Angelika Schöttler (54)
Bezirksbürgermeisterin Tempelhof-Schöneberg | Schöneberg
Wenn sie abends zur Entspannung einen alten Film guckt, kann es passieren, dass sie plötzlich ihr Büro sieht. Kein Wunder! Der 63 Quadratmeter große Saal mit dem über 100 Jahre alten Originalmobiliar hat Geschichte geschrieben. Berühmte Gäste wie Konrad Adenauer oder John F. Kennedy sind hier ein- und ausgegangen. An ihrem Schreibtisch haben die Berliner Bürgermeister der Nachkriegszeit gesessen: Eberhard Diepgen, Walter Momper und natürlich Willy Brandt. Auf dem Aktenschrank, in dem auch das „gute" Porzellan für hohen Besuch steht, thront ein Gipskopf des berühmten SPD-Politikers. Anfangs betrat Angelika Schöttler ziemlich ehrfürchtig die heiligen Hallen. Inzwischen verfügt die Diplom-Informatikerin über mehr als dreieinhalb Jahrzehnte politische Erfahrung. Seit 1982 ist die Tochter des SPD-Politikers Alfred Gleitze ebenfalls SPD-Mitglied. Von 2002 bis 2011 war sie in Tempelhof-Schöneberg Jugend- und Sportstadträtin. Seit 2011 ist sie Bürgermeisterin des knapp 350.000 Einwohner zählenden Bezirks, der im Norden bunt und queer und im Süden ländlich und gutbürgerlich ist. Auf dem Schreibtisch liegt die Tagesmappe: Das überregional bekannte alternative Kulturprojekt Ufa-Fabrik feiert 30. Geburtstag. Weitere Themen: Die Zukunft des Flughafens Tempelhof und die Einstellung neuen Personals.