Der 1. FC Saarbrücken gewinnt das Heimspiel gegen den TSV Steinbach, ohne an die Leistungsgrenze gehen zu müssen. Die Vorrundenbilanz ist beeindruckend.
Als Dirk Lottner am vergangenen Samstag gefragt wurde, was ihm mit Blick auf die Regionalliga-Tabelle einfallen würde, antwortete er mit einem Wort: „Schön." Mit 43 Punkten hat der 1. FC Saarbrücken die Hinrunde der Regionalliga Südwest als souveräner Tabellenführer abgeschlossen, zuletzt gab es einen 4:1-Erfolg gegen den TSV Steinbach. Bei fürchterlichem Wetter waren lediglich 2.000 Zuschauer ins Hermann-Neuberger-Stadion gekommen, diese sollten mit einem Kampfspiel der intensiven Art belohnt werden. „Es war ein hartes Spiel, es war ein Abnutzungskampf. Wir haben sicherlich schon besseren Fußball gespielt, aber gegen Steinbach gewinnt man nicht so nebenbei", sagte Lottner.
Es spricht für den Ehrgeiz von Mannschaft und Verantwortlichen, wie die Vorrunde zu Ende gebracht wurde. Nach dem 1:1-Unentschieden bei der U23 der TSG Hoffenheim war Sportchef Marcus Mann nach einigen Tagen der Analyse zu der Erkenntnis gelangt, „dass wir da doch zwei Punkte liegen gelassen haben." Der 33-Jährige steht bei seiner ersten Station als Funktionär für die neue Ausrichtung des Vereins. Bescheiden, konsequent und zielstrebig. Nur einmal musste der „Chef" während der Hinrunde laut werden. Nach dem 1:1 in Koblenz vor Wochen monierte Mann eine mangelnde Konstanz und nahm auch das Trainerteam in die Pflicht: „Gier muss man auch vorleben." Der Appell des Sportchefs half, der FCS schloss die Hinrunde mit nur einer Niederlage und vier Unentschieden auf der Negativ-Seite ab. „Für uns geht es jetzt darum, den Vorsprung mit in den Winter zu nehmen. Es ist erst Halbzeit. Unsere Ausgangsposition ist gut, aber wir haben schwere Wochen vor uns und sind weiterhin gut beraten, demütig zu bleiben. Am Ende haben wir noch nichts erreicht", sagt Mann.
Warten auf Alex Mendy
Vier Spiele muss der FCS im laufenden Jahr noch absolvieren, zuletzt gab es erstmals während der Saison größere Personalprobleme. „Das ist die Folge der unheimlich intensiven Hinrunde. Andere Mannschaften haben die Probleme auch. Es ist eine Häufung an Spielen, die sehr an die Substanz geht", erklärt Coach Lottner.
Die Winterpause wird der Club zur Bestandsaufnahme nutzen. Leicht verärgert reagierte Mann auf einen Bericht der „Bild"-Zeitung, Präsident Hartmut Ostermann habe finanzielle Mittel für einen Großtransfer in Aussicht gestellt. „Wir sind souverän Herbstmeister geworden und haben allen Anlass, der Mannschaft zu vertrauen. Ich finde die Darstellung ein bisschen unglücklich. Wir stehen im Austausch mit dem Präsidium und hätten die Möglichkeit, etwas zu machen, wenn etwas Außergewöhnliches passieren sollte. Stand jetzt ist das aber nicht der Fall."
Lediglich Alexandre Mendy wird nach seiner Schulteroperation länger ausfallen. Aber auch da nimmt Sportchef Mann das Tempo raus. „Er ist ein verdienter Spieler, der die nötige Zeit bekommt. Wir haben überhaupt keinen Druck und können im neuen Jahr schauen, wie weit er ist." Am Samstag gegen den SSV Ulm muss es ohnehin das vorhandene Personal richten.