ihr jüngstes Buch „Saarbotage" ist die Fortsetzung ihrer Saar-Krimi-Reihe um den eigensinnigen Dackel Günther und die Kommissare Antonia Kuppertz und Wolfgang Forsberg. Das Ermittlerduo ist hierbei einem gewieften Saboteur auf der Spur, der den Kommissaren stets eine Nasenlänge voraus ist. Mister Surprise – so genannt, weil er immer für Überraschungen gut ist – hat es auch auf die Ermittler selbst abgesehen.
Der Dackel Günther folgt eigenen Spuren
Das knapp 400 Seiten starke Buch ist eine mörderische Liebeserklärung an das Saarland, in dem reale Örtlichkeiten, Persönlichkeiten und saarländische Eigenheiten in einem fiktiven Kontext aufeinandertreffen.
Zwar beteuert die 49-Jährige, dass Personen und Handlung frei erfunden, und Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen rein zufällig, und nicht beabsichtigt seien – wie es im Umschlagtext des Buches so schön heißt. Doch hier und da tauchen Randfiguren in ihrem Krimi auf, die bei näherem Betrachten vielen Insidern des Saarlandes bekannt vorkommen und der Autorin bei ihren Recherchen als profunde Expertinnen und Experten beratend zur Seite standen. Doch dazu später.
Im Mittelpunkt des Buches steht eine Reihe von kuriosen Anschlägen im Saarland, denen die beiden Kommissare auf den Grund gehen. Die Ermittler scheiterten bereits in diversen Kurzgeschichten, zusammengestellt in dem Buch „Mörderisches aus dem Saarland" an der Unfassbarkeit von Mr. Surprise. Nun kommt es in „Saarbotage" sozusagen zum Showdown.
Auftakt des Verbrechenreigens ist das Saar-Spektakel. Kommissarin Antonia Kuppertz erhält einen Brief, in dem nur „Gluck, gluck, gluck" zu lesen steht und schon schrillen bei ihr die Alarmglocken. Denn für sie bedeutet dieses Schreiben eindeutig, dass auf dem beliebten Saarbrücker Volksfest ein Anschlag geplant ist. Und zwar von Mr. Surprise.
Und fürwahr, der Auftritt eines Flyboardfahrers wird sabotiert. Eine Drohne attackiert den Artisten, er stürzt ab in die Tiefen der Saar. Weitere spektakuläre Anschläge folgen beim Stadtlauf in Dillingen und beim Dreh eines Saarkrimis an der St. Arnualer Brücke in Saarbrücken. Und wieder geraten die Ermittler selbst ins Visier von Mr. Surprise. Ein vergifteter saarländischer Krimmelkuchen bringt Kommissar Forsberg auf die Intensivstation des Winterberg-Krankenhauses. Seine Kollegin muss sich alleine mit Dackel Günther an die Fersen des Serientäters heften. Auf der Jagd nach ihm erhält der selbstbewusste Vierbeiner eine Spezialausbildung bei der Polizeihundestaffel in Bexbach und kommt zusammen mit Kommissarin Antonia dem Attentäter gefährlich nah.
Marion Demme-Zech erzählt jeweils aus der Sicht der handelnden Person. Der Ich-Erzähler wechselt von Kapitel zu Kapitel, was anfänglich verwirrend ist, wenn man denkt, dass die Kommissarin die Ich-Erzählerin ist und plötzlich Dackel Günter spricht. Doch schon nach wenigen Seiten hat man sich daran gewöhnt. Dieses Stilmittel katapultiert die Leser tiefer in die Gedankenwelt des Ich-Erzählers und schafft somit einen reizvollen Perspektivwechsel.
Eine weitere Besonderheit ihrer Krimis ist die detailgenaue, spannende und humorvolle Beschreibung der „Tat"-orte, die sie sich vorab intensiv angeschaut hat. Und genau hier werden die realen Randfiguren in ihren Romanen wichtig, die im Buch auftauchen und in die fiktive Story eingebunden werden mit ihrem jeweiligen Fachwissen.
Reizvolle Perspektivwechsel
Ein Beispiel: Lilian Franz, die Kräuterexpertin von der Kräuterschule ‚Wildblumenpfad‘ führt im realen Leben durch das Biosphärenreservat Bliesgau. Im Roman „Saarbotage" wandert sie mit einer Gruppe interessierter Frauen und Männer durch den Bliesgau zur Klosterruine Wörschweiler. Mit dabei Mr. Surprise, der mit dem Fachwissen von Lilian Franz die nötigen Kräuter sammelt, um später seine allzu neugierige Nachbarin genussreich und absolut tödlich bekochen zu können.
Und wie kommt der Schauspieler Hinnerk Schönemann ins Buch? „Ich habe seine Agentin angeschrieben und frechweg gefragt, ob er in meinem neuen Roman mitspielen darf. Nach einer Leseprobe der Buchpassage kam die Zustimmung. Und so dreht der Schauspieler Hinnerk Schönemann in den St. Arnualer Wiesen mit einem saarländischen Regisseur einen Krimi und wird folgenreich verwickelt in die Anschläge von Mr. Surprise.
Durch diese unerschrockene Vorgehensweise gelang es Marion Demme-Zech nicht nur, reale Personen für einen „Gastauftritt" in ihrem Buch zu gewinnen, auch besondere Örtlichkeiten finden sich ohne Namensverrenkungen in ihren Büchern. Wie zum Beispiel das Victor’s Residenz-Hotel Schloss Berg, das als Tatort der besonderen Art in ihrem Kurzkrimi „Ich hätte da mal eine Frage" eine wichtige Rolle in ihrem zweiten Krimiband spielt. Genau dieses Hotel hat sich Siggi ausgesucht, um seiner Hanne einen Heiratsantrag zu machen.
„Von Hotelmanager Andreas Apel und seinem Team habe ich mir beschreiben lassen, wie die Hotelzimmer aussehen, ein Fünf-Gänge-Menü samt Weinfolge im Sternerestaurant Bacchus serviert wird und wie die Kellner mit ihren Gästen sprechen, damit alles authentisch wirkt. Anschauen konnte ich es coronabedingt nicht." Im Restaurant nimmt der Heiratsantrag einen unerwarteten Verlauf, als Gangster die Gäste überfallen.
Diese Geschichte sowie Passagen aus ihrem Buch „Saarbotage" wird die Autorin in Victor’s Residenz-Hotel Schloss Berg vorstellen, untermalt mit kreativer Beamerpräsentation und szenischen Einspielungen.