Studierende protestieren vor dem Landtag gegen neue Gebühren. Gleichzeitig wird der Weg für ein Leuchtturmprojekt an der Uni geebnet. Zum neuen Semester zeigen sich die Saar-Hochschulen mit unterschiedlichen Gesichtern.
Helmholtz-Zentrum kommt an die Uni. Bauminister kauft Stuhlsatzhaus für Neuansiedlung. HTW-Hochhaus demnächst endlich bezugsfertig. Rückgang der Studierendenzahlen. Proteste gegen neue Verwaltungsgebühr. Die Botschaften kommen widersprüchlich daher.
Der Start des neuen Semesters hätte eigentlich mehr Ruhe auf den Campus bringen sollen. Die großen Auseinandersetzungen um die Zukunft der Hochschullandschaft, begleitet von den bislang größten Demos und Protestzügen, schienen erst mal ausgetragen zu sein, die Globalbudgets waren festgesetzt, die neuen Ziel- und Leistungsvereinbarungen unterschrieben. Selbst das monatelange Tauziehen um einen neuen Uni-Präsidenten konnte schließlich mit der Wahl von Manfred Schmitt abgeschlossen werden. Mit der Ansiedlungsentscheidung für ein neues Helmholtz-Zentrum für IT-Sicherheit wurden die Anstrengungen der Vergangenheit in der Informatik und am CISPA (Center for IT-Security, Privacy and Accountability) geadelt. Der Standort wird einen neuen Leuchtturm bekommen, mit bis zu 500 Forschern im Endausbau. Das ist eine der glänzenden Seiten. Die andere sind Investitionsstau auf dem Campus (geschätzt auf 400 Millionen Euro) und der Sparkurs mit einem gedeckelten Globalhaushalt. Ein komplettes Gebäude (C5 3) musste im Sommer ganz dicht gemacht werden, wird abgerissen. Symbol für den maroden Zustand. Und die geplante neue „Verwaltungsgebühr“ steht ebenso symbolhaft für die Finanzsituation, gegen die die Studierenden weiter ankämpfen.
Neue Projekte, bekannte Probleme
Die nach wie vor zerstreute Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) kann inzwischen auf den Rohbau für ein neues Zentralgebäude blicken, Bezug voraussichtlich nächstes Jahr. Dann dürfte auch das Hochhaus, vier Jahre später als geplant, in Beschlag genommen sein. Zusätzlich dringender Raumbedarf besteht trotzdem weiter.
Ab 2020 sollen nach dem erklärten Willen der Großen Koalition den Hochschulen rund 15 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung gestellt werden. Eine Perspektive immerhin. Bis dahin gilt es, unter schwierigen Bedingungen mit möglichst wenig Qualitätseinbußen durchzukommen.