Gerrit Schoof (48)
Geschäftsführer der Buchhandlung „Der Zauberberg" | Friedenau
„Das Glück besteht aus Buchstaben", steht auf den Lesezeichen, die hinter dem Verkaufstisch liegen. Daneben Ausschnitte aus dem Feuilleton und ein Stapel Postkartenkalender „Fliegende Wörter mit Gedichten". Die Wände schmücken Plakate von bedeutenden Schriftstellern. Und sonst nichts als Bücher. „Die machen 99,9 Prozent unseres Angebots aus", berichtet Gerrit Schoof, Geschäftsführer der traditionsreichen Buchhandlung, welche 2016 mit dem Deutschen Buchhandlungspreis ausgezeichnet wurde und die die „Frankfurter Allgemeine" als eine der zehn schönsten Buchhandlungen der Welt lobte. Auf 110 Quadratmetern lagern 10.000 oftmals handverlesene Bücher. 1929 gegründet hieß „Der Zauberberg" noch „Wolffs Bücherei" und war eine wichtige Institution des literarischen Berlins. In der Nazizeit lagerten im Keller verbotene Bücher, die an besondere Leser verliehen wurden, wie den legendären Theaterkritiker Friedrich Luft. In den 60er- und 70er-Jahren gingen hier literarische Größen ein und aus, wie Günther Grass, Max Frisch und Uwe Johnson. Die fast 90-jährige Tradition setzt heute der langjährige Verleger des Dittrich Verlages zusammen mit seiner Kollegin Natalia Liublina fort. Zu den Lesungen und Diskussionsveranstaltungen werden hochkarätige Gäste geladen wie zuletzt die bekannte Literaturkritikerin und Autorin Iris Radisch.