Die erfolgreiche Autorin Deana Zinßmeister stellt demnächst ihren neuen historischen Roman „Der Glanz des Feuers" vor. Darin ringen die Figuren mit Feuersbrünsten und einem Mordkomplott und suchen nach der Formel, um Metall in Gold zu verwandeln.
Manchmal reicht ein einziges Wort, um bei Deana Zinßmeister das Gefühl entstehen zu lassen, daraus ließe sich eine bewegende Story entwickeln, eine Geschichte, die über 400 Seiten lang ihre Leserschaft fesseln könnte.
So erging es der Heusweiler Bestsellerautorin vor rund zwei Jahren, als sie mit Professor Dr. Johannes Dillinger über neue Ideen für einen Historienroman plauderte. Der international anerkannte Historiker aus Lebach, der in Oxford, England lehrt und seit vielen Jahren zu den wichtigsten Impulsgebern für die Schriftstellerin zählt, ließ in dieser Plauderstunde so nebenbei das Wort „Mordbrenner" fallen.
Deana Zinßmeister war wie elektrisiert. „‚Mordbrenner‘! So ein gewaltiges Wort. Da hat es bei mir sofort ‚Klick’ gemacht", erinnert sich die quirlige Buchautorin. „In dem Gespräch erzählte Professor Dillinger, dass es im 16. Jahrhundert eine Reihe von Brandstiftungen im Raum Stuttgart gab, für die sogenannte Mordbrenner verantwortlich gemacht wurden."
Manchmal reicht ein Wort zur Inspiration
In der Regel waren es verarmte Männer oder Soldaten, die auch schon mal von Adligen beauftragt wurden, Dörfer oder Städte in Brand zu stecken und Angst und Schrecken in der Bevölkerung hervorzurufen. Motive der Auftraggeber waren Rachsucht oder Eifersucht, Machtgier oder religiöse Verblendung. Die Mordbrenner selbst waren nur an Geld interessiert, handelten ohne Gewissen und Rücksicht.
„Das sind doch genau die Zutaten, aus denen man eine spannende Geschichte zusammenrühren kann", sagte sich Deana Zinßmeister. „Bei mir setzte sofort die Fantasie ein, ich konnte einen Bogen zu meinem Vorgängerroman „Die Farbe des Goldes" schlagen, der ja auch in Stuttgart spielt, in dem es um Alchemisten und den Stein der Weisen geht. Mein neuer Roman spielt in der gleichen Gegend, einige Figuren von damals tauchen am Rande wieder auf und die Suche nach der Formel, Metall in Gold zu verwandeln, kommt auch im neuen Roman wieder vor."
„Der Glanz des Feuers" ist allerdings kein Fortsetzungsroman. Er spielt im Jahr 1607 in Württemberg. Im Mittelpunkt stehen Michael, ein charismatischer Anführer einer Gruppe von Vaganten, ziellos Umherstreifender, und zwei Schwestern, Apollonia und Agnes. Sie stehlen, um nicht zu verhungern und teilen das, was sie zum Überleben nicht brauchen, mit anderen Bedürftigen. Sie sind sozusagen die weiblichen Pendants zu Robin Hood. Dabei geraten sie in ein Mordkomplott um die Nachfolge von Herzog Friedrich I. von Württemberg. Als er stirbt, kommt es zu Unruhen im ganzen Land. Überall werden Feuer gelegt. Der Thronfolger, der älteste Sohn Johann Friedrich, fällt einem Brandanschlag zum Opfer. Mordbrenner werden dafür verantwortlich gemacht. Sie sollen den Erstgeborenen getötet haben.
Doch in wessen Auftrag haben sie die Brände gelegt? Aus purer Lust am Brandschatzen? Oder waren es vielleicht doch die Osmanen, die ihr Reich Richtung Westen vergrößern wollen, wie einige glauben? Oder stecken gar familiäre Drahtzieher dahinter? Die junge Agnes ist die Einzige, die weiß, wer das Komplott ausgeheckt hat. Doch sie steckt in einem Dilemma. Ihr Wissen könnte sie und ihre Liebsten das Leben kosten.
Historische Fakten und eine Mischung aus Mord und Intrige
Angefixt von den historisch belegten Mordbrenner-Geschichten recherchierte Deana Zinßmeister akribisch in angestaubten Akten, las wissenschaftliche Publikationen und Biografien rund um die Württembergischen Adelsfamilie. Außerdem besuchte sie Montbéliard und Stuttgart, die beiden Städte, in denen Michael und seine Vaganten-Gruppe ums Überleben kämpfen und dem Scheiterhaufen knapp entkommen können. Hier entspringt auch der Titel des Romans, denn der „Glanz des Feuers" spiegelt sich in den Augen deren wider, die auf dem Scheiterhaufen brennen. Ihr Schicksal hat auch das Leben von Michael und seiner Gruppe beeinflusst.
Wer die Bücher von Deana Zinßmeister kennt, der weiß, dass er sich auf jede Menge historische Fakten und eine spannende Mischung aus Mord, Intrigen, Aberglauben, Liebe und Eifersucht freuen kann. Man fiebert mit Michael mit, dem man nur allzu gern verzeiht, dass er auch ein Dieb ist. Was ihn dazu gemacht hat, welches Schicksal er und seine Begleiter haben, will man unbedingt wissen. Denn in der ihr bekannten Cliffhanger-Manier schafft die Autorin es wieder, den Spannungsbogen vom Prolog – wer hat denn nun den Jäger erschossen? – bis hin zur Beerdigung des Herzogs mit Auflösung des Rätsels aufrecht zu erhalten.
Rund ein Jahr musste Deana Zinßmeister warten, dass ihr zwölfter Historienroman nun veröffentlicht wird. Seit Sommer 2021 lag er fertig beim Goldmann Verlag bereit, doch Corona hat auch hier wieder seinen Tribut gefordert.
Wegen der Lockdown-Maßnahmen im ersten Corona-Jahr 2020 lagen ganz viele fertige Bücher bei den Verlagen, die jedoch nicht in den Verkauf kommen konnten. Bücher aus dem Jahr 2020 stauten sich vor den Büchern, die 2021 auf den Markt sollten. Mit Beginn der Lockerungsmaßnahmen mussten die Verlage sozusagen eine Auswahl treffen, um alle Genres ihrer Autoren und Leser zu bedienen. „Da konnten nicht zehn Historienromane auf einmal veröffentlicht werden, ich musste mich deshalb gedulden, zumal meine Familiengeschichte „Die vergessene Heimat" trotz Corona pünktlich erschienen ist. Nun ist die Wartezeit vorbei, und die Premierenlesung steht vor der Tür."