Die Möglichkeiten der Hautpflege sind vielfältig – sie reichen von Skin Fasting über Vitamin-C-Seren bis hin zu Peelings. Doch was hilft wirklich gegen Trockenheit, Rötungen und Irritationen? Die Antwort darauf ist simpel: Weniger ist mehr!
Viel Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und mindestens zwei bis drei Liter Flüssigkeit am Tag trinken, schon geht es der Haut gut. Das jedenfalls empfehlen immer mehr Experten. Es sollen also zunächst die inneren Werte stimmen, die sich dann im Äußeren zeigen. Klar, wer die Nächte durchfeiert, viel Alkohol trinkt und raucht, der tut seiner Gesundheit allgemein schon mal keinen Gefallen. Kommen dann noch schlechte Essensgewohnheiten und viel Sonne im Sommer dazu, leidet der Teint. Dabei wünschen wir uns alle, möglichst strahlend und frisch auszusehen. Das macht jünger und schenkt beim Blick in den Spiegel einfach gute Laune. Doch gerade an warmen Tagen hat die zarte Gesichtshaut besondere Ansprüche. UV-Strahlung schadet ihr enorm, denn sie sorgt nicht nur für Bräune und Sommersprossen, sie kann auch die Entstehung von Hautkrebs begünstigen. Deshalb benötigt das Gesicht eine Extraportion Schutz. Ohne Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor (mindestens 30, besser noch 50) sollte daher niemand nach draußen gehen. Selbst bei bedecktem Himmel gelangen die unsichtbaren UV-Strahlen auf die Haut und verursachen dort Schäden. Neben der Auswahl einer passenden Sonnenlotion oder eines Sprays kommt es hier auch auf die richtige Menge an. Mehrere Pumpstöße sollten es da schon sein. Hautärzte empfehlen, dass der komplette Körper mindestens so viel Produkt braucht, wie in ein kleines Schnapsglas hineinpasst. Je großzügiger die Creme verteilt wird, desto besser schützt sie auch speziell die Sonnenterrassen auf der Stirn, der Nase und dem Kinn.
Dabei sind zwei grobe Unterscheidungen bei der Auswahl der passenden Sonnenlotion zu beachten. Es gibt den sogenannten physikalischen Sonnenschutz und jenen auf mineralischer Basis. Der Hauptunterschied ist der, dass sich mineralische Produkte schichten lassen. Dadurch ist es möglich, mit Sonnencreme eine gute Basis zu schaffen und darauf dann das Make-up zu verteilen. Inzwischen bietet der Handel viele 2 in 1- oder sogar 3 in 1-Foundation und Puder an. Diese sollen den Sonnenschutz und die Hautpflege dann gleich mitbringen und so das tägliche Styling vereinfachen. Grundsätzlich stimmt auch hier der Schutzfaktor, die Wirkung der Creme lässt also durch das Unterrühren der Farbe nicht nach. Jedoch tendieren die meisten Anwenderinnen dazu, nicht zu dick aufzutragen, weil sie entweder befürchten, dadurch zu „angemalt" auszusehen oder nicht so viel „verschwenden" zu wollen. Deshalb ist es ratsam, lieber separat die Sonnencreme zu verteilen und später zu schichten. Besonders schwierig kann das sein, wenn der Hautton dunkel ist. In einem Artikel, erschienen in den USA unter der Überschrift „Black Women share the sunscreens they actually wear everyday", wird näher auf dieses Problem eingegangen. Auch schwarze Haut muss vor gefährlicher UV-Strahlung geschützt werden. Viele handelsübliche Sonnenlotionen und Sprays können aber den natürlichen Teint verändern und ihn grau erscheinen lassen. Deshalb müssen spezielle Produkte her, wie zum Beispiel der „Hydroboost SPF Moisturizer" von Neutrogena oder „Black Girl Sunscreen" über Unrefined Riches. Damit wäre der Schutz sichergestellt.
Skin Fasting soll Haut strahlender machen
Fehlt noch die eigentliche Pflege. Hier morgens und abends mit der gewohnten Routine fortfahren. Optimal im Sommer sind Cremes, die schnell einziehen und der Haut Feuchtigkeit spenden. Je mehr Schminke aufgetragen wird, desto sanfter und ausführlicher sollte zudem die Reinigungsroutine am Abend ausfallen. Abschminktücher, lauwarmes Wasser und ein Reinigungsschaum sind ideal. Bei wasserfestem Make-up müssen Abschminkprodukte auf Öl-Basis her, damit sich alles rückstandslos entfernen lässt. Danach braucht die Haut Ruhe. Vitamin-C-Seren helfen, den durch die Sonne oft hervorgerufenen Vitaminmangel auszugleichen und kleinen Fältchen sowie Unreinheiten vorzubeugen. Mindestens einmal pro Woche darf auch ein Peeling nicht fehlen, gefolgt von einer aufbauenden Feuchtigkeitsmaske („Mango Chill" von Mavero Cosmetics, „Wassermelonengelee" von Glow Recipe). Ist keine fertige Maske im Haus, helfen etwas Quark und Gurkenscheiben auf Lippen und Augen, um der Haut einen echten Feuchtigkeitsboost zu gönnen. Bei sehr rauen und trockenen Partien besser auf das Peeling vorher verzichten, das stresst zusätzlich.
Neuerdings gibt es noch einen Trend, der zu besonders strahlender Haut verhelfen soll: Skin Fasting! Die Grundessenz dieser Idee ist es, bewusst auf Produkte im Gesicht zu verzichten und das für mindestens vier Wochen, um einen sichtbaren Effekt zu erzielen. Diese Pause hilft dem natürlichen Säureschutzmantel der Haut, sich zu regenerieren. Seren, Gesichtsmasken und Schminke wandern erst einmal in den Schrank. Alles, was bleiben darf, sind milde Waschgele für die Haut, Feuchtigkeitscreme und Sonnenschutz. In den ersten Tagen nach dem Radikalentzug können Hautirritationen und Unreinheiten auftreten. Danach sollte die Haut aber strahlen und sich deutlich erholen. Nach der selbst auferlegten Fastenkur hilft es, sich dauerhaft auf das Wesentliche zu beschränken. Neben Pflege und Schutz reicht ein leichtes Sommer-Make-up, pflegender Lipgloss, Wimperntusche und Highlighter. Viel mehr braucht es nicht, um frisch und erholt in den Tag zu starten. Am besten ist es, sich hier direkt für wasserfeste Schminke zu entscheiden, denn die verzeiht auch Schwitzen und kurze Ausflüge ins kühle Nass. An Tagen, an denen nichts Besonderes ansteht, darf Frau gern oben ohne unterwegs sein und nichts tragen außer ihren Sonnenschutz auf der Haut. Ist dieser mit einer leichten Tönung versehen, deckt er kleinste Unreinheiten und Rötungen erfolgreich ab. Wichtigste Faustregel im Sommer: Bloß nicht mit der Sonnencreme sparen und an die Pflege danach denken!